Vom Freitod eines Hoffnungsträgers
Der Rücktritt des RDP-Präsidenten Jeremia Nambinga hat erneut gezeigt, dass namibische Oppositionsparteien vor allem an sich selbst scheitern.
Wie vor ihr die CoD hat die RDP als Hoffnungsträger begonnen, der sich mit Hilfe einiger ehemaliger Freiheitskämpfer und abtrünniger SWAPO-Funktionäre als progressive Kraft legitimieren und aus dem Stand beachtliche Wahlerfolge erzielen konnte. Mit dem Erfolg kam der Einfluss und begann der Streit darüber, wer ihn ausüben solle. Es taten sich Risse entlang ethnischer Linien auf, es entstanden Gräben zwischen Anhängern verfeindeter Fraktionen. Wo vorher Eintracht und Geschlossenheit herrschten, begannen Missgunst und Neid das Zusammengehörigkeitsgefühl zu zersetzen, wurde der programmatische Diskurs durch Intrigen und Verleumdungen überlagert.
Aus dem einst homogenen Gebilde der im Widerstand gegen die SWAPO vereinten Regierungskritiker wurden einander in Abneigung verbundene Einzelkämpfer, für die Posten, Prestige und Privilegien zur Priorität wurden. Ihr offen ausgetragener Machtkampf führte zur Entfremdung von Wählern, die sich angesichts der parteiinternen Selbstzerfleischung enttäuscht abwandten und die RDP zur Bedeutungslosigkeit verdammten.
Was folgte war die Suche nach Schuldigen für die eigene Selbstdemontage und der Konsens, dass Nambinga die politische Implosion zu verantworten habe. Tatsächlich jedoch ist es nicht dessen angebliche Führungsschwäche, die den Niedergang verursacht hat. Es ist die Tatsache, dass einzelne Funktionäre ihre Eigeninteressen über das Wohl der Partei gestellt haben. Dass sie persönliche Ambitionen und individuelles Geltungsbedürfnis der kollektiven Oppositionsarbeit vorgezogen und versucht haben, sich auf Kosten von Parteikollegen zu profilieren.
Dass sie von egoistischer Eitelkeit getrieben in Kauf genommen haben, dass ihr Kleinkrieg untereinander zum Zerfall des Parteigefüges geführt und damit den kollektiven Selbstmord der RDP verursacht hat.
Marc Springer
Wie vor ihr die CoD hat die RDP als Hoffnungsträger begonnen, der sich mit Hilfe einiger ehemaliger Freiheitskämpfer und abtrünniger SWAPO-Funktionäre als progressive Kraft legitimieren und aus dem Stand beachtliche Wahlerfolge erzielen konnte. Mit dem Erfolg kam der Einfluss und begann der Streit darüber, wer ihn ausüben solle. Es taten sich Risse entlang ethnischer Linien auf, es entstanden Gräben zwischen Anhängern verfeindeter Fraktionen. Wo vorher Eintracht und Geschlossenheit herrschten, begannen Missgunst und Neid das Zusammengehörigkeitsgefühl zu zersetzen, wurde der programmatische Diskurs durch Intrigen und Verleumdungen überlagert.
Aus dem einst homogenen Gebilde der im Widerstand gegen die SWAPO vereinten Regierungskritiker wurden einander in Abneigung verbundene Einzelkämpfer, für die Posten, Prestige und Privilegien zur Priorität wurden. Ihr offen ausgetragener Machtkampf führte zur Entfremdung von Wählern, die sich angesichts der parteiinternen Selbstzerfleischung enttäuscht abwandten und die RDP zur Bedeutungslosigkeit verdammten.
Was folgte war die Suche nach Schuldigen für die eigene Selbstdemontage und der Konsens, dass Nambinga die politische Implosion zu verantworten habe. Tatsächlich jedoch ist es nicht dessen angebliche Führungsschwäche, die den Niedergang verursacht hat. Es ist die Tatsache, dass einzelne Funktionäre ihre Eigeninteressen über das Wohl der Partei gestellt haben. Dass sie persönliche Ambitionen und individuelles Geltungsbedürfnis der kollektiven Oppositionsarbeit vorgezogen und versucht haben, sich auf Kosten von Parteikollegen zu profilieren.
Dass sie von egoistischer Eitelkeit getrieben in Kauf genommen haben, dass ihr Kleinkrieg untereinander zum Zerfall des Parteigefüges geführt und damit den kollektiven Selbstmord der RDP verursacht hat.
Marc Springer
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen