Vom Verschweigen der Wahrheit
Es sei also moralisch nicht vertretbar, ja sogar unethisch, Bilder von erlegten Tieren in sozialen Medien zu zeigen. Fotos, auf denen der Jäger zur Show bringt, was er geleistet hat. Seitdem es Plattformen wie Facebook gibt, seitdem halten die Debatten über genau solche Bilder an. Dann zerfleischen sich Trophäenjäger und Jagdgegner verbal und die hitzigen Debatten scheinen bei jedem neu hochgeladenen Foto neu zu entfachen.
Nun kommt die Neuerung. Kein geringerer als Umweltminister Pohamba Shifeta persönlich spricht sich gegen jene Trophäenjagd-Fotos in sozialen Medien aus – Mehr sogar, er verbietet sie und koppelt diese Bedingung sogleich mit den Jagdgenehmigungen. Dabei ist Shifeta keineswegs ein Jagdgegner. Im Gegenteil leiste die Jagd einen wichtigen wirtschaftlichen Beitrag, bringe das Geld zu den Menschen in ländlichen Gebieten und reguliere die Tierbestände. Nicht zuletzt spricht er in der gleichen Mitteilung, in der das Verbot bekanntgegeben wird, von einer „gut organisierten Jagdindustrie in Namibia“.
Wie aber kann eine solche Jagdindustrie gut sein, wenn sie unter den Teppich gekehrt wird? Wenn man am besten gar nicht darüber spricht? Wenn Spuren, die (als Jagdbefürworter) völlig legitim sein sollten, auf einmal verwischt werden?
Es scheint, als wenn man hier eine Meinung zurückhalten wolle, um nicht anzuecken. Um keine Debatten zu entfachen – Aber vielleicht auch, um die Heimlichtuerei zu nutzen, um gewisse Dinge gar nicht erst ans Licht gelangen zu lassen. Wir erinnern uns, als der junge, prachtvolle Mähnenlöwe HPL 3 und nicht, wie eigentlich vorgegeben, ein alter, nicht mehr reproduktiver und deshalb zur Trophäenjagd freigegebener Löwe erschossen wurde. „Eine Verwechslung“, so das Ministerium, keine weitere Stellungnahme. In solchen Fällen kann künftig die fehlende bildliche Dokumentation auch keinen Greul erzeugen.
Doch mehr noch. Es wird nicht nur die so sehr vom Ministerium befürwortete Wahrheit verschwiegen, es wird schlicht nicht zu ihr gestanden. Und das von jener Instanz, die kaum mehr als alle anderen genau das tun sollte – auch in sozialen Medien.
Von Nina Cerezo
Nun kommt die Neuerung. Kein geringerer als Umweltminister Pohamba Shifeta persönlich spricht sich gegen jene Trophäenjagd-Fotos in sozialen Medien aus – Mehr sogar, er verbietet sie und koppelt diese Bedingung sogleich mit den Jagdgenehmigungen. Dabei ist Shifeta keineswegs ein Jagdgegner. Im Gegenteil leiste die Jagd einen wichtigen wirtschaftlichen Beitrag, bringe das Geld zu den Menschen in ländlichen Gebieten und reguliere die Tierbestände. Nicht zuletzt spricht er in der gleichen Mitteilung, in der das Verbot bekanntgegeben wird, von einer „gut organisierten Jagdindustrie in Namibia“.
Wie aber kann eine solche Jagdindustrie gut sein, wenn sie unter den Teppich gekehrt wird? Wenn man am besten gar nicht darüber spricht? Wenn Spuren, die (als Jagdbefürworter) völlig legitim sein sollten, auf einmal verwischt werden?
Es scheint, als wenn man hier eine Meinung zurückhalten wolle, um nicht anzuecken. Um keine Debatten zu entfachen – Aber vielleicht auch, um die Heimlichtuerei zu nutzen, um gewisse Dinge gar nicht erst ans Licht gelangen zu lassen. Wir erinnern uns, als der junge, prachtvolle Mähnenlöwe HPL 3 und nicht, wie eigentlich vorgegeben, ein alter, nicht mehr reproduktiver und deshalb zur Trophäenjagd freigegebener Löwe erschossen wurde. „Eine Verwechslung“, so das Ministerium, keine weitere Stellungnahme. In solchen Fällen kann künftig die fehlende bildliche Dokumentation auch keinen Greul erzeugen.
Doch mehr noch. Es wird nicht nur die so sehr vom Ministerium befürwortete Wahrheit verschwiegen, es wird schlicht nicht zu ihr gestanden. Und das von jener Instanz, die kaum mehr als alle anderen genau das tun sollte – auch in sozialen Medien.
Von Nina Cerezo
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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