Loading svg Please wait while we translate the article

Vom digitalen Graben und anderen Fallen

Die reine Information ist in den letzten Jahren neben den Kongresspunkten der Politik, der Umwelt und der HIV/Aids-Bekämpfung in den internationalen Mittelpunkt gerückt. Gemeint ist die Information samt der dazugehörigen Technik elektronischer Datenvermittlung.

Gerade ist in der Universitätsstadt Grahamstown, östliche Kapprovinz, eine dreitägige Konferenz unter dem klingenden Titel "Highway Africa 2004" zu Ende gegangen. Über 400 Delegierte aus knapp 30 Afrika-Ländern haben teilgenommen, um sich über die Inhalte und die elektronische Medientechnik zu informieren, die seit über zehn Jahren die Kommunikation per Wort, Bild und Ton ständig revolutioniert. Gastgeber war der renommierte Lehrstuhl für Journalistik der Universität Grahamstown unter Prof. Guy Berger, aber die Referenten stammten hauptsächlich aus der Medienbranche, aus der elektronischen Kommunikationsindustrie und aus dem internationalen Internetbetrieb.

Durch ein anspruchsvolles Programm von Donnerstag bis Freitag letzter Woche versuchten die Veranstalter das schier unüberschaubare Terrain der globalen Internet-Entwicklung transparent, eben überschaubar zu machen. Mit unterschiedlichem Erfolg. Als komplizierender Faktor kamen die Schlagworte vom "digitalen Graben" - the digital divide - ins Spiel. Wenn bisher die Armut und das Chaos miserabler Staatsführung als Fluch des afrikanischen Kontinents beschwört wurden, so fügen die Referenten nunmehr noch den "Graben" hinzu, der die Masse der Bevölkerung angeblich vom Zugriff und vom Austausch relevanter Information und Meinungen und damit vom Anschluss an die moderne Gesellschaft überhaupt trennt. Die Konferenz in Grahamstown war im Übrigen ein Ableger des "Weltgipfels der Informationsgesellschaft", der im Dezember 2003 in Genf stattgefunden hat und im November 2005 in Tunis seine Fortsetzung erfährt.

Es herrscht die Überzeugung vor, dass die armen Bevölkerungsschichten, die sich kaum ernähren können, durch ihre notgedrungene Ausgrenzung jenseits des Telefons (mobil und Festnetz), des Computers und des Internets erst recht abgehängt werden. Die Rolle unabhängiger Nachrichtenmedien in dieser Thematik stand bei der Grahamstown-Konferenz aus zwei Gründen im Mittelpunkt. Erstens gehören die Redaktionen der Print- und elektronischen Medien stets zu den ersten Benutzern der neuen (digitalen) Kommunikationstechnik. Zweitens sehen die Betreiber und Förderer der neuen Kommunikationstechnik in den Medien geeignete Fürsprecher und Multiplikatoren, die das Denken in den "digitalen Kategorien" und die Anwendung moderner Technik und Apparate angeblich besser "unter die Leute" bringen könnten. Diese Erwartungen haben verschiedene Sprecher sowohl positiv als auch - aus einem Gefühl der Ohnmacht - negativ in den afrikanischen Rahmen gestellt.

Die Schlussfolgerung der Konferenz war dennoch, dass sich die der Anschluss an die Informationsgesellschaft ganz natürlich über die rasante Verbreitung des modernen Mobiltelefons in Afrika ausdehnt.

Die Funktion zwischen Telefon, Fernseher und Computer greifen immer mehr ineinander über und die Grenzen verwischen sich.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-25

Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu hinterlassen

Katima Mulilo: 19° | 32° Rundu: 19° | 36° Eenhana: 20° | 36° Oshakati: 25° | 35° Ruacana: 23° | 36° Tsumeb: 22° | 34° Otjiwarongo: 21° | 33° Omaruru: 20° | 35° Windhoek: 21° | 33° Gobabis: 23° | 33° Henties Bay: 15° | 19° Swakopmund: 14° | 17° Walvis Bay: 14° | 22° Rehoboth: 23° | 34° Mariental: 20° | 36° Keetmanshoop: 13° | 32° Aranos: 22° | 36° Lüderitz: 15° | 23° Ariamsvlei: 14° | 32° Oranjemund: 14° | 20° Luanda: 25° | 26° Gaborone: 22° | 36° Lubumbashi: 18° | 28° Mbabane: 18° | 35° Maseru: 16° | 30° Antananarivo: 17° | 28° Lilongwe: 22° | 33° Maputo: 22° | 38° Windhoek: 21° | 33° Cape Town: 16° | 19° Durban: 21° | 27° Johannesburg: 19° | 32° Dar es Salaam: 26° | 32° Lusaka: 19° | 32° Harare: 19° | 30° #REF! #REF!