Vom Kampf um das Recht, Mensch zu sein
Beim Franko-Namibischen Kulturzentrum in Windhoek ist am Mittwoch ein kleines Filmfestival zum Thema Menschenrechte gestartet. Heute Abend und von Montag bis Mittwoch kommender Woche zeigt das FNCC noch drei spannende Dokumentar- und einen Spielfilm aus Elfenbeinküste, Afghanistan, Mosambik und Südafrika.
Das Festival wurde in Zusammenarbeit mit MISA, dem Medieninstitut des südlichen Afrika, organisiert. Es ist Teil der "10 Tage Aktivismus"-Aktion, die am Welt-Aidstag (Mittwoch, 1. Dezember) begonnen hat und bis zum internationalen Tag der Menschenrechte (10. Dezember) dauern soll.
Die Filme wurden in Zusammenarbeit mit dem Tricontinental Film Festival ausgewählt. "Wir hoffen, dass diese Filme das namibische Publikum nicht nur gut unterhalten, sondern dass sie auch Bewußtsein für die Labilität einer Menschenrechtskultur schaffen werden", sagt Carmen Cupido von MISA Namibia. Sie sollen zeigen, dass man stets wachsam sein müsse, um eine Kultur für Menschenrechte aufrechtzuerhalten, so Cupido.
Die Filme werden jeweils um 19.30 Uhr im Kino des FNCC gezeigt; der Eintritt ist frei.
Woubi Cheri Die "Tunten" von Abidjan
Freitag, 3.Dez, 19.30 Uhr.
Regie Philip Brooks, Laurent Bocahut. Elfenbeinküste/Frankreich 1998. 62 min.
Dieser charmante Film dokumentiert ein paar Tage im Leben von Abidjans homo- und transsexueller Gemeinde. Held oder Heldin des Streifens ist ein gut gebauter Mann mit Namen Barbara, der die Jahresabschlussfeier der Transvestitenvereinigung der Elfenbeinküste organisiert.
Wir schreiben das Jahr 1997, und "Woubi Cheri" ist der erste Film, der afrikanischen Homosexuellen eine Gelegenheit gibt, ihre Welt in ihren eigenen Worten zu schildern. Mit viel Witz, manchen Zoten, aber immer nah an der Realität, gibt diese Dokumentation Einblick in das Leben von einigen Pionieren, die das Recht einfordern, ihre ganz eigene Form der afrikanischen Homosexualität auszuleben.
Um eine neue Welt zu kreieren, braucht man eine neue Sprache. Deshalb beginnt der Film mit einer kleinen Vokabel-Lehre. Die Hauptcharaktere erklären, dass ein "Woubi" ein Mann ist, der in einer schwulen Beziehung die Rolle einer Frau übernimmt. Ein "Yossi" ist ein bisexueller Mann, manchmal verheiratet, der für einen Woubi die Rolle des Ehemanns ausübt. Eine "Toussou bakari" ist eine Lesbin. Und "Controus" nennt man all die homophoben Leute, die etwas gegen den Lebensstil der Woubis haben.
Der Film macht uns mit einem bunten Querschnitt von Abidjans Woubi-Gemeinde bekannt. Da ist Vincent, ein Einwanderer aus Burkina Faso, der ein traditioneller Musiker und Heiler ist. Laurent hat sich gegen den Wunsch seines Vaters, Automechaniker zu werden, aufgelehnt und stattdessen eine Konditorei eröffnet. Bibiche und Tatiana sind transsexuelle Prostituierte. Barbara, eine schillernde und reifere Persönlichkeit, ist die Anführerin dieser kleinen Gemeinschaft und Präsidentin der Transvestitenvereinigung der Elfenbeinküste.
Einst haben sich die Transvestiten "Fledermäuse" genannt, weil sie sich am Tage verstecken mussten und nur in der Nacht zeigen konnten. Selbst jetzt noch, sagt Tatiana "ist es nicht einfach für uns, am Tage auszugehen. Sie werfen mit Steinen nach uns. Wir haben es nicht leicht hier in Afrika. Aber ist es unser Recht, anders zu sein."
Mit der Unterstützung ihrer stetig wachsenden Gemeinde fordern Abidjans "Tunten" ihre Rechte ein. "Ich mache Krieg, jedes Mal, wenn ich unterwegs bin", behauptet Barbara. "Ich streue mein magisches Pulver, um Controus in Yossis umzuwandeln. Es ist, als ob man ein Haus saubermacht, das ständig verdreckt ist. Man muss einfach weitermachen mit dem Putzen."
Die "We're here and we're queer"-Attitüde der Schwulen von Abidjan mag an manche Homosexuellen-Befreiungsbewegungen in Europa erinnern. Aber das ganz und gar unkonventionelle Fest, mit dem der Film endet, zeigt, dass dies transsexuelle Befreiung im afrikanischen Stil ist. Die Woubis führen, in luxuriöse Gewänder gekleidet, traditionelle afrikanische Frauentänze vor. Das Publikum - sowohl homo- als auch heterosexuell - ist begeistert.
Dieser Film straft alle reaktionären Behauptungen Lügen, die da besagen Homosexualität haben die westlichen Kolonialisten gebracht, im guten alten Afrika gab es das nicht.
Born into Struggle Die Opfer des Freiheitskampfes
Montag, 6. Dez, 19.30 Uhr.
Regie Rehad Desai. Südafrika 2005. 78 min.
Ein brutal ehrliches und sehr persönliches Porträt einer Familie, die vom Freiheitskampf in Südafrika viele Wunden davongetragen hat. In seinem Dokumentarfilm "Born into Struggle" verwebt Filmemacher Rehad Desai mehrere Handlungsstränge in eine persönliche Untersuchung seiner Rolle als Vater.
Desai ist der Sohn des bekannten politischen Aktivisten Barney Desai (1932-1997). Wegen der Untergrund-Aktivitäten des Vaters musste die Familie in den 70er Jahren nach England fliehen und im Exil leben. 1990 kehrte sie zurück nach Südafrika, wo Vater Desai dabei half, das Ende des Apartheidregimes einzuleiten. Barney Desai war ein politischer Held, als Familienvater aber hatte er durch seine ständige Abwesenheit und all ihre Konsequenzen versagt. Für seine Familie wurde er zur strengen, unnahbaren Autoritätsfigur.
Die Wunden, die durch das Leben im Exil entstanden, sind immer noch frisch, wie Interviews mit den Familienmitgliedern zeigen. Rehad Desai jedoch, der Filmemacher, erkennt, dass er das Verhalten seines Vaters gegenüber seinem eigenen Teenager-Sohn imitiert. Ständig unterwegs in politischen Missionen in England, Simbabwe und später in Südafrika, um Interviews mit Nelson Mandela und anderen Leitfiguren des Freiheitskampfes aufzuzeichnen, wiederholt sich für ihn und seinen Sohn die Geschichte.
"Born into Struggle" wurde beim sechsten South African International Documentary Festival mit dem renommierten Jameson Audience Award 2004 als bester südafrikanischer Dokumentarfilm ausgezeichnet. Vor einem größeren politischen Hintergrund untersucht der Film die Gründe für und die Konsequenzen von Lebensentscheidungen.
Osama Wo Frauen keine Rechte haben
Dienstag, 7. Dez., 19.30 Uhr.
Regie Barmak Siddiq. Afghanistan/Japan/Irland 2003. 82 min.
Dies ist der erste Film, der seit dem Untergang der Taliban in Afghanistan gedreht wurde; zuvor waren alle Filmarbeiten verboten worden.
Die Handlung Ein zwölfjähriges Mädchen und ihre Mutter verlieren ihre Jobs, als die Taliban das Krankenhaus schließen, in dem sie gearbeitet haben. Die Taliban haben außerdem verboten, dass Frauen ohne "legale" männliche Begleitung das Haus verlassen. Ehemann und Bruder sind im Krieg getötet worden, so dass diese Frauen nun nicht nur ohne Einkommen sind, sondern auch Gefangene in ihrem eigenen Zuhause. Also verkleidet die Mutter ihre Tochter als Jungen. Unter dem Namen Osama geht das Mädchen auf eine gefährliche Odyssee, ständig bemüht, ihre wahre Identität vor den Taliban-Unterdrückern geheimzuhalten.
Der Film beginnt mit einer surrealistisch anmutenden Szene, in der Frauen in geisterhaften blauen Gewändern gegen das Arbeitsverbot demonstrieren. Was sie vergessen zu scheinen haben dass sie nicht mal das Recht haben, sich zu versammeln. Die örtlichen Taliban haben das allerdings nicht vergessen und attackieren die Frauen mit Hochdruck-Wasserschläuchen, bevor sie das Feuer auf sie eröffnen.
Basierend auf einer wahren Geschichte schildert dieser Film die unglaublich grausamen Menschenrechtsverletzungen vor allem gegenüber Frauen im von den Taliban beherrschten Afganistan. Keine leichte Kost, vor allem angesichts von Szenen, in denen eine Frau bis zum Hals begraben und gesteinigt wird, dafür dass sie - naja, sich verhalten hat, wie ein normaler Mensch in einer zivilisierten Gesellschaft.
Looting a Nation Der Ausverkauf von Mosambik
Mittwoch, 8. Dez., 19.30 Uhr.
Regie R. Desai, A. Khanna. Südafrika/Mosambik 2004. 31 min.
Im November 2000 wurde der mosambikanische Journalist Carlos Cardoso in seinem Auto von Auftragskillern erschossen. Neun Monate später wird Antonio Siba Siba Macuacua, ein leitender Bankangestellter, erdrosselt. Was diese beiden Morde miteinander verbindet, ist eine Untersuchung über Bankbetrug, in den eine ganze Reihe hochrangiger Vertreter der Geschäftswelt Mosambiks verwickelt sind.
Dieser zweite Dokumentarfilm von Rehad Desai untersucht die verheerenden Folgen der Apartheid-Ära nach jahrelanger programmatischer "Destabilisierung" in Mosambik. "Looting a Nation" ist eine Erinnerung an die Ausbeutung Mosambiks durch politische und wirtschaftliche Eliten, die eine ganzes Land effektiv "privatisiert" haben. Der Film dokumentiert die Geschichten derjenigen, die gegen diesen korrupten Ausverkauf protestiert haben und dafür getötet wurden.
Das Festival wurde in Zusammenarbeit mit MISA, dem Medieninstitut des südlichen Afrika, organisiert. Es ist Teil der "10 Tage Aktivismus"-Aktion, die am Welt-Aidstag (Mittwoch, 1. Dezember) begonnen hat und bis zum internationalen Tag der Menschenrechte (10. Dezember) dauern soll.
Die Filme wurden in Zusammenarbeit mit dem Tricontinental Film Festival ausgewählt. "Wir hoffen, dass diese Filme das namibische Publikum nicht nur gut unterhalten, sondern dass sie auch Bewußtsein für die Labilität einer Menschenrechtskultur schaffen werden", sagt Carmen Cupido von MISA Namibia. Sie sollen zeigen, dass man stets wachsam sein müsse, um eine Kultur für Menschenrechte aufrechtzuerhalten, so Cupido.
Die Filme werden jeweils um 19.30 Uhr im Kino des FNCC gezeigt; der Eintritt ist frei.
Woubi Cheri Die "Tunten" von Abidjan
Freitag, 3.Dez, 19.30 Uhr.
Regie Philip Brooks, Laurent Bocahut. Elfenbeinküste/Frankreich 1998. 62 min.
Dieser charmante Film dokumentiert ein paar Tage im Leben von Abidjans homo- und transsexueller Gemeinde. Held oder Heldin des Streifens ist ein gut gebauter Mann mit Namen Barbara, der die Jahresabschlussfeier der Transvestitenvereinigung der Elfenbeinküste organisiert.
Wir schreiben das Jahr 1997, und "Woubi Cheri" ist der erste Film, der afrikanischen Homosexuellen eine Gelegenheit gibt, ihre Welt in ihren eigenen Worten zu schildern. Mit viel Witz, manchen Zoten, aber immer nah an der Realität, gibt diese Dokumentation Einblick in das Leben von einigen Pionieren, die das Recht einfordern, ihre ganz eigene Form der afrikanischen Homosexualität auszuleben.
Um eine neue Welt zu kreieren, braucht man eine neue Sprache. Deshalb beginnt der Film mit einer kleinen Vokabel-Lehre. Die Hauptcharaktere erklären, dass ein "Woubi" ein Mann ist, der in einer schwulen Beziehung die Rolle einer Frau übernimmt. Ein "Yossi" ist ein bisexueller Mann, manchmal verheiratet, der für einen Woubi die Rolle des Ehemanns ausübt. Eine "Toussou bakari" ist eine Lesbin. Und "Controus" nennt man all die homophoben Leute, die etwas gegen den Lebensstil der Woubis haben.
Der Film macht uns mit einem bunten Querschnitt von Abidjans Woubi-Gemeinde bekannt. Da ist Vincent, ein Einwanderer aus Burkina Faso, der ein traditioneller Musiker und Heiler ist. Laurent hat sich gegen den Wunsch seines Vaters, Automechaniker zu werden, aufgelehnt und stattdessen eine Konditorei eröffnet. Bibiche und Tatiana sind transsexuelle Prostituierte. Barbara, eine schillernde und reifere Persönlichkeit, ist die Anführerin dieser kleinen Gemeinschaft und Präsidentin der Transvestitenvereinigung der Elfenbeinküste.
Einst haben sich die Transvestiten "Fledermäuse" genannt, weil sie sich am Tage verstecken mussten und nur in der Nacht zeigen konnten. Selbst jetzt noch, sagt Tatiana "ist es nicht einfach für uns, am Tage auszugehen. Sie werfen mit Steinen nach uns. Wir haben es nicht leicht hier in Afrika. Aber ist es unser Recht, anders zu sein."
Mit der Unterstützung ihrer stetig wachsenden Gemeinde fordern Abidjans "Tunten" ihre Rechte ein. "Ich mache Krieg, jedes Mal, wenn ich unterwegs bin", behauptet Barbara. "Ich streue mein magisches Pulver, um Controus in Yossis umzuwandeln. Es ist, als ob man ein Haus saubermacht, das ständig verdreckt ist. Man muss einfach weitermachen mit dem Putzen."
Die "We're here and we're queer"-Attitüde der Schwulen von Abidjan mag an manche Homosexuellen-Befreiungsbewegungen in Europa erinnern. Aber das ganz und gar unkonventionelle Fest, mit dem der Film endet, zeigt, dass dies transsexuelle Befreiung im afrikanischen Stil ist. Die Woubis führen, in luxuriöse Gewänder gekleidet, traditionelle afrikanische Frauentänze vor. Das Publikum - sowohl homo- als auch heterosexuell - ist begeistert.
Dieser Film straft alle reaktionären Behauptungen Lügen, die da besagen Homosexualität haben die westlichen Kolonialisten gebracht, im guten alten Afrika gab es das nicht.
Born into Struggle Die Opfer des Freiheitskampfes
Montag, 6. Dez, 19.30 Uhr.
Regie Rehad Desai. Südafrika 2005. 78 min.
Ein brutal ehrliches und sehr persönliches Porträt einer Familie, die vom Freiheitskampf in Südafrika viele Wunden davongetragen hat. In seinem Dokumentarfilm "Born into Struggle" verwebt Filmemacher Rehad Desai mehrere Handlungsstränge in eine persönliche Untersuchung seiner Rolle als Vater.
Desai ist der Sohn des bekannten politischen Aktivisten Barney Desai (1932-1997). Wegen der Untergrund-Aktivitäten des Vaters musste die Familie in den 70er Jahren nach England fliehen und im Exil leben. 1990 kehrte sie zurück nach Südafrika, wo Vater Desai dabei half, das Ende des Apartheidregimes einzuleiten. Barney Desai war ein politischer Held, als Familienvater aber hatte er durch seine ständige Abwesenheit und all ihre Konsequenzen versagt. Für seine Familie wurde er zur strengen, unnahbaren Autoritätsfigur.
Die Wunden, die durch das Leben im Exil entstanden, sind immer noch frisch, wie Interviews mit den Familienmitgliedern zeigen. Rehad Desai jedoch, der Filmemacher, erkennt, dass er das Verhalten seines Vaters gegenüber seinem eigenen Teenager-Sohn imitiert. Ständig unterwegs in politischen Missionen in England, Simbabwe und später in Südafrika, um Interviews mit Nelson Mandela und anderen Leitfiguren des Freiheitskampfes aufzuzeichnen, wiederholt sich für ihn und seinen Sohn die Geschichte.
"Born into Struggle" wurde beim sechsten South African International Documentary Festival mit dem renommierten Jameson Audience Award 2004 als bester südafrikanischer Dokumentarfilm ausgezeichnet. Vor einem größeren politischen Hintergrund untersucht der Film die Gründe für und die Konsequenzen von Lebensentscheidungen.
Osama Wo Frauen keine Rechte haben
Dienstag, 7. Dez., 19.30 Uhr.
Regie Barmak Siddiq. Afghanistan/Japan/Irland 2003. 82 min.
Dies ist der erste Film, der seit dem Untergang der Taliban in Afghanistan gedreht wurde; zuvor waren alle Filmarbeiten verboten worden.
Die Handlung Ein zwölfjähriges Mädchen und ihre Mutter verlieren ihre Jobs, als die Taliban das Krankenhaus schließen, in dem sie gearbeitet haben. Die Taliban haben außerdem verboten, dass Frauen ohne "legale" männliche Begleitung das Haus verlassen. Ehemann und Bruder sind im Krieg getötet worden, so dass diese Frauen nun nicht nur ohne Einkommen sind, sondern auch Gefangene in ihrem eigenen Zuhause. Also verkleidet die Mutter ihre Tochter als Jungen. Unter dem Namen Osama geht das Mädchen auf eine gefährliche Odyssee, ständig bemüht, ihre wahre Identität vor den Taliban-Unterdrückern geheimzuhalten.
Der Film beginnt mit einer surrealistisch anmutenden Szene, in der Frauen in geisterhaften blauen Gewändern gegen das Arbeitsverbot demonstrieren. Was sie vergessen zu scheinen haben dass sie nicht mal das Recht haben, sich zu versammeln. Die örtlichen Taliban haben das allerdings nicht vergessen und attackieren die Frauen mit Hochdruck-Wasserschläuchen, bevor sie das Feuer auf sie eröffnen.
Basierend auf einer wahren Geschichte schildert dieser Film die unglaublich grausamen Menschenrechtsverletzungen vor allem gegenüber Frauen im von den Taliban beherrschten Afganistan. Keine leichte Kost, vor allem angesichts von Szenen, in denen eine Frau bis zum Hals begraben und gesteinigt wird, dafür dass sie - naja, sich verhalten hat, wie ein normaler Mensch in einer zivilisierten Gesellschaft.
Looting a Nation Der Ausverkauf von Mosambik
Mittwoch, 8. Dez., 19.30 Uhr.
Regie R. Desai, A. Khanna. Südafrika/Mosambik 2004. 31 min.
Im November 2000 wurde der mosambikanische Journalist Carlos Cardoso in seinem Auto von Auftragskillern erschossen. Neun Monate später wird Antonio Siba Siba Macuacua, ein leitender Bankangestellter, erdrosselt. Was diese beiden Morde miteinander verbindet, ist eine Untersuchung über Bankbetrug, in den eine ganze Reihe hochrangiger Vertreter der Geschäftswelt Mosambiks verwickelt sind.
Dieser zweite Dokumentarfilm von Rehad Desai untersucht die verheerenden Folgen der Apartheid-Ära nach jahrelanger programmatischer "Destabilisierung" in Mosambik. "Looting a Nation" ist eine Erinnerung an die Ausbeutung Mosambiks durch politische und wirtschaftliche Eliten, die eine ganzes Land effektiv "privatisiert" haben. Der Film dokumentiert die Geschichten derjenigen, die gegen diesen korrupten Ausverkauf protestiert haben und dafür getötet wurden.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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