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Vergebliche Arbeitspolitik erfordert Umdenken

Windhoek - Dass der vom interministeriellen Arbeitsausschuss einberufene Arbeitsgipfel hoch eingestuft wird, ging schon aus der Auswahl der Eröffnungsredner hervor. Premier Nahas Angula verlas ermutigende Worte von Präsident Hifikepunye Pohamba, gefolgt von den Entscheidungsträgern der Ressorts Arbeit, Handel und Nationale Planung.
Gleich eingangs bot Arbeitsminister Immanuel Ngatjizeko eine "verfeinerte" Arbeitslosenstatistik an, worin die Arbeitslosigkeit in den ländlichen Gebieten auf 64,9% und unter den Jugendlichen zwischen 20 und 24 Jahren auf 67,4% eingestuft wird. Bei den Frauen der ländlichen Gebiete liegt diese Ziffer gar bei 72,1%. Nach sonderbar anmutenden internationalen Kriterien, die Ngatjizeko anführte, wonach eine Person schon als "beschäftigt" eingestuft wird, wenn sie innerhalb von sieben Tagen jeweils eine Stunde in festem Rahmen arbeitet, jedoch deutlich unterbeschäftig ist, könnte Namibias Arbeitslosigkeit auf Landesebene sogar bei 69,7% liegen.
Ngatjizeko weiter: "Seit der Unabhängigkeit hat die Regierung zahlreiche Programme formuliert und etliche auch ausgeführt, um die stets unerträglich hohe Arbeitslosenrate anzusprechen. Wir sind aber Zeugen der Tatsache, dass die Politik und die Programme ihr Ziel verfehlt haben. Trotz des Wirtschaftswachstums über die Jahre ist es mit der Arbeitslosigkeit schlimmer geworden."
Vor dieser Kulisse hat das Kabinett im Auftrag des Präsidenten den Arbeitsgipfel einberufen, um Regierungsführer, den Privatsektor und die Zivilgesellschaft, inklusive wirtschaftlicher Interessenverbände und Gewerkschaften, in den kritischen Dialog einzubinden. "Der Gipfel bietet eine Plattform für offene Aussprache, Inspiration und konkreter Verpflichtung sowie Mobilisierung aller Sektoren", betonte der Arbeitsminister. Die Beratung wurde gestern Nachmittag abgeschlossen.
Ngatjizeko rief den riesigen Saal mit Teilnehmern auf, alte Denkkategorien oppositioneller Mentalität auszuschalten wie "wir" und "diejenigen", wie Arbeiter, Gewerkschaften gegenüber Arbeitgebern. Er ist überzeugt, dass eine Wende in der Arbeitslosigkeit herbeigeführt werden kann, wenn "wir aufeinander hören". Er befürworten Kompromissbereitschaft.
Handelsminister Geingob propagiert ebenso einen Gesinnungs- und Paradigmenwandel, so dass mehr Arbeitsplätze geschaffen werden können. Er sprach jedoch auch einen Grundfaktor an, den die anderen Redner ausgeklammert oder ignoriert hatten. Infolge des starken Bevölkerungswachstums in Namibia wachsen verfügbare Arbeitsstellen nicht im gleichen Tempo mit. Geingob meldete auch seine Bedenken zu der Arbeitslosenstatistik an. Zur Meldung "einer aus zwei Namibiern ist arbeitslos", bemerkte er unter Anspielung auf den hohen prozentualen Anteil Jugendlicher an der Gesamtbevölkerung: "Einer aus zwei Namibiern ist wahrscheinlich in der Schule".
Tom Alweendo, Chef der Nationalen Planungskommission, ging in seiner Rede zu festen Vorschlägen über. Die Gießkannenverteilung der Mittel müsse durch schwerpunktmäßige Investition in lohnende Wirtschaftsbereiche ersetzt werden.




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Allgemeine Zeitung 2024-11-27

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