Verzicht auf Mitsprache
Ist die Opposition ein Schiff ohne Ruder? Oder schlimmer, treibt sie nur noch als Floß im Fahrwasser der regierenden Partei? Diese Fragen gelten der DTA, den Kongressdemokraten und den Weißen gleichermaßen.
Kräfte der seit 1992 "ruhenden" Republikanischen Partei, RP, eine unter ursprünglich elf Allianzmitgliedern der DTA, haben sich am Wochenende getroffen, um regionale und Ortsgruppen neu zu gründen und wieder zu mobilisieren. Vor zehn Jahren hatte die RP ihre eigene Parteistruktur eingemottet, um der DTA dadurch zu größerer Einheit zu verhelfen und den ethnischen Partikularismus abzubauen. Die ungewollte Begleiterscheinung war jedoch, dass sich weiße DTA-Mitglieder zunehmend aus der aktiven Politik auf ihre "Wohlstandsinseln" zurückgezogen haben. In der Tatsache, dass die Herero-Angehörigen der DTA sich nicht ebenfalls aus Apathie ins Abseits gestellt haben, sondern die DTA nach wie vor direkt unterstützen, wollen einige Kritiker jetzt "eine Herero-Übernahme" erkennen.
Die politische Apathie wohlhabender weißer Namibier ist schon verschiedentlich Kommentarthema gewesen. Ihr politisches und militärisches Engagement zu Zeiten der Terroranschläge auf zivile Ziele vor 1990 und im politischen Kampf um eine demokratische Verfassung ließ kaum etwas zu wünschen übrig. In der RP-Erklärung nach dem Wochenende heißt es: "Nachdem derart viel Arbeit und Mühe in die Gründung der Demokratie gesteckt wurde, sieht es nun so aus, als ob sie (D. Red. die RP-Mitglieder) davon nicht Gebrauch machen wollen." Was der RP-Kongress an seinen Mitgliedern bemängelt, gilt genauso für die weißen Mitglieder der Swapo und der Kongressdemokraten.
Manche Weiße nehmen die notorische Unpünktlichkeit bei politischen Treffen und sonstigen Sitzungen zum Grund, sich nicht mehr zu beteiligen. Manchen ist der Zeitaufwand zu groß, bei Versammlungen Übersetzungen in drei, vier Sprachen über sich ergehen zu lassen. Auch ist eine neue Generation junger berufsorientierter weißer Namibier herangewachsen, die Politik als Zeitverschwendung betrachten. - Zunächst fördert eine solche Haltung die derzeit anhaltende Fahrt auf den Einpartei-Staat hin.
Die weiße Wählerschaft schlummert im Wohlstand und im politischen Desinteresse und nimmt folgende Symptome einfach nicht ernst.
Der Dialog zwischen Arbeitgebern und -nehmern nimmt zunehmend rassistische Konturen an. Die müssen dringend durchbrochen werden. Dazu sind vor allem weiße Namibier gefordert. - Die Landreform weicht von ihrer eigentlichen Zielsetzung ab, mehr Arbeit und produktive Neusiedlungsmöglichkeiten zu schaffen, indem sie zum Kesseltreiben gegen produktive, von Weißen geleitete, Farmbetriebe wird, derweil nicht entwickelte Ländereien weiterhin brach liegen bleiben. Die neue Landsteuer bietet zudem das Instrument, den (weißen) Farmern die fiskalische Daumenschraube anzudrehen. Die Beispiele lassen sich fortsetzen.
Apathie aus reinem Wohlstand droht zum Verhängnis zu werden.
Kräfte der seit 1992 "ruhenden" Republikanischen Partei, RP, eine unter ursprünglich elf Allianzmitgliedern der DTA, haben sich am Wochenende getroffen, um regionale und Ortsgruppen neu zu gründen und wieder zu mobilisieren. Vor zehn Jahren hatte die RP ihre eigene Parteistruktur eingemottet, um der DTA dadurch zu größerer Einheit zu verhelfen und den ethnischen Partikularismus abzubauen. Die ungewollte Begleiterscheinung war jedoch, dass sich weiße DTA-Mitglieder zunehmend aus der aktiven Politik auf ihre "Wohlstandsinseln" zurückgezogen haben. In der Tatsache, dass die Herero-Angehörigen der DTA sich nicht ebenfalls aus Apathie ins Abseits gestellt haben, sondern die DTA nach wie vor direkt unterstützen, wollen einige Kritiker jetzt "eine Herero-Übernahme" erkennen.
Die politische Apathie wohlhabender weißer Namibier ist schon verschiedentlich Kommentarthema gewesen. Ihr politisches und militärisches Engagement zu Zeiten der Terroranschläge auf zivile Ziele vor 1990 und im politischen Kampf um eine demokratische Verfassung ließ kaum etwas zu wünschen übrig. In der RP-Erklärung nach dem Wochenende heißt es: "Nachdem derart viel Arbeit und Mühe in die Gründung der Demokratie gesteckt wurde, sieht es nun so aus, als ob sie (D. Red. die RP-Mitglieder) davon nicht Gebrauch machen wollen." Was der RP-Kongress an seinen Mitgliedern bemängelt, gilt genauso für die weißen Mitglieder der Swapo und der Kongressdemokraten.
Manche Weiße nehmen die notorische Unpünktlichkeit bei politischen Treffen und sonstigen Sitzungen zum Grund, sich nicht mehr zu beteiligen. Manchen ist der Zeitaufwand zu groß, bei Versammlungen Übersetzungen in drei, vier Sprachen über sich ergehen zu lassen. Auch ist eine neue Generation junger berufsorientierter weißer Namibier herangewachsen, die Politik als Zeitverschwendung betrachten. - Zunächst fördert eine solche Haltung die derzeit anhaltende Fahrt auf den Einpartei-Staat hin.
Die weiße Wählerschaft schlummert im Wohlstand und im politischen Desinteresse und nimmt folgende Symptome einfach nicht ernst.
Der Dialog zwischen Arbeitgebern und -nehmern nimmt zunehmend rassistische Konturen an. Die müssen dringend durchbrochen werden. Dazu sind vor allem weiße Namibier gefordert. - Die Landreform weicht von ihrer eigentlichen Zielsetzung ab, mehr Arbeit und produktive Neusiedlungsmöglichkeiten zu schaffen, indem sie zum Kesseltreiben gegen produktive, von Weißen geleitete, Farmbetriebe wird, derweil nicht entwickelte Ländereien weiterhin brach liegen bleiben. Die neue Landsteuer bietet zudem das Instrument, den (weißen) Farmern die fiskalische Daumenschraube anzudrehen. Die Beispiele lassen sich fortsetzen.
Apathie aus reinem Wohlstand droht zum Verhängnis zu werden.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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