Verdächtiger begeht Selbstmord

Windhoek/Okahandja - Nur der 30 Jahre alte Verdächtige Sameul Nambinga Kambonde wurde gestern dem Haftrichter Jabulani Ncube am Magistratsgericht Okahandja vorgeführt. Kambonde wird der Mord an dem Geflügelfarmer Gerd Wentscher vorgeworfen. Staatsanwältin Felistas Shikerete hat gegen die Gewährung von Kaution erfolgreich Einspruch erhoben.

Laut dem Regionalkommandant der Region Khomas, Samuel //Hoëbeb, wurden die Verdächtigen am Sonntag verhaftet. Kambonde, der der Polizei nur unter den Namen "Adam" bekannt war, sei in Tsumeb festgenommen worden. Seinen mutmaßlichen Komplizen, David Nambabi (39), habe die Polizei in Otjiwarongo schnappen können. Letzterer Verdächtige sei am Montag nach Okahandja gebracht worden. Am Abend habe sich Nambabi das eigene Leben genommen. Er habe sich in seiner Zelle erhängt. "Der Verdächtige befand sich in einer Einzelzelle, da er noch von der Polizei befragt wurde und mit niemand Kontakt haben durfte", sagte //Hoëbeb. Obwohl der mutmaßliche Mörder vor seiner Inhaftierung durchsucht worden sei, habe Nambabi eine Schnur aus seinem Hosenbund herausgeschnitten. "Dies ist natürlich sehr bedauernswert", so der Polizist. //Hoëbeb betonte weiter, dass der Verdächtige ein Taxifahrer gewesen sei und "immer das Fluchtauto gefahren hat". Zudem habe Nambabi gleich mehrere anhängige Verfahren in Otjiwarongo sowie Windhoek gehabt.

Es sei jedoch "sehr schwer gewesen", in diesem Mordfall einen Anhaltspunkt zu finden, so //Hoëbeb weiter. Ein in U-Haft sitzender Angeklagter habe vom Mord gehört und der Polizei den Tipp gegeben, dass ein gewisser "Adam" (Kamobonde) in der Angelegenheit verwickelt gewesen sei. "Wir haben lange nach diesem Adam gefahndet, doch niemand wusste seinen richtigen Namen. Nicht einmal seine Freundin konnte uns aushelfen", erklärte der Beamte. Zudem sei Kambonde lange auf der Flucht gewesen. "Er war erst in Walvis Bay untergetaucht, dann in Otjiwarongo und letztendlich in Tsumeb. Dort konnten wir ihn fassen", sagte //Hoëbeb. Offenbar saß Kambonde in Tsumeb wegen einem anderen Verbrechen in Untersuchungshaft - er war unter einem anderen Namen verbucht. "Wir werden dafür sorgen, dass der Angeklagte keine Kaution erhält", sagte //Hoëbeb weiter.

Indes fahndet die Polizei nach zwei weiteren Verdächtigen. Diese halten sich offenbar im Landesnorden auf. "Wir haben die Namen der Personen und es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis die Handschellen klicken. Wir werden sie schnappen", so //Hoëbeb abschließend. Bislang fehlt von der Mordwaffe jede Spur.

Das Mordverfahren gegen Kambonde wurde auf den 3. September vertagt, weil noch weitere Ermittlungen nötig sind. Aus zuverlässiger Quelle hat die AZ erfahren, dass er die Tat gestehen wolle. Kambonde habe jedoch gedroht, sich ebenfalls das eigene Leben zu nehmen.

Dem 30-Jährigen wird vorgeworfen, am Abend des 9. Juni Gerd Wentscher (47) mit einem Schuss aus einem .22-Revolver ermordet zu haben. Offenbar haben vier Täter Wentscher und seine Ehefrau auf deren Kleinsiedlung bei Okahandja überrascht. Nach dem Todesschuss sollen sie die Flucht ergriffen haben.