Verschleppte Vorbeugung
Realitätsverweigerung. Dieses Substantiv beschreibt den staatlichen Umgang mit der historischen Dürre in Namibia, deren absehbare Folgen die Regierung verdrängen, aber nicht konfrontieren zu wollen scheint.
Bereits jetzt, Mitte März, scheint klar, dass die Regierung ein Dürre-Hilfsprogramm wird auflegen und einige Stadtverwaltungen drastische Wassersparmaßnahmen werden einführen müssen. Schließlich neigt sich die Regensaison dem Ende zu und sind die Prognosen dergestalt, dass auch in Zukunft keine nennenswerten Niederschläge zu erwarten sind.
Außerdem ist es für kommerzielle Ackerbauern und Subsistenzfarmer ohnehin zu spät, weil eventuell noch einsetzender Regen bereits verdorrte Getreidepflanzen und abgestorbene Weide nicht wiederbeleben wird. Dass Kommunalfarmer einen Ernteausfall erleiden und ihre Nutztiere nicht ohne Zufutter überleben werden, steht also bereits jetzt fest.
Wie reagiert die Regierung auf die programmierte Katastrophe? Gar nicht. Kein Wort darüber, ob und wann Landwirte staatliche Unterstützung erwarten können, oder wie ein unvermeidbares Hilfsprogramm in Zeiten des Sparkurses finanziert werden soll. Kein Wort darüber, wie die Wasserversorgung in Windhoek garantiert werden soll, wenn, wie zu befürchten steht, die Trockenheit langfristig andauern sollte.
Stattdessen: Stille und Schicksalsergebenheit. Abwarten, aussitzen und passiv hoffen, die Situation werde sich von selbst bereinigen. Die Untätigkeit grenzt an sträfliches Pflichtversäumnis, ist doch dies nicht das erste Mal, dass wir mit einer derartigen Notlage konfrontiert sind.
Zuletzt war das vor drei Jahren der Fall, wurde der Notstand ausgerufen, wurde von einer Entsalzungsanlage und Rohrleitungen zum Okavango gesprochen. Dann kamen der Regen und das mit Erleichterung verbundene Schweigen, das bis heute anhält. Ein Schweigen, das nicht nur von mangelnder Planung und Vorbereitung auf den Ernstfall erzählt, sondern das für viele auch existenzbedrohende Folgen haben kann.
Marc Springer
Bereits jetzt, Mitte März, scheint klar, dass die Regierung ein Dürre-Hilfsprogramm wird auflegen und einige Stadtverwaltungen drastische Wassersparmaßnahmen werden einführen müssen. Schließlich neigt sich die Regensaison dem Ende zu und sind die Prognosen dergestalt, dass auch in Zukunft keine nennenswerten Niederschläge zu erwarten sind.
Außerdem ist es für kommerzielle Ackerbauern und Subsistenzfarmer ohnehin zu spät, weil eventuell noch einsetzender Regen bereits verdorrte Getreidepflanzen und abgestorbene Weide nicht wiederbeleben wird. Dass Kommunalfarmer einen Ernteausfall erleiden und ihre Nutztiere nicht ohne Zufutter überleben werden, steht also bereits jetzt fest.
Wie reagiert die Regierung auf die programmierte Katastrophe? Gar nicht. Kein Wort darüber, ob und wann Landwirte staatliche Unterstützung erwarten können, oder wie ein unvermeidbares Hilfsprogramm in Zeiten des Sparkurses finanziert werden soll. Kein Wort darüber, wie die Wasserversorgung in Windhoek garantiert werden soll, wenn, wie zu befürchten steht, die Trockenheit langfristig andauern sollte.
Stattdessen: Stille und Schicksalsergebenheit. Abwarten, aussitzen und passiv hoffen, die Situation werde sich von selbst bereinigen. Die Untätigkeit grenzt an sträfliches Pflichtversäumnis, ist doch dies nicht das erste Mal, dass wir mit einer derartigen Notlage konfrontiert sind.
Zuletzt war das vor drei Jahren der Fall, wurde der Notstand ausgerufen, wurde von einer Entsalzungsanlage und Rohrleitungen zum Okavango gesprochen. Dann kamen der Regen und das mit Erleichterung verbundene Schweigen, das bis heute anhält. Ein Schweigen, das nicht nur von mangelnder Planung und Vorbereitung auf den Ernstfall erzählt, sondern das für viele auch existenzbedrohende Folgen haben kann.
Marc Springer
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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