Verstehen ohne Sprache
Imke Rust ist keine Unbekannte in der hiesigen Kunstszene. Als eine der wenigen Künstler Namibias hat sie es aber geschafft, sich auch außerhalb des Landes einen Namen zu machen. Ihre Werke waren in den vergangenen Jahren auf Ausstellungen in aller Welt zu sehen. Europäische Städte wie Berlin, Mailand oder Turin, aber auch Orte in Südafrika und den Vereinigten Staaten stehen auf ihrer Ausstellungsliste.
Im Rahmen eines dreiwöchigen Aufenthaltes in einer Künstlersiedlung in Peking wagte die 35-jährige den Sprung nach China. "Ich hatte vorher überhaupt keinen Bezugspunkt zu China und hatte bis dahin auch immer gedacht, dass es das Letzte ist, was mich interessiert", erzählt Imke Rust, die sich dort gemeinsam mit einem schwedischen Freund inmitten einer Künstlersiedlung mit über 100 Ateliers ein Studio teilte. Wichtig war für die Künstlerin, zunächst einmal für mehrere Wochen ungestört Kunst betreiben zu können. "Trotz aller Bedenken wegen der politischen Situation bin ich einfach mal gegangen. Ich wollte sehen, was mich dort erwartet", erzählt Imke Rust, die sich selbst nicht als politische Künstlerin sieht. "Ich arbeite immer aus einem sehr persönlichen Standpunkt heraus", sagt sie. "Dennoch denke ich, dass alles, was den Menschen betrifft, ab einem gewissen Punkt immer auch politisch wird. Politik ist nun mal etwas Menschliches. Als Künstler bezieht man automatisch Stellung."
Der Aufenthalt in China sei für Imke Rust auf der einen Seite sehr interessant, gleichzeitig jedoch auch frustrierend gewesen. Aufgrund der fehlenden Sprachkenntnisse war der Austausch mit anderen Künstlern nicht immer einfach. "Zum einen ging hierdurch einiges verloren. Zum anderen kam bei mir aber auch das schöne Gefühl einer gewissen Leichtigkeit auf", erläutert die Namibierin. "Ich habe gelernt zu akzeptieren, dass man nicht immer alles hinterfragen oder analysieren muss." Eine immer größere Rolle habe für sie das "intuitive Verstehen" von Kunst gespielt. Eine Erfahrung, die sich sehr positiv auf ihre Schaffensprozesse ausgewirkt habe. Als angenehm empfand Imke Rust auch die äußerst aktive Kunstszene in China. "Zeitgenössische Kunst aus China hat in den letzten Jahren einen regelrechten Boom erfahren", erläutert sie. Dort herrsche ein sehr interessiertes und offenes Klima.
Auch technisch gesehen ließ sie sich auf ihre chinesische Umgebung voll ein. "Ich wähle mein Material immer auch entsprechend des Themas aus", erzählt sie und erklärt, dass sie in China unter anderem mit Reispapier, chinesischer Tinte und chinesischen Wasserfarben experimentierte. "Ich wollte mich auf die traditionellen Medien der Chinesen einlassen und habe mir daher auch einige Sachen abgeguckt." Bei ihrer Ausstellung "Made in China" thematisiert Imke Rust durchaus bekannte Themen, wie beispielsweise das Jing- und Jang-Symbol. "Ich wollte dieses Zeichen allerdings für mich übersetzen. Hieraus resultierten einige wenige figurative Werke", sagt sie. Hauptpunkt bildete jedoch das Thema "Kommunikation", wodurch ihre Bilder abstrakte Elemente erhielten, die vor allem aus den persönlichen Erfahrungen Rusts im Umgang mit dem Alltäglichen in China resultierten.
Ein weiteres Thema bildeten Wort- und Zeichenspiele mit den äußerst komplexen traditionellen chinesischen Schriftzeichen. Imke Rust modifizierte diese Zeichen, um damit Worte in englischer Sprache, wie beispielsweise Freiheit, Liebe oder Glück, dazustellen und in künstlerischer Form wieder zu geben. "Wir sind alle Menschen mit den selben Bedürfnissen", erläutert Imke Rust, die vor allem versucht, kulturelle und politische Grenzen außen vor zu lassen, um menschliche Aspekte in den Vordergrund zu stellen. "Ich habe vor allem nach verbindenden Elementen zwischen den Menschen gesucht", erklärt sie.Ebenso eine Rolle spielten traditionelle chinesische Symbole, zum Beispiel Drachen. Hieraus resultierte die Serie "dragons looking for love", die sich der Darstellung des in vielen Kulturen verbreiteten Drachenmotivs widmete. "Ich habe mich mit diesem Motiv auseinandergesetzt und festgestellt, dass der Drache in China ein sehr besonderes und positiv besetztes Symbol darstellt - im Gegensatz zur westlichen oder afrikanischen Kultur." Auch hier versucht Rust, die verschiedenen Verständnisebenen zu integrieren und einfließen zu lassen, um gegenseitiges Verstehen zu ermöglichen.
Die Zeit in China habe Spuren an ihr hinterlassen. "Mein Aufenthalt dort hat mir die Augen geöffnet und mir dabei geholfen, Vorurteile zu überwinden", erklärt Rust. Die Ausstellung "Made in China" ist noch bis zum 6. August in der Bank Windhoek Omba Gallery in der Talstraße zu sehen.
Im Rahmen eines dreiwöchigen Aufenthaltes in einer Künstlersiedlung in Peking wagte die 35-jährige den Sprung nach China. "Ich hatte vorher überhaupt keinen Bezugspunkt zu China und hatte bis dahin auch immer gedacht, dass es das Letzte ist, was mich interessiert", erzählt Imke Rust, die sich dort gemeinsam mit einem schwedischen Freund inmitten einer Künstlersiedlung mit über 100 Ateliers ein Studio teilte. Wichtig war für die Künstlerin, zunächst einmal für mehrere Wochen ungestört Kunst betreiben zu können. "Trotz aller Bedenken wegen der politischen Situation bin ich einfach mal gegangen. Ich wollte sehen, was mich dort erwartet", erzählt Imke Rust, die sich selbst nicht als politische Künstlerin sieht. "Ich arbeite immer aus einem sehr persönlichen Standpunkt heraus", sagt sie. "Dennoch denke ich, dass alles, was den Menschen betrifft, ab einem gewissen Punkt immer auch politisch wird. Politik ist nun mal etwas Menschliches. Als Künstler bezieht man automatisch Stellung."
Der Aufenthalt in China sei für Imke Rust auf der einen Seite sehr interessant, gleichzeitig jedoch auch frustrierend gewesen. Aufgrund der fehlenden Sprachkenntnisse war der Austausch mit anderen Künstlern nicht immer einfach. "Zum einen ging hierdurch einiges verloren. Zum anderen kam bei mir aber auch das schöne Gefühl einer gewissen Leichtigkeit auf", erläutert die Namibierin. "Ich habe gelernt zu akzeptieren, dass man nicht immer alles hinterfragen oder analysieren muss." Eine immer größere Rolle habe für sie das "intuitive Verstehen" von Kunst gespielt. Eine Erfahrung, die sich sehr positiv auf ihre Schaffensprozesse ausgewirkt habe. Als angenehm empfand Imke Rust auch die äußerst aktive Kunstszene in China. "Zeitgenössische Kunst aus China hat in den letzten Jahren einen regelrechten Boom erfahren", erläutert sie. Dort herrsche ein sehr interessiertes und offenes Klima.
Auch technisch gesehen ließ sie sich auf ihre chinesische Umgebung voll ein. "Ich wähle mein Material immer auch entsprechend des Themas aus", erzählt sie und erklärt, dass sie in China unter anderem mit Reispapier, chinesischer Tinte und chinesischen Wasserfarben experimentierte. "Ich wollte mich auf die traditionellen Medien der Chinesen einlassen und habe mir daher auch einige Sachen abgeguckt." Bei ihrer Ausstellung "Made in China" thematisiert Imke Rust durchaus bekannte Themen, wie beispielsweise das Jing- und Jang-Symbol. "Ich wollte dieses Zeichen allerdings für mich übersetzen. Hieraus resultierten einige wenige figurative Werke", sagt sie. Hauptpunkt bildete jedoch das Thema "Kommunikation", wodurch ihre Bilder abstrakte Elemente erhielten, die vor allem aus den persönlichen Erfahrungen Rusts im Umgang mit dem Alltäglichen in China resultierten.
Ein weiteres Thema bildeten Wort- und Zeichenspiele mit den äußerst komplexen traditionellen chinesischen Schriftzeichen. Imke Rust modifizierte diese Zeichen, um damit Worte in englischer Sprache, wie beispielsweise Freiheit, Liebe oder Glück, dazustellen und in künstlerischer Form wieder zu geben. "Wir sind alle Menschen mit den selben Bedürfnissen", erläutert Imke Rust, die vor allem versucht, kulturelle und politische Grenzen außen vor zu lassen, um menschliche Aspekte in den Vordergrund zu stellen. "Ich habe vor allem nach verbindenden Elementen zwischen den Menschen gesucht", erklärt sie.Ebenso eine Rolle spielten traditionelle chinesische Symbole, zum Beispiel Drachen. Hieraus resultierte die Serie "dragons looking for love", die sich der Darstellung des in vielen Kulturen verbreiteten Drachenmotivs widmete. "Ich habe mich mit diesem Motiv auseinandergesetzt und festgestellt, dass der Drache in China ein sehr besonderes und positiv besetztes Symbol darstellt - im Gegensatz zur westlichen oder afrikanischen Kultur." Auch hier versucht Rust, die verschiedenen Verständnisebenen zu integrieren und einfließen zu lassen, um gegenseitiges Verstehen zu ermöglichen.
Die Zeit in China habe Spuren an ihr hinterlassen. "Mein Aufenthalt dort hat mir die Augen geöffnet und mir dabei geholfen, Vorurteile zu überwinden", erklärt Rust. Die Ausstellung "Made in China" ist noch bis zum 6. August in der Bank Windhoek Omba Gallery in der Talstraße zu sehen.
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Allgemeine Zeitung
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