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VfB Stuttgart stellt Weinzierl als neuen Coach vor
VfB Stuttgart stellt Weinzierl als neuen Coach vor

VfB Stuttgart stellt Weinzierl als neuen Coach vor

Schwaben mit Blitzlösung in der Trainerfrage nach Korkut-Aus
Sportredakteur
Stuttgart (dpa) - Diese Entscheidung ist für den VfB Stuttgart und Bundesliga-Rückkehrer Markus Weinzierl immens bedeutend. Blitzschnell fand der schwäbische Tabellenletzte der Fußball-Bundesliga in dem ehemaligen Cheftrainer des FC Schalke 04 einen ambitionierten Nachfolger für Tayfun Korkut. Der Druck auf den 43-Jährigen ist ebenso wie auf die Verantwortlichen des Traditionsclubs sofort enorm.
An diesem Mittwoch wird der Niederbayer mit seiner Vorstellung (11 Uhr), der ersten Trainingseinheit in Stuttgart und einer insgesamt äußerst kniffligen Aufgabe nach mehr als 15 Monaten Abstinenz vom Fußball-Geschäft wieder in den Fokus rücken. Weinzierl soll in einen in den letzten Jahren äußerst unruhigen Verein wieder Erfolg und Ordnung bringen. Sportvorstand Michael Reschke wiederum trägt die Verantwortung für die Entscheidung pro Weinzierl - und damit auch für den Fall, wenn erneut ein von ihm geholter Coach scheitern würde.
„Mit Markus Weinzierl haben wir einen absolut erfolgshungrigen Trainer verpflichtet, der die Bundesliga genau kennt und weiß, auf was es in unserer Situation ankommt“, sagte VfB-Sportvorstand Michael Reschke am Dienstag und beschrieb die Gespräche als „vom ersten Moment an sehr vertraut und zielführend“.
Nur rund 52 Stunden waren nach der Trennung von Korkut vergangen, als der VfB Weinzierl als neuen Verantwortungsträger bekannt gab. Der ehemalige Zweitliga-Spieler der Stuttgarter Kickers unterschrieb bis zum 30. Juni 2020. Sein Auftrag: Den VfB aus dem sportlichen Tief befreien und weiterentwickeln, was Korkut nicht gelungen war.
Wird der ehemalige Schalker und Augsburger Coach dem VfB nun die gewünschte attraktivere Spielweise einimpfen können? Wird er die unter Korkut zuletzt verloren gegangene Begeisterung für das Team im kritischen Umfeld wieder entfachen können? Der Auftakt jedenfalls hat es in sich und könnte nach der Länderspielpause mit dem Heimspiel am 20. Oktober gegen Tabellenführer Borussia Dortmund und dem anschließenden Duell mit 1899 Hoffenheim kaum unangenehmer sein.
„Ich freue mich sehr auf die Aufgabe“, ließ Weinzierl in einer Pressemitteilung verbreiten. „Der VfB ist ein großer Verein, der sich momentan in einer sportlich schwierigen Situation befindet. Dennoch bin ich vom Potenzial der Mannschaft und des Vereins überzeugt.“
Seit seinem Abschied vom FC Schalke 04 vor etwas mehr als 15 Monaten beobachtete er die Bundesliga als Unbeteiligter. Die Schalker hatten sich nach einer mit Platz zehn enttäuschenden Saison im Juni 2017 von ihm getrennt. Weinzierls Image hatte die Station bei den ambitionierten Gelsenkirchenern geschadet.
Nun steigt er in Stuttgart bei einem Verein ein, bei dem sich in den vergangenen Jahren kein Trainer besonders lange halten konnte. Weinzierl ist beim VfB bereits der elfte Trainer in fünf Jahren. Die Ungeduld von außen war gerade nach der erfolgreichen Rückrunde, die der VfB als zweitbestes Team beendete, wieder gewachsen. Kann Weinzierl nun für Stabilität sorgen?
Anders als bei Weinzierls früherem Club FC Augsburg sind die Ansprüche in Stuttgart groß. Beim bayerischen Außenseiter arbeitete er vier Jahre lang erfolgreich und führte die Elf unerwartet mit erfrischendem Fußball in die Europa League.
Das internationale Geschäft ist für die Zukunft auch ein Ziel des VfB. Momentan steht der Verein mit fünf Punkten aus sieben Spielen aufgrund seines Torverhältnisses jedoch noch schlechter da als Hannover und Düsseldorf. Der Verein habe „mit der nötigen Sorgfalt gehandelt und gleichzeitig zeitnah die Weichen für einen sportlichen Neustart gestellt“, sagte VfB-Präsident Wolfgang Dietrich.
Gemeinsam mit Reschke wollte Dietrich für Ruhe im Ländle sorgen, nun war der VfB am Sonntag für die erste Trainer-Entlassung der Bundesliga-Saison verantwortlich. Gerade Reschke dürfte sich jetzt an der Personalie Weinzierl messen lassen müssen. Geht auch die Zusammenarbeit mit Weinzierl schief, würde der Sportchef in die Kritik geraten. Der 61-Jährige hatte an Glaubwürdigkeit verloren, indem er Korkut beurlaubte, obwohl er ihm wenige Stunden zuvor öffentlich das Vertrauen ausgesprochen hatte.
Für Weinzierl wird es auch darum gehen, der Elf um Torjäger Mario Gomez und Mittelfeldgestalter Daniel Didavi einen mutigeren Spielstil zu vermitteln. Das Potenzial ist nicht nur dank der Sommer-Transfers vorhanden. Dennoch hatte der VfB zuletzt in der Offensive kaum stattgefunden. „Ich brenne darauf, die Arbeit mit meiner neuen Mannschaft zu beginnen“, sagte der 43-Jährige. (Foto: dpa)

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Allgemeine Zeitung 2024-11-26

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