Vom Straßenabschnitt zum ganzen Platz avanciert
Omupräsidente !Gôahesab Hage Geingob hat mit seinen Vorgängern im höchsten Staatsamt und vorigen Bürgermeistern der Stadt Ovenduka eins gemeinsam. Er will seinen VIP-Gästen mit anheimelnden Straßennamen schmeicheln. So hat er den Namen des kleinen Straßenzugs am Ausspannplatz, wo die angolanische Botschaft untergebracht is, der dem Gründungsvater des souveränen Angola schon lange gewidmet wurde: Agostinho Neto, noch mal requiriert. Neto is nunmehr auf den gesamten Ausspannplatz ausgedehnt, ohne Protest.
´s war noch zu Zeiten des Windhoeker Bürgermeisters von Finckenstein, als Neto schon einmal der gesamte Ausspannplatz zugesprochen werden sollte. Die Angolaner hatten sich mit ihrer Botschaft am Ausspannplatz niedergelassen, dort, wo einst das Hotel Westfälischer Hof stand.
Doch seinerzeit erhoben sich viele - hauptsächlich namdeutsche - Stimmen dagegen und die Stadtväter gingen einen verträglichen Kompromiss ein. Neto und die Angolaner kriegten die kleine Straße zugesprochen, die den Jan-Jonkerweg und die Rehobother Straße verbindet. Aber unsere Oberen, die gerade auf den neueren Umbenennungsfimmel abgefahren sind, wollen mehr. Wenn ausgeprägte Kolonialpersonen ersetzt werden, die die Comräds in ihrer Komfort-Zone stören, kannste das vom aktuellen Geltungsbedürfnis her verstehen. Das is mos in jeder neuen politischen Epoche so, wo Selbstbestätigung angesagt is. Aber wenn die braven Neuhelden geographische Richtungsweiser ersetzen wie Klein-Windhoek-Weg, Gobabis-Weg und Omuramba-Weg oder wenn se Kulturträger wie klassische Musiker ausradieren, schießt das mos weit über das Geltungsbedürfnis hinaus.
Wir müssen´s dann den nächsten Generationen überlassen, ob se den unbekannten Nigerianer Murtala noch behalten wollen, oder ob se mit den ehemaligen Diktator Mugabe, der nachweislich sein Land unter anderem durch Neorassismus ruiniert hat, auch wenn er zuerst maßgeblich an der Herstellung der Souveränität beteiligt war, noch weiter idealisieren und idolisieren wollen. Zum Höhepunkt der Pogrom-Aktion in Simbabwe hatten findige Windoeker einige Mugabe-Straßenschilder mit der Aufschrift „Killer Mugabe“ ergänzt. Vor der nächsten Müllabfuhr hatte die Stadtverwaltung den Zusatz allerdings schon wieder entfernt. Künftige Generationen brauchen das nicht nachts zu machen.
Die Straßen-Umbenenner zeichnen sich übrigens sehr durch geographische Ignoranz aus. Dabei wollen wir´s erstmal dabei belassen.
Profiteure und Propheten
Wenn Du ´n Scharlatan antriffst, dann kommt Dir der Quacksalber in den Sinn. Wenn Du Profiteure mit Pastortitel kennen lernst, wie nennste die? Die Bibel spricht von falschen Propheten, aber der Begriff will hier nich ausreichen.
Es gelangen immer wieder sogenannte Geistliche in die schlechte Presse, die Gemeindemitglieder ordentlich schröpfen, die einzelnen Leuten aufschwatzen, dasse ihr Haus verkaufen sollen und den Erlös der „Kirche“ oder eben dem magischen Geistlichen vermachen sollen - und das auch tun!
Nach der Unabhängigkeit haben sich im Lande allerhand neue Kirchen und sonstige Glaubensgemeinschaften niedergelassen, vor allem auch aus den USA, die Religion wie „business“ betreiben, darunter auch Charismatiker, die die herkömmlichen Kirchen „box churches“ nennen, die wiederum über die „Häppi-Cläppi-Kirchen“ lästern. Ab und zu deportiert die Polizei besuchende Pilgergruppen, die hier Remmi-Demmi machen. Und jetzt überlegen Kräfte im Namibischen Kirchenrat, ob sie dem Beispiel Ruandas folgen sollen, wo Omupräsidente Paul Kagame kurzerhand wuchernde Kirchen und Sekten, die ihm als „fly by night“ gelten, verboten hat.
Aus Afrika immer etwas Neues, haben schon die Gelehrten des klassischen Altertums am Mittelmehr gesagt.
´s war noch zu Zeiten des Windhoeker Bürgermeisters von Finckenstein, als Neto schon einmal der gesamte Ausspannplatz zugesprochen werden sollte. Die Angolaner hatten sich mit ihrer Botschaft am Ausspannplatz niedergelassen, dort, wo einst das Hotel Westfälischer Hof stand.
Doch seinerzeit erhoben sich viele - hauptsächlich namdeutsche - Stimmen dagegen und die Stadtväter gingen einen verträglichen Kompromiss ein. Neto und die Angolaner kriegten die kleine Straße zugesprochen, die den Jan-Jonkerweg und die Rehobother Straße verbindet. Aber unsere Oberen, die gerade auf den neueren Umbenennungsfimmel abgefahren sind, wollen mehr. Wenn ausgeprägte Kolonialpersonen ersetzt werden, die die Comräds in ihrer Komfort-Zone stören, kannste das vom aktuellen Geltungsbedürfnis her verstehen. Das is mos in jeder neuen politischen Epoche so, wo Selbstbestätigung angesagt is. Aber wenn die braven Neuhelden geographische Richtungsweiser ersetzen wie Klein-Windhoek-Weg, Gobabis-Weg und Omuramba-Weg oder wenn se Kulturträger wie klassische Musiker ausradieren, schießt das mos weit über das Geltungsbedürfnis hinaus.
Wir müssen´s dann den nächsten Generationen überlassen, ob se den unbekannten Nigerianer Murtala noch behalten wollen, oder ob se mit den ehemaligen Diktator Mugabe, der nachweislich sein Land unter anderem durch Neorassismus ruiniert hat, auch wenn er zuerst maßgeblich an der Herstellung der Souveränität beteiligt war, noch weiter idealisieren und idolisieren wollen. Zum Höhepunkt der Pogrom-Aktion in Simbabwe hatten findige Windoeker einige Mugabe-Straßenschilder mit der Aufschrift „Killer Mugabe“ ergänzt. Vor der nächsten Müllabfuhr hatte die Stadtverwaltung den Zusatz allerdings schon wieder entfernt. Künftige Generationen brauchen das nicht nachts zu machen.
Die Straßen-Umbenenner zeichnen sich übrigens sehr durch geographische Ignoranz aus. Dabei wollen wir´s erstmal dabei belassen.
Profiteure und Propheten
Wenn Du ´n Scharlatan antriffst, dann kommt Dir der Quacksalber in den Sinn. Wenn Du Profiteure mit Pastortitel kennen lernst, wie nennste die? Die Bibel spricht von falschen Propheten, aber der Begriff will hier nich ausreichen.
Es gelangen immer wieder sogenannte Geistliche in die schlechte Presse, die Gemeindemitglieder ordentlich schröpfen, die einzelnen Leuten aufschwatzen, dasse ihr Haus verkaufen sollen und den Erlös der „Kirche“ oder eben dem magischen Geistlichen vermachen sollen - und das auch tun!
Nach der Unabhängigkeit haben sich im Lande allerhand neue Kirchen und sonstige Glaubensgemeinschaften niedergelassen, vor allem auch aus den USA, die Religion wie „business“ betreiben, darunter auch Charismatiker, die die herkömmlichen Kirchen „box churches“ nennen, die wiederum über die „Häppi-Cläppi-Kirchen“ lästern. Ab und zu deportiert die Polizei besuchende Pilgergruppen, die hier Remmi-Demmi machen. Und jetzt überlegen Kräfte im Namibischen Kirchenrat, ob sie dem Beispiel Ruandas folgen sollen, wo Omupräsidente Paul Kagame kurzerhand wuchernde Kirchen und Sekten, die ihm als „fly by night“ gelten, verboten hat.
Aus Afrika immer etwas Neues, haben schon die Gelehrten des klassischen Altertums am Mittelmehr gesagt.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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