Virtueller Volltreffer für die Realität
Die Plattform „kickerCrowd” bringt den Fußball in Kenia einen Schritt weiter
Von Ruwen Möller, Windhoek
Den Schulen in Kenia, vor allem in den ländlichen Regionen, fehlt es an allen Ecken und Enden. Besonders gravierend ist es in Bezug auf Sportmaterial. So gibt es zum Beipiel an unserer Schule drei kaputte Bälle für 250 Schüler. Zusätzlich gibt es keinen Sportlehrer und somit sitzen die Kindern die meiste Zeit in den Klassenräumen. Unsere Idee ist es, den Kinder zu mehr Bewegung, in diesem Fall in Form von Fußball, zu verhelfen. Darunter stellen wir uns vor, ein Schulfußballteam zu gründen und die kaum vorhandenen Sportanlagen zu verbessern”, so lautet die Beschreibung der Idee von Felix Mehring und Jonas Kruse auf der Internetplattform „kickerCrowd” zum Projekt „Freiwilligenfußball in Kenia.”
Die beiden jungen Fußball-Entusiasten machen über den ICJA (International Cultural Youth Exchange) einen Freiwilligendienst. Im Rahmen dieser Maßnahme unterrichtet das Duo derzeit und noch bis August 2017 an der Schule St. Katherines School in der kleinen Stadt Migori im Südwesten Kenias Kinder und Jugendliche im Alter von 12-18 Jahren. Ihre Motivation für das Projekt beschreiben die Beiden wie folgt: „Momentan sitzen die Kinder die meiste Zeit einfach in ihren Klassen und warten auf das Kommen einer Lehrkraft. Diese erscheinen allerdings recht unregelmäßig, und so harren die Kinder teils mehrere Schulstunden in ihren Räumen aus. Vor einigen Jahren gab es in Kenia eine Schulreform, welche verstärkt auf Frontalunterricht setzt. Der Sport kommt dabei leider viel zu kurz. Als Ausgleich ist am Ende des Schultages eine sogenannte Games-Time (Sport & Spiel) angesetzt, in der die Schüler auf dem Gelände spielen können. Dabei mangelt es allerdings an Sportgeräten in gebrauchsfähigen Zustand. Da Sport, insbesondere Fußball, eine große Popularität in Kenia genießt und wir es als pädagogisch wertvoll erachten, dass die Kinder ein Bewegungsausgleich erhalten, wäre ein Fundus an Sportartikeln erfreulich.”
Mit ihrem Projekt gehören die beiden zu den Allerersten, die die neue, speziell für den Fußball entwickelte Crowdfounding-Seite (eine Plattform auf der Gelder für ein bestimmtes Vorhaben gesammelt werden) nutzen. Damit haben sie sich die 250 Euro Startkapital gesichert, die der „kicker” für die ersten 25 Projekte mit der Zielsumme von mindestens 1000 Euro beziffert. Aktuell gibt es neun Projekte, die registriert sind.
„Da wir beide ,kicker''-Leser sind, haben wir den ,kicker'' um Unterstützung gebeten. Wir wurden dann an ,kicker''-Crowd weitergeleitet. Der ,kicker'' setzt seine Popularität für einen guten Zweck ein, und diese Initiative finden wir ausgesprochen löblich”, so Kruse.
Der 19-jährige Mehring, dessen Lieblingsverein der FC Schalke 04 ist, kommt aus Berlin-Kreuzberg. Er hat als Jugendlicher im Verein Fußball gespielt und tritt heute in seiner Freizeit nach wie vor gerne gegen das runde Leder. Im letzten Jahr hat er in der deutschen Hauptstadt Flüchtlinge für den Champions ohne Grenzen e.V. in Fußball unterrichtet. Sein Kumpel Kruse ist ein Jahr jünger und macht als Fan gerade schwere Zeiten durch. Sein Herz schlägt für den HSV. Er stammt aus dem kleinen Ort Wendisch Evern bei Lüneburg und war ebenfalls viele Jahre als Jugendfußballer aktiv.
„Das Prinzip von Crowdfunding ist simpel“, heißt es auf der Internetseite „kicker”-Crowd . Weiter steht dort: „Es ist einfacher 100 Personen zu finden, die fünf Euro geben, als einen Menschen zu finden, der 500 Euro gibt.“
Für Kruse und Jonas läuft es wie ein Länderspiel. Die anvisierten 1500 Euro sind dank 55 Unterstützern längst zusammengekommen. Mehr noch, es wurden bereits 2725 Euro (Stand Mittwoch Vormittag) eingesammelt.
„Wir hätten nie gedacht, dass wir die Zielsumme derartig übertreffen und sind einfach nur übermäßig glücklich”, sagt Kruse.
Obwohl ihr Ziel bereits erreicht ist, gibt es noch bis Ende der Woche die Möglichkeit, Geld in das Vorhaben zu investieren. Und das Duo freut sich „über weitere Spenden”, so Kruse. Interessenten können dabei auch diverse Gegenleistungen erwerben. So gibt es für 40 Euro eine Postkarte der Schulkinder aus Kenia und für 3000 Euro einen Besuch an der St.Katherines School in dem afrikanischen Land.
Generell gilt: Erreicht oder übertrifft eine Aktion die anvisierte Summe, fließen die Gelder vollständig in das Projekt. Scheitert es, erhalten die Unterstützer ihr Geld zurück.
Kruse und Mehring wollen von dem Geld Fußbälle, Torpfosten und Tornetze, sowie Trainingsmaterial und Trikots finanzieren und können das überschüssige Geld daher in vielerlei Hinsicht für ihr Projekt, aktuell dem einzigen auf „kickerCrowd” mit Verbindung nach Afrika, gut gebrauchen.
Um vielen weiteren Fußballern zu helfen, hat sich Deutschlands führendes Fußball-Magazin, der „kicker”, mit „fairplaid” und „Sportplatz Media” zusammengetan. Während „fairplaid” Deutschlands Branchenführer in Sachen Crowdfounding im Sport generell ist, tritt die Hamburger Firma „Sportplatz Media” als Entwickler der fairplaid-Technologie und Gesellschafter auf. Mit der „kickerCrowd“ gibt es nun im Zuge der Kooperation ein Crowdfunding-Portal ausschließlich für den Fußball.
„Den Fußball in seiner ganzen Vielfalt zu fördern und zu erhalten”, so beschreibt Marthe-Victoria Lorenz das Ziel hinter der Idee, Deutschlands größte Fußballförder-Plattform zu gründen. Die 28-Jährige ist Gründerin und Geschäftsführerin von fairplaid und sagt weiter. „Ob kleine oder große Projekte – wir wollen Klubs dabei helfen, ihre Vorhaben zu realisieren.”
Es ist daher ganz egal, ob es um Gelder für neue Trikotsätze, Trainingslager, Kunstrasenplätze oder eben Freiwilligenfußball in Kenia geht – jeder kann zum Projektstarter, jeder ab einem Euro zum Unterstützer werden. In einem Zeitraum von max. 60 Tagen können Gelder von Familie, Freunden, Mitgliedern oder auch völlig fremden Unterstützern eingesammelt werden. Einzige Voraussetzung: Das Projekt muss etwas mit Fußball zu tun haben.
Weitere Informationen auf der Internetseite www.kicker-crowd.de.
Den Schulen in Kenia, vor allem in den ländlichen Regionen, fehlt es an allen Ecken und Enden. Besonders gravierend ist es in Bezug auf Sportmaterial. So gibt es zum Beipiel an unserer Schule drei kaputte Bälle für 250 Schüler. Zusätzlich gibt es keinen Sportlehrer und somit sitzen die Kindern die meiste Zeit in den Klassenräumen. Unsere Idee ist es, den Kinder zu mehr Bewegung, in diesem Fall in Form von Fußball, zu verhelfen. Darunter stellen wir uns vor, ein Schulfußballteam zu gründen und die kaum vorhandenen Sportanlagen zu verbessern”, so lautet die Beschreibung der Idee von Felix Mehring und Jonas Kruse auf der Internetplattform „kickerCrowd” zum Projekt „Freiwilligenfußball in Kenia.”
Die beiden jungen Fußball-Entusiasten machen über den ICJA (International Cultural Youth Exchange) einen Freiwilligendienst. Im Rahmen dieser Maßnahme unterrichtet das Duo derzeit und noch bis August 2017 an der Schule St. Katherines School in der kleinen Stadt Migori im Südwesten Kenias Kinder und Jugendliche im Alter von 12-18 Jahren. Ihre Motivation für das Projekt beschreiben die Beiden wie folgt: „Momentan sitzen die Kinder die meiste Zeit einfach in ihren Klassen und warten auf das Kommen einer Lehrkraft. Diese erscheinen allerdings recht unregelmäßig, und so harren die Kinder teils mehrere Schulstunden in ihren Räumen aus. Vor einigen Jahren gab es in Kenia eine Schulreform, welche verstärkt auf Frontalunterricht setzt. Der Sport kommt dabei leider viel zu kurz. Als Ausgleich ist am Ende des Schultages eine sogenannte Games-Time (Sport & Spiel) angesetzt, in der die Schüler auf dem Gelände spielen können. Dabei mangelt es allerdings an Sportgeräten in gebrauchsfähigen Zustand. Da Sport, insbesondere Fußball, eine große Popularität in Kenia genießt und wir es als pädagogisch wertvoll erachten, dass die Kinder ein Bewegungsausgleich erhalten, wäre ein Fundus an Sportartikeln erfreulich.”
Mit ihrem Projekt gehören die beiden zu den Allerersten, die die neue, speziell für den Fußball entwickelte Crowdfounding-Seite (eine Plattform auf der Gelder für ein bestimmtes Vorhaben gesammelt werden) nutzen. Damit haben sie sich die 250 Euro Startkapital gesichert, die der „kicker” für die ersten 25 Projekte mit der Zielsumme von mindestens 1000 Euro beziffert. Aktuell gibt es neun Projekte, die registriert sind.
„Da wir beide ,kicker''-Leser sind, haben wir den ,kicker'' um Unterstützung gebeten. Wir wurden dann an ,kicker''-Crowd weitergeleitet. Der ,kicker'' setzt seine Popularität für einen guten Zweck ein, und diese Initiative finden wir ausgesprochen löblich”, so Kruse.
Der 19-jährige Mehring, dessen Lieblingsverein der FC Schalke 04 ist, kommt aus Berlin-Kreuzberg. Er hat als Jugendlicher im Verein Fußball gespielt und tritt heute in seiner Freizeit nach wie vor gerne gegen das runde Leder. Im letzten Jahr hat er in der deutschen Hauptstadt Flüchtlinge für den Champions ohne Grenzen e.V. in Fußball unterrichtet. Sein Kumpel Kruse ist ein Jahr jünger und macht als Fan gerade schwere Zeiten durch. Sein Herz schlägt für den HSV. Er stammt aus dem kleinen Ort Wendisch Evern bei Lüneburg und war ebenfalls viele Jahre als Jugendfußballer aktiv.
„Das Prinzip von Crowdfunding ist simpel“, heißt es auf der Internetseite „kicker”-Crowd . Weiter steht dort: „Es ist einfacher 100 Personen zu finden, die fünf Euro geben, als einen Menschen zu finden, der 500 Euro gibt.“
Für Kruse und Jonas läuft es wie ein Länderspiel. Die anvisierten 1500 Euro sind dank 55 Unterstützern längst zusammengekommen. Mehr noch, es wurden bereits 2725 Euro (Stand Mittwoch Vormittag) eingesammelt.
„Wir hätten nie gedacht, dass wir die Zielsumme derartig übertreffen und sind einfach nur übermäßig glücklich”, sagt Kruse.
Obwohl ihr Ziel bereits erreicht ist, gibt es noch bis Ende der Woche die Möglichkeit, Geld in das Vorhaben zu investieren. Und das Duo freut sich „über weitere Spenden”, so Kruse. Interessenten können dabei auch diverse Gegenleistungen erwerben. So gibt es für 40 Euro eine Postkarte der Schulkinder aus Kenia und für 3000 Euro einen Besuch an der St.Katherines School in dem afrikanischen Land.
Generell gilt: Erreicht oder übertrifft eine Aktion die anvisierte Summe, fließen die Gelder vollständig in das Projekt. Scheitert es, erhalten die Unterstützer ihr Geld zurück.
Kruse und Mehring wollen von dem Geld Fußbälle, Torpfosten und Tornetze, sowie Trainingsmaterial und Trikots finanzieren und können das überschüssige Geld daher in vielerlei Hinsicht für ihr Projekt, aktuell dem einzigen auf „kickerCrowd” mit Verbindung nach Afrika, gut gebrauchen.
Um vielen weiteren Fußballern zu helfen, hat sich Deutschlands führendes Fußball-Magazin, der „kicker”, mit „fairplaid” und „Sportplatz Media” zusammengetan. Während „fairplaid” Deutschlands Branchenführer in Sachen Crowdfounding im Sport generell ist, tritt die Hamburger Firma „Sportplatz Media” als Entwickler der fairplaid-Technologie und Gesellschafter auf. Mit der „kickerCrowd“ gibt es nun im Zuge der Kooperation ein Crowdfunding-Portal ausschließlich für den Fußball.
„Den Fußball in seiner ganzen Vielfalt zu fördern und zu erhalten”, so beschreibt Marthe-Victoria Lorenz das Ziel hinter der Idee, Deutschlands größte Fußballförder-Plattform zu gründen. Die 28-Jährige ist Gründerin und Geschäftsführerin von fairplaid und sagt weiter. „Ob kleine oder große Projekte – wir wollen Klubs dabei helfen, ihre Vorhaben zu realisieren.”
Es ist daher ganz egal, ob es um Gelder für neue Trikotsätze, Trainingslager, Kunstrasenplätze oder eben Freiwilligenfußball in Kenia geht – jeder kann zum Projektstarter, jeder ab einem Euro zum Unterstützer werden. In einem Zeitraum von max. 60 Tagen können Gelder von Familie, Freunden, Mitgliedern oder auch völlig fremden Unterstützern eingesammelt werden. Einzige Voraussetzung: Das Projekt muss etwas mit Fußball zu tun haben.
Weitere Informationen auf der Internetseite www.kicker-crowd.de.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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