Vom Reiz einer Verschwörung
Reden ist Silber, Schweigen ist Gold, heißt es. Diese Redewendung sollten sich derzeit all jene vor Augen halten, die Generalstaatsanklägerin Martha Imalwa der Rechtsbeugung beschuldigen, oder gar ihren Rücktritt fordern.
Wer derlei Forderungen stellt, hat nicht verstanden, was eine Strafverfolgung beinhaltet und wofür Imalwa zuständig ist. Der verkennt, dass nicht sie, sondern die Polizei für die Ermittlung von Verbrechen zuständig ist. Dass sie lediglich anhand der dabei gewonnenen Erkenntnisse entscheiden muss, ob ein Verfahren gegen mutmaßliche Täter eingeleitet wird.
Mitunter gestalten sich Ermittlungen mühsam, oder verlaufen im Sande. Weil sich Verdächtige im Ausland befinden und ihre Auslieferung abgelehnt wird. Weil Zeugen die Kooperation verweigern oder ihre Erinnerung verblasst. Weil Unterlagen vernichtet und Spuren verwischt wurden. Weil Mitwisser verstorben sind und illegal erlangte Vermögenswerte veräußert wurden. Weil Anwälte eine Hausdurchsuchung oder Konteneinsicht von Verdächtigen verhindern bzw. dabei gewonnene Erkenntnisse durch juristische Verrenkungen unterdrücken.
Ja, der Verlust von 600 Millionen N$ ist ungeheuerlich und müsste Konsequenzen für die Verantwortlichen haben. Aber nein, wenn dies nicht gelingt, bedeutet es nicht zwangsläufig, dass jemand etwas versäumt, oder bewusst unterlassen hat. Dass hier eine Verschwörung greift, dass womöglich einflussreiche Schuldige vor einer Anklage geschützt werden sollen.
Das ist schwer erträglich. Weil die Empörung über eine Selbstbereicherung dieser Größenordnung einen Schuldigen braucht. Weil unser Gefühl von Gerechtigkeit verlangt, dass jemand zur Rechenschaft gezogen wird. Und weil deshalb ein Ersatzverantwortlicher büßen soll, wenn die eigentlichen Verursacher unbekannt sind, oder nicht belangt werden können.
Imalwa ist ein solcher Täter-Ersatz. Weil sie die unbequeme Wahrheit ausgesprochen hat, dass die GIPF-Millionen verloren sind und niemand dafür haften wird.
Marc Springer
Wer derlei Forderungen stellt, hat nicht verstanden, was eine Strafverfolgung beinhaltet und wofür Imalwa zuständig ist. Der verkennt, dass nicht sie, sondern die Polizei für die Ermittlung von Verbrechen zuständig ist. Dass sie lediglich anhand der dabei gewonnenen Erkenntnisse entscheiden muss, ob ein Verfahren gegen mutmaßliche Täter eingeleitet wird.
Mitunter gestalten sich Ermittlungen mühsam, oder verlaufen im Sande. Weil sich Verdächtige im Ausland befinden und ihre Auslieferung abgelehnt wird. Weil Zeugen die Kooperation verweigern oder ihre Erinnerung verblasst. Weil Unterlagen vernichtet und Spuren verwischt wurden. Weil Mitwisser verstorben sind und illegal erlangte Vermögenswerte veräußert wurden. Weil Anwälte eine Hausdurchsuchung oder Konteneinsicht von Verdächtigen verhindern bzw. dabei gewonnene Erkenntnisse durch juristische Verrenkungen unterdrücken.
Ja, der Verlust von 600 Millionen N$ ist ungeheuerlich und müsste Konsequenzen für die Verantwortlichen haben. Aber nein, wenn dies nicht gelingt, bedeutet es nicht zwangsläufig, dass jemand etwas versäumt, oder bewusst unterlassen hat. Dass hier eine Verschwörung greift, dass womöglich einflussreiche Schuldige vor einer Anklage geschützt werden sollen.
Das ist schwer erträglich. Weil die Empörung über eine Selbstbereicherung dieser Größenordnung einen Schuldigen braucht. Weil unser Gefühl von Gerechtigkeit verlangt, dass jemand zur Rechenschaft gezogen wird. Und weil deshalb ein Ersatzverantwortlicher büßen soll, wenn die eigentlichen Verursacher unbekannt sind, oder nicht belangt werden können.
Imalwa ist ein solcher Täter-Ersatz. Weil sie die unbequeme Wahrheit ausgesprochen hat, dass die GIPF-Millionen verloren sind und niemand dafür haften wird.
Marc Springer
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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