Vögel lüften Geheimnisse
Windhoek - Zu dem 9. Treffen der hiesigen Vogelberinger hatten sich am vergangenen Wochenende auch südafrikanische Beringer sowie der Direktor der Beringungszentrale für das südliche Afrika (SAFRING), Dr. Dieter Oschadleus, auf der Farm Wiese östlich von Rehoboth eingefunden. Es war das vierte Treffen dieser Art auf der Farm der Familie Bader, wo vor zehn Jahren die ersten Vögel beringt wurden. Inzwischen konnten auf der Farm Wiese insgesamt knapp 7500 Vögel und 139 Arten mit einem alphanumerischen Metallring versehen werden. Davon konnten 330 beringte Vögel von 54 Arten auf der Farm wieder gefangen werden, aber noch nie wurde ein dort beringter Vogel irgendwo anders entdeckt. Einige Arten, die wegziehen, wie die Rostwangen-Nachtschwalben die jeden Winter in Ost- oder Westafrika verbringen, sind wieder nach Wiese zurückgekommen. Einige Nachtschwalben wurden wenige hundert Meter von der Stelle an der sie markiert worden sind, wieder gefangen. Die ersten Ludwigstrappen die je im südlichen Afrika beringt werden konnten, wurden auf der Farm Wiese beringt. Wohin die Trappen jedoch gezogen sind, ist bisher unbekannt.
Das Beringen von Damara-Seeschwalben durch Rod, Sigi und Justine Braby hat ergeben, dass diese Art, die zu 98 Prozent in Namibia brütet, vom Aussterben bedroht ist. Es gibt nur noch knapp über 6000 dieser kleinen Seeschwalben. In unserem Winter ziehen die knapp 17 Zentimeter langen Damara-Seeschwalben 4000 bis 5000 Kilometer an der Westküste Afrikas nach Norden, um in Nigeria, Kamerun, Benin und Ghana zu überwintern. Anhand von Farbringen konnte Justine Braby während eines Besuches im Rahmen ihrer Doktorarbeit eine Damara-Seeschwalbe in Nigeria identifizieren, die bei Swakopmund von ihren Eltern beringt worden war. Die Seeschwalbe kehrte mehrere Jahre in das Brutgebiet südlich von Swakopmund zurück, um etwa 10 Meter von ihren ursprünglichen Nest auf dem sie gefangen und beringt worden war, wieder zu brüten. "Dank der Schutzmaßnahmen in den Brutgebieten südlich von Swakopmund konnten wir die Verluste von Eiern und Küken durch Menschen so gut wie ausmerzen. Für die immer noch beachtlichen Verluste sind Schabrackenschakale verantwortlich. Zuvor fiel die gleiche Menge an Eiern und Küken den Aktivitäten von Menschen zum Opfer wie von Schakalen gefressen wurden", sagte Rod Braby am vergangenen Wochenende. Durch die Entwicklungen bei Dolphin Beach zwischen Walvis Bay und Swakopmund wurde die dortige Brutkolonie völlig zerstört. Von den 1373 im südlichen Afrika beringten Damara-Seeschwalben haben die Brabys knapp über 1100 beringt.
Ein ebenfalls weniger erfreuliches Bild schilderte Dr. Jessica Kemper aus Lüderitzbucht, die seit Jahren die Brillenpinguine oder Afrikanischen Pinguine vor Namibias Küste beobachtet, beringt und erforscht. Waren es um 1920 noch eine Million Pinguine an der südafrikanischen und namibischen Küste, so wurde die Zahl 1956 auf 150000 Paare reduziert. Im Jahr 2000 waren es nur noch 51700 Paare (6000 in Namibia) und 2010 nur noch 25300 Paare (4800 in Namibia). "Nur der Bestand auf der Halifax-Insel bei Lüderitzbucht scheint leicht zuzunehmen. Mit Hilfe von Datenloggern haben wir festgestellt, dass die Pinguine von Halifax weniger Zeit und Distanz brauchen, als die Pinguine der Mercury-Insel, um Futter zu finden", sagte Kemper. Die beiden ältesten beringten Pinguine an Namibias Küste sind 25 Jahre alt. Von beringten Jungvögeln weiß man, dass diese sich schließlich von anderen Inseln vor Namibias Küste kommend, auf Halifax niederlassen.
Das Beringen von Damara-Seeschwalben durch Rod, Sigi und Justine Braby hat ergeben, dass diese Art, die zu 98 Prozent in Namibia brütet, vom Aussterben bedroht ist. Es gibt nur noch knapp über 6000 dieser kleinen Seeschwalben. In unserem Winter ziehen die knapp 17 Zentimeter langen Damara-Seeschwalben 4000 bis 5000 Kilometer an der Westküste Afrikas nach Norden, um in Nigeria, Kamerun, Benin und Ghana zu überwintern. Anhand von Farbringen konnte Justine Braby während eines Besuches im Rahmen ihrer Doktorarbeit eine Damara-Seeschwalbe in Nigeria identifizieren, die bei Swakopmund von ihren Eltern beringt worden war. Die Seeschwalbe kehrte mehrere Jahre in das Brutgebiet südlich von Swakopmund zurück, um etwa 10 Meter von ihren ursprünglichen Nest auf dem sie gefangen und beringt worden war, wieder zu brüten. "Dank der Schutzmaßnahmen in den Brutgebieten südlich von Swakopmund konnten wir die Verluste von Eiern und Küken durch Menschen so gut wie ausmerzen. Für die immer noch beachtlichen Verluste sind Schabrackenschakale verantwortlich. Zuvor fiel die gleiche Menge an Eiern und Küken den Aktivitäten von Menschen zum Opfer wie von Schakalen gefressen wurden", sagte Rod Braby am vergangenen Wochenende. Durch die Entwicklungen bei Dolphin Beach zwischen Walvis Bay und Swakopmund wurde die dortige Brutkolonie völlig zerstört. Von den 1373 im südlichen Afrika beringten Damara-Seeschwalben haben die Brabys knapp über 1100 beringt.
Ein ebenfalls weniger erfreuliches Bild schilderte Dr. Jessica Kemper aus Lüderitzbucht, die seit Jahren die Brillenpinguine oder Afrikanischen Pinguine vor Namibias Küste beobachtet, beringt und erforscht. Waren es um 1920 noch eine Million Pinguine an der südafrikanischen und namibischen Küste, so wurde die Zahl 1956 auf 150000 Paare reduziert. Im Jahr 2000 waren es nur noch 51700 Paare (6000 in Namibia) und 2010 nur noch 25300 Paare (4800 in Namibia). "Nur der Bestand auf der Halifax-Insel bei Lüderitzbucht scheint leicht zuzunehmen. Mit Hilfe von Datenloggern haben wir festgestellt, dass die Pinguine von Halifax weniger Zeit und Distanz brauchen, als die Pinguine der Mercury-Insel, um Futter zu finden", sagte Kemper. Die beiden ältesten beringten Pinguine an Namibias Küste sind 25 Jahre alt. Von beringten Jungvögeln weiß man, dass diese sich schließlich von anderen Inseln vor Namibias Küste kommend, auf Halifax niederlassen.
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Allgemeine Zeitung
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