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Vom Lorriefahrer zum Meisterfarmer

Natur und Viehzucht hat Fritz Hein eng und erfolgreich verbunden. Er zählte zu den Großen unter den Brahmanzüchtern des Landes und war weit über die Grenzen hinaus als erfolgreicher und waidmännischer Jagdfarmer bekannt. Sein Name wird aber auch eng mit den einstigen Erfolgen des Fortuna Fußballklubs verbunden. Fritz Hein verstarb vor wenigen Tagen im Alter von 70 Jahren.

Friedrich Wilhelm Hein erblickte am 7. Februar 1933 in Swakopmund das Licht der Welt. Nach drei Töchtern hatten die Eltern Friedrich und Lina Hein endlich den ersehnten Stammhalter. Fritz, wie er allerorts genannt wurde, wuchs im Busch neben der Bohrmaschine auf, denn sein Vater war als Bohrmeister im ganzen Lande beschäftigt. Seine Liebe zur Natur wurde in diesen Jahren geprägt und deshalb war es für den Kleinen umso schwerer, als er in Windhoek in die HPS und ins Schülerheim musste. Glücklicherweise kümmerte sich seine jüngste Schwester Gerda um den ABC-Schützen. Nach zwei Jahren wurde er umgeschult nach Swakopmund geschickt. Swakopmund wurde zu seinem Lieblingsort, nicht nur weil seine älteste Schwester Hildi sich um ihn sorgte, sondern weil er hier seine Liebe zum Fußball fand.


Im Alter von zehn Jahren verlor er seinen Vater. Die letzten beiden Schuljahre absolvierte Fritz Hein an der Deutschen Privatschule Lüderitzbucht. Es folgte eine Lehre zum Autoschlosser bei Ritters Autogarage in Windhoek. Erfolgreich kickte er in diesen Jahren für den Fortuna Fußballklub, nicht nur um die Landesmeisterschaften, sondern auch als Südwestervertreter beim Currie Cup in Südafrika und internationalen Spielen in Angola. Beruflich wurde Fritz "Lorriefahrer", und in den fünf Jahren am Steuer eines Viehtransportes lernte er Land und Leute kennen.


Am 14. Juli 1962 bat er Jutta Hoffmann um ihre Hand und mit Stolz kaufte das junge Ehepaar 1963 die Farm Oorlogsdeel, die sie für einige Zeit gepachtet hatten. Seine ersten Zuchtrinder waren Simmentaler, die Fritz Hein aus dem Schwabenland importierte. Etwas später kam eine Brahmanzucht dazu. Fritzi Hein war auf keiner Ausstellung mit seinen Brahmanen wegzudenken und seine Tiere standen oft als Meister ihrer Klassen und Rasse auf den Ausstellungen in Gobabis, Windhoek und Johannesburg nach der Beurteilung im Ring.


1972 erwarben die Heins die Farm Okatjuru und zogen in das dortige Wohnhaus. Da ein Gästehaus vorhanden war, war bald der Gedanke einer Jagdfarm geboren. Erfolgreich hat Fritz Hein Wild auf seiner Farm, darunter auch seltene Arten, angesiedelt. Der Berufsjäger Hein war bald über die Landesgrenzen hinaus bekannt.


Als sechster Farmer der Hochfeldgegend wurde Fritz Hein 1978 als Meister-Bodenverwaltungsfarmer gekürt. Auf einem Farmertag im Mai 1979 konnten die Farmerkollegen auf der Farm die Verwaltung der Heins kennenlernen und bewundern. Schon im ersten Jahr auf Okatjuru wurde eine Brahmanbullenauktion angeboten. In den kommenden Jahren waren die Versteigerungen auf Okatjuru im ganzen Land bekannt, nicht nur wegen der hervorragenden Bullen, sondern auch wegen des Hammels am Spieß und der Party im Bierzelt bis in die frühen Morgenstunden.


Die Kinder gingen in Swakopmund in die Schule und die Söhne Jochen und Günther waren ebenso vernarrte Fußballspieler wie der Vater. Grund genug für Fritzi Hein, bei jedem Tunier anwesend zu sein. Gleichzeitig bot die Küste Gelegenheit für eine weitere Leidenschaft: Angeln und Langusten tauchen.


1993 übernahm Jochen die Farmerei und die Jagd, Fritz und Jutta zogen nach Swakopmund in den wohlverdienten Ruhestand, aber er war immer mit Rat und Tat zur Stelle, wenn der Sohn etwas wissen wollte.


Im September 2003 ereilte ihn die schreckliche Nachricht. Fritzi Hein kämpfte gegen den Krebs. Am 25. Dezember musste er sich geschlagen geben. Ein Mann, der neben der Bohrmaschine aufwuchs und es vom Lorriefahrer zum Meisterfarmer schaffte, der ein erfolgreicher Fußballer und Brahmanzüchter war, ein vorbildlicher Wildfarmer und Berufsjäger, hilfsbereit und immer freundlich - wer kennt ihn nicht, den Mann mit dem hellen Cowboyhut oder Schiffermütze?

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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