Vom Regen in die Traufe

Die Flughafengesellschaft NAC hat 2013 zwei nagelneue Busse gekauft, um Passagiere auf dem Hosea-Kutako-Flughafen bei Regen trocken zur Ankunftshalle oder zum Flieger zu bringen. Für diesen Zweck wurden sie aber nie eingesetzt, was nicht am mangelnden Niederschlag liegt. Mit oder ohne Regen gerät dieses Projekt in die Traufe, weil Ignoranz und Fehlplanung zu Geldverschwendung geführt haben, für die obendrein niemand Verantwortung übernimmt.

Laut NAC sollten die Fluglinien die Busse mieten. Die wiederum meinen, dass der Transport auf dem Vorfeld Sache der NAC sei, außerdem stünden keine Fahrer zur Verfügung. Am Ende stehen die Busse still, sind eine völlige Fehlinvestition. Da wollte man wieder etwas haben, das andere Flughäfen auch haben, um modern zu sein, ohne sich Gedanken über Notwendigkeit oder Nutzung zu machen. Geld spielt ja keine Rolle bei Staatsbetrieben. Dabei hätte eine einfache Absprache mit den Fluggesellschaften vor der Anschaffung genügt.

Typisch auch, dass Transparenz und Rechenschaftspflicht fehlen. Wurden die ersten Fragen der AZ von der NAC noch beantwortet, so blieb diese stumm, als es konkreter und für die NAC peinlicher wurde. Wie oft die Busse für andere Zwecke eingesetzt wurden, war eine Frage, nachdem die NAC damit argumentiert hat – eine Antwort darauf gab es nicht. Stattdessen schwafelt der NAC-Sprecher in belanglosen Allgemeinplätzen über Qualität und Passagierzufriedenheit. Apropos Zufriedenheit: Die Passagiere würden es schätzen, wenn sie bei Regen nicht übers Vorfeld hetzen müssten. Und der Steuerzahler erwartet, dass Investitionen genutzt werden – oder man auf diese verzichtet.

Stefan Fischer