Verlogene Statistik
Entweder interessiert es ihn nicht, ob seine Statistik stimmt, oder seine Ratgeber sind ignorant und informieren ihn daher falsch. Oder Präsident Nujoma und Ratgeber benutzen bewusst verzerrte Zahlen über die Besitzverhältnisse und die Landreform, um Agitation gegen weiße Farmer zu betreiben. Somit schwimmt er mit der populistischen Welle.
Siebzig Prozent der landwirtschaftlich nutzbaren Flächen - arable land - so Nujoma vor dem Swapo-Parteitag, gehörten "immer noch Farmern der weißen Minorität".
Nujomas Statistik stimmt nicht einmal mit den amtlichen Unterlagen der nationalen Landkonferenz von 1991 überein, und heute stimmt sie noch weniger. Bevor unsere Kritik mit eigenen Ziffern unterlegt wird, wollen wir vorausschicken, dass das Hin- und Herrechnen mit Zahlen an der Substanz der Landfrage vorbeiführt, weil zum Gesamtbild weitaus mehr Faktoren als trockene Statistiken gehören.
Das kommerzielle Farmgebiet umfasst rund 52 Prozent (36,2 Millionen Hektar) und das kommunale Gebiet 48 % der nutzbaren Flächen (33,5 Mio ha). Seit 1991, als sich 181 Privatfarmen im Besitz schwarzer Eigentümer befanden, sind weitere 2,5 Millionen Hektar kommerzielles Farmland oder rund 357 Farmen in schwarzen Besitz gekommen, legt man einen Mittelwert von 7 000 ha pro Farm zugrunde. Folglich befindet sich mit den Kommunalregionen und den durch Vorzugsdarlehen - affirmative action loan scheme - erworbenen Farmen nunmehr etwa 51 Prozent der nutzbaren kommunalen und privaten Flächen in "schwarzer Hand", wenn man die Besitz-Kategorien hier nach dem Rassenetikett der Neo-Apartheid einteilt, die bei der Swapo und ihren Gewerkschaften wieder zum "politisch korrekten" Ton gehört. Zum Wandel der Besitztitel gehört auch, dass im Bezirk Tsumeb bereits 60 Prozent aller Farmen schwarze Besitzer haben, darunter wohlhabende Ovambo-Geschäftsleute, Minister der Regierung und nur wenige Neusiedler, die aus der "besitzlosen landhungrigen Klasse" stammen, denen die Landreform zur Bekämpfung der Armut eigentlich gelten soll. Präsident Nujoma und der Millionär Frans Ndongo haben ihre Farmen in der benachbarten Region Otjozondjupa gekauft. In der Omaheke ist der Besitz in Teilen schon bis zu 80 Prozent in die Hände vorher Benachteiligter übergegangen. Ferner gehört zum Gesamtbild, dass 96 Prozent der Weißen Namibias niemals Farmland gekauft oder besessen haben.
In der Zwischenzeit schreitet die verfassungsmäßige Landreform nach dem Grundsatz "williger Käufer und Verkäufer" weiter voran. Der Präsident hat sich immerhin erneut zu diesem Grundsatz der Konsensschrift der Landkonferenz von 1991 bekannt und dient damit der Stabilität.
Die Swapo-Populisten, deutlich von der gewaltsamen, Menschen verachtenden Landreform Mugabes beeindruckt, benutzen die angebliche "Ungeduld der Majorität landloser Bürger" als Waffe der Einschüchterung gegenüber den Privatfarmern. Mit Bekämpfung der Armut oder nationaler Versöhnung hat das nichts zu tun.
Siebzig Prozent der landwirtschaftlich nutzbaren Flächen - arable land - so Nujoma vor dem Swapo-Parteitag, gehörten "immer noch Farmern der weißen Minorität".
Nujomas Statistik stimmt nicht einmal mit den amtlichen Unterlagen der nationalen Landkonferenz von 1991 überein, und heute stimmt sie noch weniger. Bevor unsere Kritik mit eigenen Ziffern unterlegt wird, wollen wir vorausschicken, dass das Hin- und Herrechnen mit Zahlen an der Substanz der Landfrage vorbeiführt, weil zum Gesamtbild weitaus mehr Faktoren als trockene Statistiken gehören.
Das kommerzielle Farmgebiet umfasst rund 52 Prozent (36,2 Millionen Hektar) und das kommunale Gebiet 48 % der nutzbaren Flächen (33,5 Mio ha). Seit 1991, als sich 181 Privatfarmen im Besitz schwarzer Eigentümer befanden, sind weitere 2,5 Millionen Hektar kommerzielles Farmland oder rund 357 Farmen in schwarzen Besitz gekommen, legt man einen Mittelwert von 7 000 ha pro Farm zugrunde. Folglich befindet sich mit den Kommunalregionen und den durch Vorzugsdarlehen - affirmative action loan scheme - erworbenen Farmen nunmehr etwa 51 Prozent der nutzbaren kommunalen und privaten Flächen in "schwarzer Hand", wenn man die Besitz-Kategorien hier nach dem Rassenetikett der Neo-Apartheid einteilt, die bei der Swapo und ihren Gewerkschaften wieder zum "politisch korrekten" Ton gehört. Zum Wandel der Besitztitel gehört auch, dass im Bezirk Tsumeb bereits 60 Prozent aller Farmen schwarze Besitzer haben, darunter wohlhabende Ovambo-Geschäftsleute, Minister der Regierung und nur wenige Neusiedler, die aus der "besitzlosen landhungrigen Klasse" stammen, denen die Landreform zur Bekämpfung der Armut eigentlich gelten soll. Präsident Nujoma und der Millionär Frans Ndongo haben ihre Farmen in der benachbarten Region Otjozondjupa gekauft. In der Omaheke ist der Besitz in Teilen schon bis zu 80 Prozent in die Hände vorher Benachteiligter übergegangen. Ferner gehört zum Gesamtbild, dass 96 Prozent der Weißen Namibias niemals Farmland gekauft oder besessen haben.
In der Zwischenzeit schreitet die verfassungsmäßige Landreform nach dem Grundsatz "williger Käufer und Verkäufer" weiter voran. Der Präsident hat sich immerhin erneut zu diesem Grundsatz der Konsensschrift der Landkonferenz von 1991 bekannt und dient damit der Stabilität.
Die Swapo-Populisten, deutlich von der gewaltsamen, Menschen verachtenden Landreform Mugabes beeindruckt, benutzen die angebliche "Ungeduld der Majorität landloser Bürger" als Waffe der Einschüchterung gegenüber den Privatfarmern. Mit Bekämpfung der Armut oder nationaler Versöhnung hat das nichts zu tun.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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