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Viele kleine Leute können das Angesicht der Erde verändern

Jutta Rohwer, geb. Knapp, wurde am 1. April 1941 in Tabarz im Thüringer Wald geboren. Bis zur 3. Klasse verlebte sie ihre Jugend in Thüringen. 1950 gelang die Flucht nach Westdeutschland. Der Vater befand sich noch in russischer Gefangenschaft und gehörte zu den Spätheimkehrern.
Jutta erwarb den Schulabschluss Mittlere Reife, das Cambridge Certificate in Englisch und bekam eine dreijährige Ausbildung als Krankenschwester in London.
1964 besuchte sei ihre Schwester Ilse Huyssen in Windhoek und lernte dabei ihren zukünftigen Mann Jochen Rohwer kennen. Am 19. März 1965 wurden die Beiden in der Christuskirche von Pastor Janel getraut. Im Oktober 1966 wurde Tochter Anja beboren, im Oktober 1972 Tochter Nadja.
Von 1964 - 1978 war Jutta mit kurzen Unterbrechungen als Krankenschwester im katholischen Hospital tätig und schloss verschiedene Freundschaften, u.a. mit Schwester Berlindes, die vor allem der älteren Generation noch in guter Erinnerung ist.
Von 1980 - 1986 arbeitete sie als Sekretärin beim Roten Kreuz, von 1986 - 1992 war sie Direktorin bei der Rot-Kreuz-Organisation und rief in dieser Zeit bereits einige Projekte ins Leben, z.B. die Schulspeisung in Katutura mit bis zu 8 500 Kindern, die täglich eine warme Mahlzeit bekommen, das Rote-Kreuz-Wohlfahrtsbüro in Katutura mit einem Gemeinschaftszentrum, das Khomasdal-Seniorenzentrum, Spitzkoppe-Zentrum, die Rote-Kreuz-Kindertagesstätte in Windhoek, Zentren in Rehoboth und im Ovamboland, die Liste ist endlos. 1991 übertrug sie ihre Tätigkeit beim Roten Kreuz an ihre Nachfolgerin und wurde für ihre intensive Aktiviätt vom Institute of marketing Management mit einem Special Award ausgezeichnet.
1993 fungierte sie als Gründungsmitglied der Oasa-Taradi-Frauen-Kooperative, einer Art Heimindustrie für Handarbeiten.
Danach konzentrierte sie sich auf die Betreuung von verschiedenen Kindertagesstätten in Katutura, die mit Spenden und Lebensmittelhilfen versorgt wurden. Unermüdlich war ihr Einsatz und am 10. Dezember 1995 wurde ihr das Bundesverdienstkreuz am Bande vom damaligen deutschen Botschafter Dr. Hanns Schumacher verliehen. Ihr Dankeswort für diese Ehrung schloss sie mit einem afrikanischen Sprichwort ab, das eine Art Leitfaden für ihre selbstlose Tätigkeit war: Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, können das Angesicht der Erde verändern.
Im Januar 2008 musste sie sich einer Operation mit nachfolgender Chemotherapie unterziehen. Sie hat sich ihr Leiden kaum anmerken lassen und eröffnete u. a. als Vorsitzende von Special Olympics noch im November 2008 eine Veranstaltung für 400 Athleten und gab dann zum Abschluss den behinderten Sportlern Mut und Zuversicht. Ihre Gedanken waren bis zuletzt voll mit den verschiedenen Projekten beschäftigt.
Der umsichtige und hilfsbereite Einsatz von Tochter Anja, Enkeltochter Menzona und Raghilt Redecker in der Pflege hat sie in den letzten Wochen begleitet und ihr gut getan. Am 16. Januar ist sie abends um 20 Uhr im Alter von fast 68 Jahren friedlich eingeschlafen.
Jochen Rohwer

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-15

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