Versöhnung im Brennpunkt
Windhoek - Handels - und Industrieminister Hidipo Hamutenya hat am Mittwochabend bei einer Podiumsdiskussion der Namibsch-Deutschen Stiftung (NaDS) zum Thema nationale Versöhnung gesagt, dass die Umverteilung von Wohlstand innerhalb der nächsten zehn Jahre große Fortschritte machen wird. "Auf politischer Ebene ist die Versöhnung weitgehend geglückt. Im Wirtschaftsbereich muss allerdings noch einiges geschehen. Die Mehrheit der Bevölkerung muss unbedingt in die Ökonomie eingebunden werden und über Ressourcen verfügen können, die bislang einer kleinen Elite vorbehalten sind. Wir werden durch ständige Veränderungen Gerechtigkeit herbeiführen müssen. Ich glaube allerdings, dass wir gut auf Kurs sind", so Hamutenya.
Die Konzentration natürlicher Ressourcen, wie Land und Bodenschätze, in den Händen einer kleinen Elite sei nicht tragbar, wenn der Frieden und Stabilität in Namibia gewährt werden sollen. Es reiche daher nicht aus, schwarze Namibier als Angestellte in die Wirtschaft zu integrieren, ihnen müsse die Möglichkeit gegeben werden, frei über die Ressourcen des Landes zu verfügen. "Ich sage nicht, dass jeder schwarze Namibier ein kommerzieller Farmer werden kann. Es ist jedoch unbedingt notwenig, gerechte Eigentumsverhältnisse zu schaffen. Dies wird natürlich im Rahmen unserer Demokratie und Rechtsstaatlichkeit geschehen", sagte der Minister.
Herbert Jauch vom gewerkschaftsnahen Arbeitsforschungsinstitut Larri wies bei der Podiumsdiskussion darauf hin, dass eine Umverteilung keine zweite Elite schaffen und die Mehrheit der Bevölkerung weiterhin nahezu mittellos lassen dürfe. So seien viele Arbeiter trotz Affirmative Action und Ermächtigungsmaßnahmen (black empowerment) auf Grund wirtschaftlicher Zwänge wie Arbeitslosigkeit weit davon entfernt, sozioökonomische Gerechtigkeit zu erfahren.
Dem Präsident des Gewerkschaftsdachverbandes NUNW, Risto Kapenda, zufolge sei der Frieden und die Versöhnung in Namibia eine Illusion, die auf die Geduld der schwarzen Mehrheit in Namibia zurückzuführen sei. "Unsere vielgepriesene Stabilität beruht ausschließlich auf der Toleranz der Schwarzen in Namibia mit ihren weißen Mitbürgern, die weiterhin Arbeitsplätze nur für sich selber schaffen. Wir haben es bislang nicht geschafft, wirtschaftliche Gerechtigkeit und sozioökonomische Versöhnung herbeizuführen", sagte der Gewerkschaftsboss. Die Ministerin für Frauenangelegenheiten und Kinderfürsorge, Netumbo Nandi-Ndaitwa, stimmte Kapenda zu, dass es mit dem Versöhnungswillen vieler weißer Namibier nicht weit her sei. Dies beweise unter anderm die Tatsache, dass immer mehr Weiße ihre Kinder in Südafrika zur Schule schicken, wo die Sprösslinge nicht die Chance hätten, eine namibische Identität zu entwickeln.
An der Podiumsdiskussion nahmen auch Dr. Henning Melber vom Nordischen Afrikainstitut, Tarah Shaanika von der Industrie- und Handelskammer, Dr. Johan van Rooyen von der Namibischen Arbeitgeberföderation und Professor Jace Pillay (Moderator) von der Randse Afrikaanse University teil.
Die Konzentration natürlicher Ressourcen, wie Land und Bodenschätze, in den Händen einer kleinen Elite sei nicht tragbar, wenn der Frieden und Stabilität in Namibia gewährt werden sollen. Es reiche daher nicht aus, schwarze Namibier als Angestellte in die Wirtschaft zu integrieren, ihnen müsse die Möglichkeit gegeben werden, frei über die Ressourcen des Landes zu verfügen. "Ich sage nicht, dass jeder schwarze Namibier ein kommerzieller Farmer werden kann. Es ist jedoch unbedingt notwenig, gerechte Eigentumsverhältnisse zu schaffen. Dies wird natürlich im Rahmen unserer Demokratie und Rechtsstaatlichkeit geschehen", sagte der Minister.
Herbert Jauch vom gewerkschaftsnahen Arbeitsforschungsinstitut Larri wies bei der Podiumsdiskussion darauf hin, dass eine Umverteilung keine zweite Elite schaffen und die Mehrheit der Bevölkerung weiterhin nahezu mittellos lassen dürfe. So seien viele Arbeiter trotz Affirmative Action und Ermächtigungsmaßnahmen (black empowerment) auf Grund wirtschaftlicher Zwänge wie Arbeitslosigkeit weit davon entfernt, sozioökonomische Gerechtigkeit zu erfahren.
Dem Präsident des Gewerkschaftsdachverbandes NUNW, Risto Kapenda, zufolge sei der Frieden und die Versöhnung in Namibia eine Illusion, die auf die Geduld der schwarzen Mehrheit in Namibia zurückzuführen sei. "Unsere vielgepriesene Stabilität beruht ausschließlich auf der Toleranz der Schwarzen in Namibia mit ihren weißen Mitbürgern, die weiterhin Arbeitsplätze nur für sich selber schaffen. Wir haben es bislang nicht geschafft, wirtschaftliche Gerechtigkeit und sozioökonomische Versöhnung herbeizuführen", sagte der Gewerkschaftsboss. Die Ministerin für Frauenangelegenheiten und Kinderfürsorge, Netumbo Nandi-Ndaitwa, stimmte Kapenda zu, dass es mit dem Versöhnungswillen vieler weißer Namibier nicht weit her sei. Dies beweise unter anderm die Tatsache, dass immer mehr Weiße ihre Kinder in Südafrika zur Schule schicken, wo die Sprösslinge nicht die Chance hätten, eine namibische Identität zu entwickeln.
An der Podiumsdiskussion nahmen auch Dr. Henning Melber vom Nordischen Afrikainstitut, Tarah Shaanika von der Industrie- und Handelskammer, Dr. Johan van Rooyen von der Namibischen Arbeitgeberföderation und Professor Jace Pillay (Moderator) von der Randse Afrikaanse University teil.
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Allgemeine Zeitung
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