Vom Rande der Gesellschaft an die Uni
"Himmel, ich bin so glücklich - gerade heute Morgen erfuhr ich, dass einer der Khwe-San, die sich um einen Studienplatz bewarben, von der namibischen Universität für das Studium des Rechts akzeptiert wurde", sagt Yvonne Pickering, Programmleiterin und regionale Bildungsberaterin von Wimsa. Das sei vor allem deshalb so großartig, weil "die Khwe-San wirklich extrem marginalisiert sind", ergänzt sie.
Yvonne Pickering sieht eines der Hauptprobleme, mit denen die Bevölkerungsgruppe der San in Namibia konfrontiert sind, im "unglaublichen Mangel an ausgebildeten Leuten. Diese Menschen stehen wahrhaftig am Rande der Gesellschaft". Wimsa, die Arbeitsgruppe für einheimische Minderheiten des südlichen Afrika, entwickelte daher im Jahr 2003 ein Programm zur Unterstützung von San-Studenten.
Pickering setzt an verschiedenen Stellen des Bildungsweges an. So möchte sie dazu beitragen, die hohe Abbrecherquote von San-Kindern in den Schulen zu minimieren und hofft, dass sich letztlich immer mehr San für eine Hochschulbildung qualifizieren. Ergebnisse sind bereits zu sehen. Beratungsgespräche vor und während des Studiums, eine strukturierte Anleitung sowie gegenseitigen Motivation und Stütze unter den Studenten würden entscheidend zur hohen Erfolgsquote beitragen.
Die Fächer, die die Studenten belegen, sollten so ausgelegt sein, dass damit später ein Beitrag zur Entwicklung der San geleistet werden kann, erklärt Pickering. "Unsere derzeitigen Studenten studieren Fächer wie Personalentwicklung, Betriebswirtschaft, Lehramt, Management natürlicher Ressourcen, frühkindliche Förderung und Reise und Tourismus. Der erste San-Student wird in diesem Monat eine vormedizinische Ausbildung beginnen. Wenn alles gut geht, wird er der erste San-Arzt in Namibia überhaupt sein", erklärt die Pädagogin.
Wenngleich "Eltern, die Analphabeten sind, inzwischen die Bedeutung von Ausbildung realisieren", so Pickering, so könnten diese Eltern den Kindern beispielsweise nicht bei Hausaufgaben helfen und stünden dem Bildungssystem und dessen Regelungen hilflos gegenüber. Daher verließe ein hoher Prozentsatz der San-Kinder die Schule ohne Abschluss. Die große Schulabbrecherwelle käme ab der 8. Klasse. "Von Grad 8 bis 10 verlieren wir eine Menge Schüler, vor allem Mädchen", so Pickering. Etwa 70% der Mädchen und 40% der Jungen würden vor Abschluss der Sekundarstufe die Schule verlassen. Für diejenigen, die die 10. Klasse beenden, gelte es, eine gewisse Mindestpunktzahl zu erhalten, um die Hochschulreife zu erlangen. "Momentan wird geschätzt, dass 20% der San-Schüler in der 10. Klasse die notwendige Punktzahl erlangen - wobei der landesweite Schüler-Durchschnitt bei 50% liegt", heißt es von Wimsa.
"Die Schüler stehen vor Bergen, die sie erklimmen müssen", schildert Pickering die Probleme. Zu den finanziellen Schwierigkeiten, etwa weil Schulen auf Schuluniformen und Schuhe bestehen, die für viele Eltern unerschwinglich sind, und (gesetzeswidrig) geforderte Schulgebühren komme ab der Sekundarstufe hinzu, dass diese Schulen häufig nicht mehr in Laufnähe seien und die Kinder daher in ein Schülerwohnheim ziehen müssen. "In den Schulen und Heimen werden die San von Kindern anderer ethnischer Zugehörigkeit gehänselt und geschlagen." Oftmals würden sich San daher verleugnen und als Damara vorstellen. Den Satz "Wir schämen uns dafür, Bushleute zu sein" hört Pickering sehr häufig.
Noch im Jahr 2003 habe man die San, die eine Hochschul-Ausbildung antraten, an einer Hand zählen können. 2004 waren es 15 und 2005 werden es bereits 20 sein, berichtet Pickering stolz. "Nun suchen wir ganz verzweifelt nach Sponsoren für diese Schüler." Für einen Studenten müssen 12000 bis 13000 Namibia-Dollar pro Jahr veranschlagt werden. Der Verein Unternehmen Buschmänner e.V., von Carlo von Opel in Deutschland gegründet, wirbt in Deutschland um Sponsoren.
Yvonne Pickering sucht derzeit dringend für die San-Studenten ein Mietshaus in Windhoek West mit wenigstens vier Schlafzimmern. Sie ist unter Tel. 061-272911 und 081-1295086 zu erreichen.
Yvonne Pickering sieht eines der Hauptprobleme, mit denen die Bevölkerungsgruppe der San in Namibia konfrontiert sind, im "unglaublichen Mangel an ausgebildeten Leuten. Diese Menschen stehen wahrhaftig am Rande der Gesellschaft". Wimsa, die Arbeitsgruppe für einheimische Minderheiten des südlichen Afrika, entwickelte daher im Jahr 2003 ein Programm zur Unterstützung von San-Studenten.
Pickering setzt an verschiedenen Stellen des Bildungsweges an. So möchte sie dazu beitragen, die hohe Abbrecherquote von San-Kindern in den Schulen zu minimieren und hofft, dass sich letztlich immer mehr San für eine Hochschulbildung qualifizieren. Ergebnisse sind bereits zu sehen. Beratungsgespräche vor und während des Studiums, eine strukturierte Anleitung sowie gegenseitigen Motivation und Stütze unter den Studenten würden entscheidend zur hohen Erfolgsquote beitragen.
Die Fächer, die die Studenten belegen, sollten so ausgelegt sein, dass damit später ein Beitrag zur Entwicklung der San geleistet werden kann, erklärt Pickering. "Unsere derzeitigen Studenten studieren Fächer wie Personalentwicklung, Betriebswirtschaft, Lehramt, Management natürlicher Ressourcen, frühkindliche Förderung und Reise und Tourismus. Der erste San-Student wird in diesem Monat eine vormedizinische Ausbildung beginnen. Wenn alles gut geht, wird er der erste San-Arzt in Namibia überhaupt sein", erklärt die Pädagogin.
Wenngleich "Eltern, die Analphabeten sind, inzwischen die Bedeutung von Ausbildung realisieren", so Pickering, so könnten diese Eltern den Kindern beispielsweise nicht bei Hausaufgaben helfen und stünden dem Bildungssystem und dessen Regelungen hilflos gegenüber. Daher verließe ein hoher Prozentsatz der San-Kinder die Schule ohne Abschluss. Die große Schulabbrecherwelle käme ab der 8. Klasse. "Von Grad 8 bis 10 verlieren wir eine Menge Schüler, vor allem Mädchen", so Pickering. Etwa 70% der Mädchen und 40% der Jungen würden vor Abschluss der Sekundarstufe die Schule verlassen. Für diejenigen, die die 10. Klasse beenden, gelte es, eine gewisse Mindestpunktzahl zu erhalten, um die Hochschulreife zu erlangen. "Momentan wird geschätzt, dass 20% der San-Schüler in der 10. Klasse die notwendige Punktzahl erlangen - wobei der landesweite Schüler-Durchschnitt bei 50% liegt", heißt es von Wimsa.
"Die Schüler stehen vor Bergen, die sie erklimmen müssen", schildert Pickering die Probleme. Zu den finanziellen Schwierigkeiten, etwa weil Schulen auf Schuluniformen und Schuhe bestehen, die für viele Eltern unerschwinglich sind, und (gesetzeswidrig) geforderte Schulgebühren komme ab der Sekundarstufe hinzu, dass diese Schulen häufig nicht mehr in Laufnähe seien und die Kinder daher in ein Schülerwohnheim ziehen müssen. "In den Schulen und Heimen werden die San von Kindern anderer ethnischer Zugehörigkeit gehänselt und geschlagen." Oftmals würden sich San daher verleugnen und als Damara vorstellen. Den Satz "Wir schämen uns dafür, Bushleute zu sein" hört Pickering sehr häufig.
Noch im Jahr 2003 habe man die San, die eine Hochschul-Ausbildung antraten, an einer Hand zählen können. 2004 waren es 15 und 2005 werden es bereits 20 sein, berichtet Pickering stolz. "Nun suchen wir ganz verzweifelt nach Sponsoren für diese Schüler." Für einen Studenten müssen 12000 bis 13000 Namibia-Dollar pro Jahr veranschlagt werden. Der Verein Unternehmen Buschmänner e.V., von Carlo von Opel in Deutschland gegründet, wirbt in Deutschland um Sponsoren.
Yvonne Pickering sucht derzeit dringend für die San-Studenten ein Mietshaus in Windhoek West mit wenigstens vier Schlafzimmern. Sie ist unter Tel. 061-272911 und 081-1295086 zu erreichen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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