Verteidigungsminister in Erklärungsnot
Kalola büßte wegen einer Videoaufnahme mit dem Leben
Von Frank Steffen & Nampa, Windhoek
Namibias Verteidigungsminister Penda Ya Ndakolo erklärte am Dienstag im Parlament, wie es dazu kam, dass der Zivilist Benisius Kalola im Rahmen des Kalahari-Polizeigroßeinsatzes von einem Soldaten erschossen worden war. Fazit: Kalola habe sich geweigert, sein Handy abzugeben, mit dem er angeblich vorher Beamten, die an der Operation Kalahari Desert teilnahmen, bei der Ausübung ihrer Pflichten gefilmt habe.
Nach der Erklärung im Parlament ging es auf den elektronischen Medien hoch her, denn es gab teilweise absurde Meinungen, die dem Verstorbenen jedes Recht auf Leben absprachen, weil er geflüchtet war. Demgegenüber ließen die Zivilrecht-Aktivisten kein heiles Haar am Militär und der Polizei.
Der 32-jährige Kalola war am 5. September 2019 vor einer Patrouille der Operation Kalahari geflüchtet und während der Verfolgung erschossen worden (AZ berichtete). Der Großeinsatz der Polizei, die von der namibischen Armee unterstützt wird, sorgt wegen der unredlichen Anwendung von Gewalt sowie dem scheinbar rücksichtslosen Einsatz von militärischen Waffen widerholt für Aufsehen.
In seinem Bericht enthüllte Ya Ndakolo nun den Hergang: Mitglieder der Operation hätten an diesem Tag Routineaufgaben im Windhoeker Vorort Khomasdal ausgeführt als sie einen „verdächtigen Drogenhändler mit zwei Ballen Cannabis in seinem Auto bei einer Autowaschanlage vorfanden“. Der Verdächtigte sei verhört worden und habe anschließend das Patrouillenteam zur Wohnung seines Cannabis-Lieferanten in der Shanghai-Straße in Katutura - gegenüber der Single Quarters - begleitet.
Bei einer anschließenden Razzia habe das Team drei Personen im Besitz von zweieinhalb Paketen sowie zehn Ballen Cannabis, verhaften können. Während dieser Suchaktion sei Kalola in einer nahegelegenen Straße aufgefallen, als er „die Razzia mit seinem Handy filmte“. Die „illegale Videoaufnahme“ sei dem Patrouillenkommandanten gemeldet worden, der daraufhin zwei Soldaten der Namibia Defence Force (NDF) und einen regulären Polizeibeamten (NamPol) angewiesen haben soll, Sorge zu tragen, dass die Aufzeichnung gelöscht werde. Der Zivilist sei nicht berechtigt gewesen, ein Video der Patrouille aufzunehmen - sein Motiv für die Aufnahme sei allerdings nicht bekannt gewesen.
Der Minister befürchtet die Identifizierung der Soldaten und Polizisten, welches „zu Racheakten und sonstigen kriminellen Absichten führen kann“. Kalola habe sich allerdings widersetzt und sei in Richtung Mungunda-Straße (in der Gegend der Einzelquartiere) geflohen. Bei der Verfolgung habe einer der Beamten einen Schuss abgefeuert und Kalola im Rücken getroffen. Der Zivilist sei drei Stunden später den Verletzungen erlegen, die er aufgrund des „bedauerlichen Schießvorfalls“ erlitten hatte.
Der Soldaten ist indessen des Mordes angeklagt worden und war bereits am 9. September dem Haftrichter vorgeführt worden - die Kaution war ihm verweigert worden.
Namibias Verteidigungsminister Penda Ya Ndakolo erklärte am Dienstag im Parlament, wie es dazu kam, dass der Zivilist Benisius Kalola im Rahmen des Kalahari-Polizeigroßeinsatzes von einem Soldaten erschossen worden war. Fazit: Kalola habe sich geweigert, sein Handy abzugeben, mit dem er angeblich vorher Beamten, die an der Operation Kalahari Desert teilnahmen, bei der Ausübung ihrer Pflichten gefilmt habe.
Nach der Erklärung im Parlament ging es auf den elektronischen Medien hoch her, denn es gab teilweise absurde Meinungen, die dem Verstorbenen jedes Recht auf Leben absprachen, weil er geflüchtet war. Demgegenüber ließen die Zivilrecht-Aktivisten kein heiles Haar am Militär und der Polizei.
Der 32-jährige Kalola war am 5. September 2019 vor einer Patrouille der Operation Kalahari geflüchtet und während der Verfolgung erschossen worden (AZ berichtete). Der Großeinsatz der Polizei, die von der namibischen Armee unterstützt wird, sorgt wegen der unredlichen Anwendung von Gewalt sowie dem scheinbar rücksichtslosen Einsatz von militärischen Waffen widerholt für Aufsehen.
In seinem Bericht enthüllte Ya Ndakolo nun den Hergang: Mitglieder der Operation hätten an diesem Tag Routineaufgaben im Windhoeker Vorort Khomasdal ausgeführt als sie einen „verdächtigen Drogenhändler mit zwei Ballen Cannabis in seinem Auto bei einer Autowaschanlage vorfanden“. Der Verdächtigte sei verhört worden und habe anschließend das Patrouillenteam zur Wohnung seines Cannabis-Lieferanten in der Shanghai-Straße in Katutura - gegenüber der Single Quarters - begleitet.
Bei einer anschließenden Razzia habe das Team drei Personen im Besitz von zweieinhalb Paketen sowie zehn Ballen Cannabis, verhaften können. Während dieser Suchaktion sei Kalola in einer nahegelegenen Straße aufgefallen, als er „die Razzia mit seinem Handy filmte“. Die „illegale Videoaufnahme“ sei dem Patrouillenkommandanten gemeldet worden, der daraufhin zwei Soldaten der Namibia Defence Force (NDF) und einen regulären Polizeibeamten (NamPol) angewiesen haben soll, Sorge zu tragen, dass die Aufzeichnung gelöscht werde. Der Zivilist sei nicht berechtigt gewesen, ein Video der Patrouille aufzunehmen - sein Motiv für die Aufnahme sei allerdings nicht bekannt gewesen.
Der Minister befürchtet die Identifizierung der Soldaten und Polizisten, welches „zu Racheakten und sonstigen kriminellen Absichten führen kann“. Kalola habe sich allerdings widersetzt und sei in Richtung Mungunda-Straße (in der Gegend der Einzelquartiere) geflohen. Bei der Verfolgung habe einer der Beamten einen Schuss abgefeuert und Kalola im Rücken getroffen. Der Zivilist sei drei Stunden später den Verletzungen erlegen, die er aufgrund des „bedauerlichen Schießvorfalls“ erlitten hatte.
Der Soldaten ist indessen des Mordes angeklagt worden und war bereits am 9. September dem Haftrichter vorgeführt worden - die Kaution war ihm verweigert worden.
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Allgemeine Zeitung
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