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OCCTC: Vom Vorzeigeobjekt zum Stiefkind

Stefan Fischer
Okakarara (fis) - Der Bau des Mehrzweckzentrums fand auf Initiative von Heidemarie Wieczorek-Zeul, Ministerin im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ), statt und wurde unter Hochdruck fertiggestellt, weil dort im August 2004 die Gedenkveranstaltung 100 Jahre nach dem Kolonialkrieg stattfand. Danach ging es mit dem Zentrum relativ schnell bergab. Es mangelte an Zuständigkeit, Ideen, Transparenz und letztlich an Geld. Die kurze Chronologie skizziert den Werdegang des Zentrums, erhebt aber keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Aufstieg und Fall des Okakarara Community Cultural and Tourism Centre (OCCTC)

Aug. 2004: In dem vor kurzem gebauten Zentrum findet die zentrale Veranstaltung im Gedenken an die Schlacht am Waterberg bzw. den Kolonialkrieg vor 100 Jahren (1904-08) statt. Ehrengast aus Deutschland ist Heidemarie Wieczorek-Zeul, Ministerin im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ).

Nov. 2005: Die vom Deutschen Entwicklungsdienst (ded) eingesetzte Entwicklungshelferin Almut Hielscher kündigt nach einem Streit mit dem Zentrumsleiter Da Costa Kandukira; er hatte ihr Rassismus vorgeworfen, nachdem sie auf Fehlverhalten und Missbrauch durch ihn aufmerksam gemacht hatte. Hielscher schreibt an Wieczorek-Zeul, dass sie das Zentrum „in seiner Existenz akut gefährdet“ sieht; eine Antwort darauf bleibt aus.

2006: Das BMZ finanziert den Betrieb des Zentrums durch einen Zuschuss für Personal, Strom, Wasser usw. in diesem Jahr mit ca. 262500 N$.

Jan. 2006: BMZ-Sprecher Holger Illi räumt auf AZ-Nachfrage Schwierigkeiten mit dem Zentrum ein und erklärt zur Finanzsituation, dass „die deutsche Entwicklungszusammenarbeit (EZ) das Zentrum (…) zukünftig fördern“ soll.

Feb. 2006: Eine von der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) in Auftrag gegebene Studie zur Zukunft des Zentrums wird von Price Waterhouse Coopers angefertigt; Inhalte des Dokuments werden der AZ von BMZ, GTZ und deutscher Botschaft ebenso verweigert wie die Angabe zu den Kosten der Studie.

Feb. 2006: Mit Wouter Schalken nimmt ein neuer ded-Entwicklungshelfer für ein Jahr seine Arbeit auf, der einen Schwerpunkt in der touristischen Nutzung des Zentrums sieht.

Juli 2006: Der Arbeitsvertrag von Zentrumsleiter Da Costa Kandukira läuft aus und wird nicht verlängert, was der ded mit Personalverschlankung begründet.

Jan. 2007: Der ded kündigt Investitionen zur Erhöhung der Attraktivität des Zentrums an; diese sollen rund 60000 N$ kosten und von der GTZ bezahlt werden.

Feb. 2008: Der Okakarara Community Cultural and Tourism Centre Trust (OCCTC Trust) wird gegründet und registriert. Der Stiftungsrat besteht aus Dr. Zedekia Ngavirue (Vorsitzender), Wilhelm Diekmann, Vito Kandorozu, Penson Mootu und Heiner Schneider-Waterberg.

2008: Das BMZ stellt ca. 200000 Euro (damals ca. 2,5 Mio. N$) zur Verfügung; das Geld soll für die laufenden Kosten dieses Jahres verwendet werden und gilt zugleich als Anschubfinanzierung für das Zentrum in neuer Trägerschaft.

Juli 2008: Das Zentrum wird offiziell an den OCCTC Trust übergeben, rund 300 Gäste nehmen an der feierlichen Zeremonie teil.

Sept. 2017: Die vier Mitarbeiter werden ausbezahlt und betriebsbedingt entlassen, der laufende Betrieb des Zentrums wurde bereits zuvor eingestellt.

Feb. 2018: Eine Treffen des OCCTC-Stiftungsrates soll stattfinden, auf der die Zukunft des Zentrums besprochen weden soll.

(zusammengestellt von Stefan Fischer)

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-25

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