Vieh von offenem Wasser fernhalten
Farmer sollten ihr Vieh von offenem Wasser fernhalten, um die Übertragung von Krankheiten durch stechende Insekten zu verringern, meint Tierarzt Dr. Wolfgang Späth. Nach dem guten Regen ist es wichtig mit den Staatstierärzten regelmäßig in Kontakt zu treten, um notfalls rechtzeitig impfen zu können.
Windhoek - Zahlreiche Viehkrankheiten, einige davon mit tödlichen Folgen, sind nach den guten und abnormalen Regenfällen zu erwarten. "Gegen Ende der Regenzeit ist die Gefahr am höchsten. Die hohe Feuchtigkeit und 30 Tage lang Temperaturen von 30 Grad Celsius, bedeuten dass Millionen Stechmücken, Gnitzen und Fliegen optimale Bedingungen finden um Krankheiten zu übertragen", sagte der Veterinär Dr. Wolfgang Späth. Betroffen seien Pferde, Rinder, Schafe, Ziegen und Hunde. Farmer äußersten sich bereits besorgt, dass ihre Rinder von tausenden von Mücken und Stechfliegen geplagt werden. Besonders um die Augen der Rinder schwärmen die stechenden Insekten. "Farmer können wenig gegen die Insekten tun. Eine Vorsichtsmaßnahme ist, das Vieh in Kamps zu halten, wo es kein offenes Wasser wie in Vleis, Pfannen oder Dämmen gibt und die Tiere an Tränken saufen lassen", sagte Dr. Späth.
Pferde seien besonders durch die Afrikanische Pferdesterbe bedroht. Das Virus wird von Mücken übertragen und in 95 Prozent der Fälle ist die Krankheit tödlich. Gegen Pferdesterbe kann geimpft werden. Mücken übertragen auch die Krankheit Encephalose, gegen die kein Impfstoff vorhanden ist und etwa fünf Prozent der Pferde sterben.
Bei Rindern sind Moskitos, Stechfliegen und Mücken für die Übertragung der Drei-Tage-Krankheit, auch Drei-Tage-Fieber genannt, (afr.: Drie dae stywe siekte) verantwortlich. Die Tiere bekommen ein hohes Fieber bis zu 41?C, haben Schmerzen an den Hufen und genesen nach drei Tagen wieder. Tragende Kühe verlieren meist ihr Kalb wegen der Krankheit, aber es kommt nicht zu Todesfällen. Farmer sollten solche Tiere gegen Fieber und Schmerzen behandeln sagten Dr. Späth und Dr. Anke van Wyk. Rinder können gegen die Drei-Tage-Krankheit geimpft werden. Stechmücken sind ebenfalls die Überträger der Hautknoten-Krankheit (afr.: Knopvelsiekte, engl.: lumpy skin disease), die aber auch von Rind zu Rind durch Speichel weitergegeben werden kann. Schmerzen und hohes Fieber sind auch hier die Symptome. Bis zu acht Monaten kann es dauern bis ein Rind wieder genesen ist. Es gibt keine Todes- aber Produktionsausfälle. Auch hier können die Rinder geimpft werden.
Neben stechenden Insekten sind Zecken für eine Vielzahl von Krankheiten, besonders in der Regenzeit, bei Pferden, Rindern Schafen, Ziegen und Hunden verantwortlich. Gefürchtet ist die tödliche Krankheit Zeckenfieber, wobei die roten Blutkörperchen zerstört werden. "Die Tiere werden blass und gelb, was deutlich an den Augen und der Zunge zu erkennen ist und der Kot ist trocken", erklärte Dr. Späth. Rinder können gegen Zeckenfieber geimpft werden. Die Buntfuß-Zecke ist auch für die tödliche Schwitzkrankheit (Sweating sickness) verantwortlich. Erkrankte Tiere haben ein nasses Fell und Fieber. Verursacht wird die Krankheit durch das Gift im Speichel der Zecken, erklärte Dr. Rainer Hassel.
Schafe und Ziegen erkranken besonders in der Regenzeit an der durch Stechmücken übertragenen Krankheit Blauzunge, gegen die es einen Impfstoff gibt. Die Krankheit verursacht hohes Fieber, die Hufe schmerzen und Geschwüre bilden sich auf der Zunge. Muttertiere erleiden Fehlgeburten, so Dr. Späth, aber nur fünf Prozent der erkrankten Tiere verenden.
Tumbufliegen, eine Schmeißfliegenart, treten ebenfalls in sehr feuchten Zeiten auf. Diese Fliegenart befällt nicht nur Haus-, Nutz- und Wildtiere, sondern kann auch den Menschen als Wirt nutzen. Eier werden in Urin feuchten Stellen (z.B. Windeln) abgelegt und die geschlüpften Larven dringen unter die Haut von Tier und Mensch, wo sie sich von dem Gewebe des Wirtes ernähren. Nach Tagen verlässt die bis zu zwei Zentimeter lange Larve ihren Wirt, verpuppt sich und schlüpft schließlich als neue Fliege. Die Stelle an der die Larve im Gewebe sitzt, kann leicht schmerzen und juckt, sagte Dr. Späth.
Da zahlreiche Krankheiten von stechenden Insekten übertragen werden, die auf feuchte Gebiete - Vleis, Pfannen, Dämme - angewiesen sind, rät der Veterinär, dass Farmer ihr Vieh in der Regenzeit möglichst nicht in Kamps mit offenem Wasser halten. Viehzüchter und -produzenten sollten ständigen Kontakt mit den staatlichen Veterinären in ihrem Distrikt halten, um zu erfahren, ob Krankheiten in diesem Gebiet gemeldet wurden. "Dann haben die Farmer noch die Gelegenheit ihre Tiere gegen die meisten Krankheiten zu impfen", sagte Dr. Späth.
Pferde sollten in der nassen Jahreszeit in Ställen gehalten werden und nach 9 oder 10 Uhr auf die Weide gelassen und am frühen Nachmittag wieder in den Stall gebracht werden. Die meisten Stechmücken sind während der heißen Tageszeit nicht aktiv und meiden dunkle Ställe, so Späth. "Ein Esslöffel frischer Knoblauch täglich ins Futter hilft ebenfalls Stechmücken fernzuhalten, sowie eine Tonne mit schwelendem trockenen Pferdemist in den Ställen", sagte der Tierarzt und "in dieser Jahreszeit, besonders nach den außergewöhnlichen Regen, sollte bei jedem Pferd zuerst Fieber gemessen werden, bevor es geritten wird." Die Temperatur eines Pferdes sollte nicht höher als 38?C sein. Pferde und Vieh können mit Mitteln (z.B. bayticol, fly repellant) gegen Fliegen behandelt werden. Tiere die besonders viele Zecken haben, sollten ebenfalls behandelt (z.B. Drastic Deadline, Porocide) werden.
"In Namibia sind wir glücklich, da es zahlreiche Viehkrankheiten wegen des ansonsten trockenen Klimas nicht gibt. In einer guten Regenzeit ist jedoch Vorsicht geboten", sagten Dr. van Wyk und Dr. Späth.
Dr. Hassel sagte, dass die meisten Wildtiere gegen die Krankheiten immun oder nicht empfindlich seien. Er bestätigte, dass die Zeckenplage in der Regenzeit ihren Höhepunkt erreicht und viele Hunde und Katzen ebenfalls an Zeckenfieber erkranken. Auch zahlreiche Hunde und Katzen müssten gegen die Tumbufliege behandelt werden.
Windhoek - Zahlreiche Viehkrankheiten, einige davon mit tödlichen Folgen, sind nach den guten und abnormalen Regenfällen zu erwarten. "Gegen Ende der Regenzeit ist die Gefahr am höchsten. Die hohe Feuchtigkeit und 30 Tage lang Temperaturen von 30 Grad Celsius, bedeuten dass Millionen Stechmücken, Gnitzen und Fliegen optimale Bedingungen finden um Krankheiten zu übertragen", sagte der Veterinär Dr. Wolfgang Späth. Betroffen seien Pferde, Rinder, Schafe, Ziegen und Hunde. Farmer äußersten sich bereits besorgt, dass ihre Rinder von tausenden von Mücken und Stechfliegen geplagt werden. Besonders um die Augen der Rinder schwärmen die stechenden Insekten. "Farmer können wenig gegen die Insekten tun. Eine Vorsichtsmaßnahme ist, das Vieh in Kamps zu halten, wo es kein offenes Wasser wie in Vleis, Pfannen oder Dämmen gibt und die Tiere an Tränken saufen lassen", sagte Dr. Späth.
Pferde seien besonders durch die Afrikanische Pferdesterbe bedroht. Das Virus wird von Mücken übertragen und in 95 Prozent der Fälle ist die Krankheit tödlich. Gegen Pferdesterbe kann geimpft werden. Mücken übertragen auch die Krankheit Encephalose, gegen die kein Impfstoff vorhanden ist und etwa fünf Prozent der Pferde sterben.
Bei Rindern sind Moskitos, Stechfliegen und Mücken für die Übertragung der Drei-Tage-Krankheit, auch Drei-Tage-Fieber genannt, (afr.: Drie dae stywe siekte) verantwortlich. Die Tiere bekommen ein hohes Fieber bis zu 41?C, haben Schmerzen an den Hufen und genesen nach drei Tagen wieder. Tragende Kühe verlieren meist ihr Kalb wegen der Krankheit, aber es kommt nicht zu Todesfällen. Farmer sollten solche Tiere gegen Fieber und Schmerzen behandeln sagten Dr. Späth und Dr. Anke van Wyk. Rinder können gegen die Drei-Tage-Krankheit geimpft werden. Stechmücken sind ebenfalls die Überträger der Hautknoten-Krankheit (afr.: Knopvelsiekte, engl.: lumpy skin disease), die aber auch von Rind zu Rind durch Speichel weitergegeben werden kann. Schmerzen und hohes Fieber sind auch hier die Symptome. Bis zu acht Monaten kann es dauern bis ein Rind wieder genesen ist. Es gibt keine Todes- aber Produktionsausfälle. Auch hier können die Rinder geimpft werden.
Neben stechenden Insekten sind Zecken für eine Vielzahl von Krankheiten, besonders in der Regenzeit, bei Pferden, Rindern Schafen, Ziegen und Hunden verantwortlich. Gefürchtet ist die tödliche Krankheit Zeckenfieber, wobei die roten Blutkörperchen zerstört werden. "Die Tiere werden blass und gelb, was deutlich an den Augen und der Zunge zu erkennen ist und der Kot ist trocken", erklärte Dr. Späth. Rinder können gegen Zeckenfieber geimpft werden. Die Buntfuß-Zecke ist auch für die tödliche Schwitzkrankheit (Sweating sickness) verantwortlich. Erkrankte Tiere haben ein nasses Fell und Fieber. Verursacht wird die Krankheit durch das Gift im Speichel der Zecken, erklärte Dr. Rainer Hassel.
Schafe und Ziegen erkranken besonders in der Regenzeit an der durch Stechmücken übertragenen Krankheit Blauzunge, gegen die es einen Impfstoff gibt. Die Krankheit verursacht hohes Fieber, die Hufe schmerzen und Geschwüre bilden sich auf der Zunge. Muttertiere erleiden Fehlgeburten, so Dr. Späth, aber nur fünf Prozent der erkrankten Tiere verenden.
Tumbufliegen, eine Schmeißfliegenart, treten ebenfalls in sehr feuchten Zeiten auf. Diese Fliegenart befällt nicht nur Haus-, Nutz- und Wildtiere, sondern kann auch den Menschen als Wirt nutzen. Eier werden in Urin feuchten Stellen (z.B. Windeln) abgelegt und die geschlüpften Larven dringen unter die Haut von Tier und Mensch, wo sie sich von dem Gewebe des Wirtes ernähren. Nach Tagen verlässt die bis zu zwei Zentimeter lange Larve ihren Wirt, verpuppt sich und schlüpft schließlich als neue Fliege. Die Stelle an der die Larve im Gewebe sitzt, kann leicht schmerzen und juckt, sagte Dr. Späth.
Da zahlreiche Krankheiten von stechenden Insekten übertragen werden, die auf feuchte Gebiete - Vleis, Pfannen, Dämme - angewiesen sind, rät der Veterinär, dass Farmer ihr Vieh in der Regenzeit möglichst nicht in Kamps mit offenem Wasser halten. Viehzüchter und -produzenten sollten ständigen Kontakt mit den staatlichen Veterinären in ihrem Distrikt halten, um zu erfahren, ob Krankheiten in diesem Gebiet gemeldet wurden. "Dann haben die Farmer noch die Gelegenheit ihre Tiere gegen die meisten Krankheiten zu impfen", sagte Dr. Späth.
Pferde sollten in der nassen Jahreszeit in Ställen gehalten werden und nach 9 oder 10 Uhr auf die Weide gelassen und am frühen Nachmittag wieder in den Stall gebracht werden. Die meisten Stechmücken sind während der heißen Tageszeit nicht aktiv und meiden dunkle Ställe, so Späth. "Ein Esslöffel frischer Knoblauch täglich ins Futter hilft ebenfalls Stechmücken fernzuhalten, sowie eine Tonne mit schwelendem trockenen Pferdemist in den Ställen", sagte der Tierarzt und "in dieser Jahreszeit, besonders nach den außergewöhnlichen Regen, sollte bei jedem Pferd zuerst Fieber gemessen werden, bevor es geritten wird." Die Temperatur eines Pferdes sollte nicht höher als 38?C sein. Pferde und Vieh können mit Mitteln (z.B. bayticol, fly repellant) gegen Fliegen behandelt werden. Tiere die besonders viele Zecken haben, sollten ebenfalls behandelt (z.B. Drastic Deadline, Porocide) werden.
"In Namibia sind wir glücklich, da es zahlreiche Viehkrankheiten wegen des ansonsten trockenen Klimas nicht gibt. In einer guten Regenzeit ist jedoch Vorsicht geboten", sagten Dr. van Wyk und Dr. Späth.
Dr. Hassel sagte, dass die meisten Wildtiere gegen die Krankheiten immun oder nicht empfindlich seien. Er bestätigte, dass die Zeckenplage in der Regenzeit ihren Höhepunkt erreicht und viele Hunde und Katzen ebenfalls an Zeckenfieber erkranken. Auch zahlreiche Hunde und Katzen müssten gegen die Tumbufliege behandelt werden.
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Allgemeine Zeitung
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