„Vergib uns unsere Schuld“
Berlin/Hannover (kb) - Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat sich mit einem Schuldbekenntnis und der Bitte um Vergebung an die Nachfahren der Opfer des Kolonialkrieges 1904-08 gewendet, den sie als Völkermord bezeichnet. Demnach gebe die Gemeinschaft evangelischer Kirchen in Deutschland Schuldgefühle bezüglich des Genozids in Namibia zu, heißt es in einer unter dem Bibelwort „Vergib uns unsere Schuld (Matthäus 6,12)“ veröffentlichten EKD-Erklärung von gestern, die heute bekannt wurde. Auch wenn die damaligen Pastoren nicht direkt dazu aufgerufen hätten, so habe doch die Rechtfertigung von kolonialer Herrschaft sowie ein tief sitzender Rassismus den Boden für den Tod tausender Menschen bereitet, heißt es. Dafür bitten die Kirchen um Vergebung. „Wir sind uns der Lasten bewusst, die die Nachkommen von Opfern und Tätern bis heute mit sich tragen“, erläutert die EKD-Auslandsbischöfin Petra Bosse-Huber (Bild). Die Kirche wolle sich den Angehörigen verbunden zeigen, denn die Geschichte dürfe nicht in Vergessenheit geraten, sondern müsse stets in Erinnerung behalten werden.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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