Verschlampte Staatswohnungen verärgern
Windhoek/Swakopmund - Klagen über unhaltbare Zustände auf Staatsgrundstücken weist die Verwaltung der Küstenstadt mit dem Hinweis von sich, dass das Ministerium für Öffentliche Arbeiten und Transport (Public Works) im fernen Windhoek zuständig sei. "Wenn wir unliebsamen Mieter kündigen wollen, müssen wir ihnen erst eine alternative Wohnung beschaffen", beklagte sich ein Sprecher des Ressorts Öffentliche Arbeiten gestern in Swakopmund auf AZ-Nachfrage. "Bei der Miete, manchmal nur 800 N$ im Jahr, können wir die Wohnungen nicht unterhalten." Die Mieter hätten jedoch die Verpflichtung unterschrieben, die Wohnung in gutem Zustand zu erhalten. Als eines aus mehreren Beispielen dient hier die seit über einem Jahrzehnt vergammelte Doppelwohnung mitten in Swakopmund, Ecke Lüderitz/Daniel-Tjongarero-Straße, in direkter Nähe der Namib-Oberschule, nahe dem lutherischen Pfarrhaus und neben dem Hotel Deutsches Haus. Sie wird von Angestellten der Ressorts Öffentliche Arbeiten und dem Arbeitsministerium bewohnt. Andere Beispiele gibt es in der Offenstraße, nahe dem Bahnhof Hotel/Entertainment Center. Abgesehen von dem Verdacht, dass der legitime Bewohner seine Wohnung noch untervermietet, dort sporadisch Prostitution betrieben wird und auf solchen Grundstücken unlizenzierte, verwahrloste Hunde überleben, bleiben solche Immobilien ständige Aushängeschilder der herrschenden Regierungs(miss)kultur fehlender Immobilienpflege und damit der Verwahrlosung namibischer Vermögenswerte. Solche Wohnungen werden seit der Unabhängigkeit einfach nicht mehr renoviert. Der Ost- und Südwestwind lässt die Dachpappe flattern, wo noch welche übrig ist. Eingeworfene Fenster werden mit Hartfaserplatten verrammelt. Auf dem Grundstück Ecke Tjongarero/Lüderitzstraße hat die Stadtverwaltung in diesem Jahr einmal das Wasser abgeschnitten, weil das Ministerium nicht mehr dafür gezahlt hat. Daraufhin haben die Behörden die Bewohner des verwahrlosten Anwesens per Tankwagen mit Wasser versorgt. Ein Gast des Hotels Deutsches Haus hat sich noch am 31. Mai 2010 beim Wirt über einen der Hunde beschwert, der über den Zaun gesprungen ist und ihn angegriffen hat. Ein weiterer ansonsten wiederkehrender Gast des Hauses hat dem Wirt im Februar dieses Jahres angedroht, "nicht wieder zu buchen", weil ihn die Hunde, die durch sporadische Läufigkeit für noch mehr Hundeverkehr sorgen, ihn nachts aus dem Schlaf gekläfft und ihn auch beim Sparziergang angefallen haben.
Der Swakopmunder Tierschutzverein (SPCA) weist auf den Hundekontrolleur der Stadt hin, der aber nach der Erfahrung der Einwohner kaum gegen Eigentümer unlizenzierter Hundeeigentümer durchgreift. Immerhin hat die Stadtverwaltung im November 2009 einmal eine kleine Razzia durchgeführt, 35 unlizenzierte Hunde eingefangen und die Eigentümer aufgefordert, ihre Tiere, nach Beschaffung einer Lizenz wieder abzuholen. Laut Auskunft der SPCA haben nur vier Eigentümer ihre Tiere abgeholt. Die anderen wurden eingeschläfert.
Den irritierten Nachbarn in der Stadt bleibt als Ausweg, den Hundekontrolleur und den Gesundheitsinspektor in ihre Pflicht zu nehmen, wobei sie oft erst zur Überwindung deren Hemmschwelle beitragen müssen, weil die städtischen Beamten sich nicht trauen, ihre eigenen Regeln durchzusetzen. Was die vergammelte Wohnkultur betrifft, müssen der Erongo-Regionalrat und die Immobilienabteilung des Ministeriums für Öffentliche Arbeiten (Fixed Asset Management) ins Gebet genommen werden.
Der Swakopmunder Tierschutzverein (SPCA) weist auf den Hundekontrolleur der Stadt hin, der aber nach der Erfahrung der Einwohner kaum gegen Eigentümer unlizenzierter Hundeeigentümer durchgreift. Immerhin hat die Stadtverwaltung im November 2009 einmal eine kleine Razzia durchgeführt, 35 unlizenzierte Hunde eingefangen und die Eigentümer aufgefordert, ihre Tiere, nach Beschaffung einer Lizenz wieder abzuholen. Laut Auskunft der SPCA haben nur vier Eigentümer ihre Tiere abgeholt. Die anderen wurden eingeschläfert.
Den irritierten Nachbarn in der Stadt bleibt als Ausweg, den Hundekontrolleur und den Gesundheitsinspektor in ihre Pflicht zu nehmen, wobei sie oft erst zur Überwindung deren Hemmschwelle beitragen müssen, weil die städtischen Beamten sich nicht trauen, ihre eigenen Regeln durchzusetzen. Was die vergammelte Wohnkultur betrifft, müssen der Erongo-Regionalrat und die Immobilienabteilung des Ministeriums für Öffentliche Arbeiten (Fixed Asset Management) ins Gebet genommen werden.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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