Vertrauen hat seinen Preis
Bei der Parlamentswahl im Jahre 2019 ergatterte die Regierungspartei SWAPO 65,45 Prozent der Stimmen bei einer Wahlbeteiligung von 60,4%, die wahrscheinlich der Wahlbeteiligung seitens der Oppositionsparteien zuzuschreiben war. Die Regierungspartei räumte hinterher ein, vor allem im Norden des Landes eine unmissverständliche Botschaft von ihren Wählern erhalten zu haben.
Generalsekretärin Sophia Shaningwa und Parteipräsident Hage Geingob erkannten Fehler und gelobten den offensichtlichen Vertrauensverlust wieder herzustellen. Doch ein Jahr später musste die Partei erneut herbe Verluste einstecken. Während der Kommunal- und Regionalratswahlen in 2020 bleib der Partei zwar die Mehrheit im Regionalrat, doch verloren sie die Kontrolle über maßgebliche Regionen und Stadtverwaltungen.
Bisher nicht als solcher erkannt, hat sich dieser Vertrauensmangel wohl auch während des Börsengangs des Mobilfunkunternehmens MTC bemerkbar gemacht. Das glauben zumindest einige Beobachter, die den Börsengang von Anfang an zynisch verfolgten und sich keinen Erfolg davon versprachen, weil der Staat weiterhin 51 Prozent der Aktien für sich beansprucht und damit wahrscheinlich weiterhin das Geschehen in dem Unternehmen maßgeblich bestimmen wird.
„Welche Privatperson würde denn heute Aktien des Staatsbetriebs Namibia Wildlife Resorts aufnehmen wollen oder selbst von einigermaßen erfolgreichen Unternehmen wie NamPower, solange der Staat als Hauptteilhaber des Betriebs erhalten bleibt?“ lautet die rhetorische Frage.
Solange wie der Fishrot-Skandal bleibt, der SME-Bankskandal nicht abgehandelt und Fischrechte weiterhin ohne Transparenz vergeben werden sowie ein Verteidigungsministerium mehr als die Hälfte ihrer Ausgabe als „Geheim“ einstufen darf, solange wird beim mittleren Bürger kein Vertrauen erweckt, auch dann nicht wenn angebliche große Verdienste aus dem Mobilfunkmarkt winken.
Frank Steffen
Generalsekretärin Sophia Shaningwa und Parteipräsident Hage Geingob erkannten Fehler und gelobten den offensichtlichen Vertrauensverlust wieder herzustellen. Doch ein Jahr später musste die Partei erneut herbe Verluste einstecken. Während der Kommunal- und Regionalratswahlen in 2020 bleib der Partei zwar die Mehrheit im Regionalrat, doch verloren sie die Kontrolle über maßgebliche Regionen und Stadtverwaltungen.
Bisher nicht als solcher erkannt, hat sich dieser Vertrauensmangel wohl auch während des Börsengangs des Mobilfunkunternehmens MTC bemerkbar gemacht. Das glauben zumindest einige Beobachter, die den Börsengang von Anfang an zynisch verfolgten und sich keinen Erfolg davon versprachen, weil der Staat weiterhin 51 Prozent der Aktien für sich beansprucht und damit wahrscheinlich weiterhin das Geschehen in dem Unternehmen maßgeblich bestimmen wird.
„Welche Privatperson würde denn heute Aktien des Staatsbetriebs Namibia Wildlife Resorts aufnehmen wollen oder selbst von einigermaßen erfolgreichen Unternehmen wie NamPower, solange der Staat als Hauptteilhaber des Betriebs erhalten bleibt?“ lautet die rhetorische Frage.
Solange wie der Fishrot-Skandal bleibt, der SME-Bankskandal nicht abgehandelt und Fischrechte weiterhin ohne Transparenz vergeben werden sowie ein Verteidigungsministerium mehr als die Hälfte ihrer Ausgabe als „Geheim“ einstufen darf, solange wird beim mittleren Bürger kein Vertrauen erweckt, auch dann nicht wenn angebliche große Verdienste aus dem Mobilfunkmarkt winken.
Frank Steffen
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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