Verfall des Straßennetzes dauert an
Die Straßenbehörde (RA) muss auf Grund finanzieller Zwänge seit Jahren überfällige Reparaturen an den veralterten Verkehrsadern des Landes verschieben und deshalb um den Erhalt der vernachlässigten Fahrbahnen bangen.
Windhoek - "Uns stehen jährlich nur etwa 70 Prozent der Finanzen zur Verfügung, die für eine optimale Instandhaltung der Straßen notwendig wären", warnte der zuständige Abteilungsleiter der RA, Stefaans Poolman, vor kurzem in einem AZ-Gespräch. Deshalb müsse sich die RA auf die notdürftige Ausbesserung der Infrastruktur beschränken. Dieses "Flickwerk" sei aber nicht ausreichend, weil ein Großteil der rund 5500 Kilometer langen Teerstraßen inzwischen über 40 Jahre alt sei und deshalb komplett neu asphaltiert werden müsste.
"Je länger wir mit der Runderneuerung unserer Straßen warten, desto teurer werden die erforderlichen Reparaturen im Endeffekt", betonte Poolman und ergänzte: "Wenn wir die ersten Verfallserscheinungen nicht beseitigen und zum Beispiel die steigende Anzahl an Schlaglöchern nicht schließen, werden diese in wachsendem Tempo zunehmen und die Lebensdauer der betroffenen Straße verkürzen."
Diesen Grundsatz illustrierte er am Beispiel des Straßenabschnittes zwischen Okahandja und Wilhelmstal, der stark durch Schlaglöcher beschädigt ist. "Diese Straße ist für eine Lebensdauer von 20 Jahren angelegt, aber inzwischen fast doppelt so alt, ohne neu asphaltiert worden zu sein", sagte der Ingenieur.
Deshalb sei die Strecke in solch schlechtem Zustand, dass sie sich nicht mehr durch das bloße Ausfüllen von Schlaglöchern reparieren lasse, weil "die Löcher schneller zunehmen, als wir sie flicken können". Um eine langfristige Lösung für das Problem zu finden, müsse der Belag dieser Verkehrsverbindung also komplett abgetragen und der ganze Straßenabschnitt neu geteert werden. Dies würde etwa drei Jahre dauern und einen Betrag von N$ 150 Millionen verschlingen, den die Straßenbehörde seit Jahren vergeblich beantrage.
"Angesichts der angespannten Finanzlage müssen wir Prioritäten setzen und uns zunächst auf die Straßenabschnitte konzentrieren, die besonders stark befahren werden oder für den Frachtverkehr von vorrangiger Bedeutung sind", hob Poolman hervor. Eine andere Möglichkeit bestehe derzeit nicht, weil die Straßenbehörde jährlich nur etwa N$ 400 Millionen für Instandhaltungsarbeiten zur Verfügung habe, die fast ausschließlich aus Benzinabgaben und Autolizenz-Gebühren stammten.
Um die optimale Verwendung der Mittel zu gewährleisten würde die Straßenbehörde inzwischen nur noch etwa 60 Prozent der Instandsetzungsarbeitens durch die angegliederten Roads Contractor Company (RCC) zu vorher verhandelten Tarifen verrichten lassen. Der Rest der Aufträge würde ausgeschrieben, um unter den beteiligten Subunternehmern einen Konkurrenzdruck zu erzeugen und die Reparaturkosten zu senken.
Dies ist Poolman zufolge erforderlich, weil seine Abteilung nicht nur für die Ausbesserung von Teerstraßen zuständig, sondern auch für eine Vielzahl anderer Aufgaben verantwortlich sei. Dazu zähle die Instandsetzung von Schotterstraßen, die besonders nach dem Regen regelmäßig geebnet und verdichtet werden müssten. Des Weiteren müsste der Straßenrand von Vegetation befreit, Standstreifen verbreitert und Brücken stabilisiert werden.
Obwohl sich die RA aus der neuen LKW-Vignette zusätzliche Einnahmen erhofft, ist Poolman skeptisch, ob die eigentlich benötigte Summe erreicht werden kann. Sollte dies nicht gelingen, werde es schwere Folgen für die Wirtschaft haben, weil "die Straßen unsere ökonomische Lebensader sind und wir den nächsten Generationen auf keinen Fall ein marodes Straßennetz hinterlassen dürfen".
Windhoek - "Uns stehen jährlich nur etwa 70 Prozent der Finanzen zur Verfügung, die für eine optimale Instandhaltung der Straßen notwendig wären", warnte der zuständige Abteilungsleiter der RA, Stefaans Poolman, vor kurzem in einem AZ-Gespräch. Deshalb müsse sich die RA auf die notdürftige Ausbesserung der Infrastruktur beschränken. Dieses "Flickwerk" sei aber nicht ausreichend, weil ein Großteil der rund 5500 Kilometer langen Teerstraßen inzwischen über 40 Jahre alt sei und deshalb komplett neu asphaltiert werden müsste.
"Je länger wir mit der Runderneuerung unserer Straßen warten, desto teurer werden die erforderlichen Reparaturen im Endeffekt", betonte Poolman und ergänzte: "Wenn wir die ersten Verfallserscheinungen nicht beseitigen und zum Beispiel die steigende Anzahl an Schlaglöchern nicht schließen, werden diese in wachsendem Tempo zunehmen und die Lebensdauer der betroffenen Straße verkürzen."
Diesen Grundsatz illustrierte er am Beispiel des Straßenabschnittes zwischen Okahandja und Wilhelmstal, der stark durch Schlaglöcher beschädigt ist. "Diese Straße ist für eine Lebensdauer von 20 Jahren angelegt, aber inzwischen fast doppelt so alt, ohne neu asphaltiert worden zu sein", sagte der Ingenieur.
Deshalb sei die Strecke in solch schlechtem Zustand, dass sie sich nicht mehr durch das bloße Ausfüllen von Schlaglöchern reparieren lasse, weil "die Löcher schneller zunehmen, als wir sie flicken können". Um eine langfristige Lösung für das Problem zu finden, müsse der Belag dieser Verkehrsverbindung also komplett abgetragen und der ganze Straßenabschnitt neu geteert werden. Dies würde etwa drei Jahre dauern und einen Betrag von N$ 150 Millionen verschlingen, den die Straßenbehörde seit Jahren vergeblich beantrage.
"Angesichts der angespannten Finanzlage müssen wir Prioritäten setzen und uns zunächst auf die Straßenabschnitte konzentrieren, die besonders stark befahren werden oder für den Frachtverkehr von vorrangiger Bedeutung sind", hob Poolman hervor. Eine andere Möglichkeit bestehe derzeit nicht, weil die Straßenbehörde jährlich nur etwa N$ 400 Millionen für Instandhaltungsarbeiten zur Verfügung habe, die fast ausschließlich aus Benzinabgaben und Autolizenz-Gebühren stammten.
Um die optimale Verwendung der Mittel zu gewährleisten würde die Straßenbehörde inzwischen nur noch etwa 60 Prozent der Instandsetzungsarbeitens durch die angegliederten Roads Contractor Company (RCC) zu vorher verhandelten Tarifen verrichten lassen. Der Rest der Aufträge würde ausgeschrieben, um unter den beteiligten Subunternehmern einen Konkurrenzdruck zu erzeugen und die Reparaturkosten zu senken.
Dies ist Poolman zufolge erforderlich, weil seine Abteilung nicht nur für die Ausbesserung von Teerstraßen zuständig, sondern auch für eine Vielzahl anderer Aufgaben verantwortlich sei. Dazu zähle die Instandsetzung von Schotterstraßen, die besonders nach dem Regen regelmäßig geebnet und verdichtet werden müssten. Des Weiteren müsste der Straßenrand von Vegetation befreit, Standstreifen verbreitert und Brücken stabilisiert werden.
Obwohl sich die RA aus der neuen LKW-Vignette zusätzliche Einnahmen erhofft, ist Poolman skeptisch, ob die eigentlich benötigte Summe erreicht werden kann. Sollte dies nicht gelingen, werde es schwere Folgen für die Wirtschaft haben, weil "die Straßen unsere ökonomische Lebensader sind und wir den nächsten Generationen auf keinen Fall ein marodes Straßennetz hinterlassen dürfen".
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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