Virus zwingt Land in die Knie
Währungshüter rechnen mit Wirtschaftseinbruch in Höhe von 6,9 Prozent
Von Clemens von Alten
Windhoek
Nachdem die Zentralbank (Bank of Namibia, BoN) im Februar noch mit 1,5 Prozent Wachstum gerechnet hatte, fällt die neueste Prognose so düster aus wie noch nie zuvor: „Wir erwarten im laufenden Jahr einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 6,9 Prozent, bevor sich das Wirtschaftswachstum im Folgejahr auf 1,8 Prozent erholt“, heißt es in dem gestern veröffentlichten Bericht. „Dieser Konjunktureinbruch ist auf den Covid-19-Ausbruch zurückzuführen, der weltweit zu Reisebeschränkungen und Lockdowns geführt hat.“
So müsse sich der Dienstleistungssektor auf erheblich weniger Einnahmen gefasst machen, als zuvor erwartet: „Hochrechnungen zufolge wird das tertiäre Gewerbe um ganze 6,1 statt nur leichte 0,4 Prozent schrumpfen“, heißt es in dem Gutachten. Dieser Wirtschaftsbereich beinhaltet Aktivitäten, die am stärksten unter der Pandemie leiden wie Hotels, Restaurants und Transport. Die BoN-Ökonomen gehen allein im Gastgewerbe von einem 58-porzentigen Rückgang aus, weil der Tourismus infolge der geschlossenen Grenzen und des eingestellten Flugverkehrs „sofort“ zum Stillstand kam. „Die Branche wird sich wohl nur langsam erholen“, heißt es.
Die Sekundärindustrie wird laut Vorhersage der Notenbank ebenfalls schrumpfen, und zwar um 5,2 Prozent, weil vor allem das Baugewerbe (-16,3%) und die Hersteller (-4,9%) von dem Coronavirus-Lockdown betroffen sind. „Viele Bauentwicklungen, die vor allem in diesem Jahr beginnen sollten, werden wegen der Reisebeschränkungen wahrscheinlich verzögert“, so die Experten. Das Finanzministerium habe bereits angeordnet, dass Staatsunternehmen und Ministerien ihre Kapitalprojekte auf Eis legen. „Neben der Verarbeitung von Fleisch, Metall und Diamanten wird vor allem die Getränkeherstellung von der Pandemie stark beeinträchtigt.“
In der Urproduktion gehen die Währungshüter derweil von einem „enormen“ Rückgang in Höhe von 9,8 Prozent aus, bevor der Primärsektor im Jahr darauf wieder etwas zu Kräften kommen soll (+3,1%). Ursprünglich habe die Bank of Namibia beispielsweise im Bergbau mit einem Wachstum von 4,2 Prozent gerechnet, was angesichts der Pandemie nun auf minus 14,9 Prozent runterkorrigiert worden sei. Vor allem der Handel mit Diamanten werde stark in Mitleidenschaft gezogen, während der Uranabbau ohnehin mit „unzureichender Wasserversorgung und schwachen Rohstoffpreisen zu kämpfen hatte“.
Die Autoren gehen in ihrem Gutachten gehen davon aus, dass die hiesigen Maßnahmen zum Kampf gegen die Pandemie bis Ende Juli verlängert werden. „Zudem berücksichtigt der aktuelle Wirtschaftsausblick auch das 8,1 Milliarden Namibia-Dollar schwere Konjunkturpaket der Regierung sowie die geldpolitischen und sonstigen Entlastungsmaßnahmen der Zentralbank“, heißt es. „Covid-19 beherrscht auf die laufende Risikoeinschätzung, vor allem was die Unsicherheit rund um die Dauer der Pandemie betrifft.“ Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet 2020 einen Rückgang der Weltwirtschaft von drei Prozent, 6,3 Prozentpunkte weniger als zu Beginn des Jahres.
Windhoek
Nachdem die Zentralbank (Bank of Namibia, BoN) im Februar noch mit 1,5 Prozent Wachstum gerechnet hatte, fällt die neueste Prognose so düster aus wie noch nie zuvor: „Wir erwarten im laufenden Jahr einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 6,9 Prozent, bevor sich das Wirtschaftswachstum im Folgejahr auf 1,8 Prozent erholt“, heißt es in dem gestern veröffentlichten Bericht. „Dieser Konjunktureinbruch ist auf den Covid-19-Ausbruch zurückzuführen, der weltweit zu Reisebeschränkungen und Lockdowns geführt hat.“
So müsse sich der Dienstleistungssektor auf erheblich weniger Einnahmen gefasst machen, als zuvor erwartet: „Hochrechnungen zufolge wird das tertiäre Gewerbe um ganze 6,1 statt nur leichte 0,4 Prozent schrumpfen“, heißt es in dem Gutachten. Dieser Wirtschaftsbereich beinhaltet Aktivitäten, die am stärksten unter der Pandemie leiden wie Hotels, Restaurants und Transport. Die BoN-Ökonomen gehen allein im Gastgewerbe von einem 58-porzentigen Rückgang aus, weil der Tourismus infolge der geschlossenen Grenzen und des eingestellten Flugverkehrs „sofort“ zum Stillstand kam. „Die Branche wird sich wohl nur langsam erholen“, heißt es.
Die Sekundärindustrie wird laut Vorhersage der Notenbank ebenfalls schrumpfen, und zwar um 5,2 Prozent, weil vor allem das Baugewerbe (-16,3%) und die Hersteller (-4,9%) von dem Coronavirus-Lockdown betroffen sind. „Viele Bauentwicklungen, die vor allem in diesem Jahr beginnen sollten, werden wegen der Reisebeschränkungen wahrscheinlich verzögert“, so die Experten. Das Finanzministerium habe bereits angeordnet, dass Staatsunternehmen und Ministerien ihre Kapitalprojekte auf Eis legen. „Neben der Verarbeitung von Fleisch, Metall und Diamanten wird vor allem die Getränkeherstellung von der Pandemie stark beeinträchtigt.“
In der Urproduktion gehen die Währungshüter derweil von einem „enormen“ Rückgang in Höhe von 9,8 Prozent aus, bevor der Primärsektor im Jahr darauf wieder etwas zu Kräften kommen soll (+3,1%). Ursprünglich habe die Bank of Namibia beispielsweise im Bergbau mit einem Wachstum von 4,2 Prozent gerechnet, was angesichts der Pandemie nun auf minus 14,9 Prozent runterkorrigiert worden sei. Vor allem der Handel mit Diamanten werde stark in Mitleidenschaft gezogen, während der Uranabbau ohnehin mit „unzureichender Wasserversorgung und schwachen Rohstoffpreisen zu kämpfen hatte“.
Die Autoren gehen in ihrem Gutachten gehen davon aus, dass die hiesigen Maßnahmen zum Kampf gegen die Pandemie bis Ende Juli verlängert werden. „Zudem berücksichtigt der aktuelle Wirtschaftsausblick auch das 8,1 Milliarden Namibia-Dollar schwere Konjunkturpaket der Regierung sowie die geldpolitischen und sonstigen Entlastungsmaßnahmen der Zentralbank“, heißt es. „Covid-19 beherrscht auf die laufende Risikoeinschätzung, vor allem was die Unsicherheit rund um die Dauer der Pandemie betrifft.“ Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet 2020 einen Rückgang der Weltwirtschaft von drei Prozent, 6,3 Prozentpunkte weniger als zu Beginn des Jahres.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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