Vom Zentrum des Zynismus
„Wenn es manche schaffen, müssten das alle können.“ Das ist der Schlüsselsatz, der von derartiger Ignoranz zeugt, dass er Erziehungsministerin Katrina Hanse-Himarwa als Leiterin des Bildungsressorts disqualifiziert.
Es grenzt schon an Geschmacklosigkeit wenn jene so tut, als sei das soziale Umfeld von Kindern für deren Schulerfolg unerheblich. Wenn sie behauptet, viele Schüler würden die Arbeitslosigkeit der Eltern und die eigene Mangelernährung als Ausrede für Schulversagen nutzen. Wenn sie empfiehlt, Kinder sollten aus ihrem Hunger die Motivation dafür schöpfen über akademischen Einsatz „aus der Armut auszubrechen“.
Es gibt unzählige Studien die belegen, dass Kinder aus sozial schwachen Familien schlechtere Erfolgschancen in der Schule haben. Weil sie aus einem bildungsfernen Umfeld bereits mit Defiziten die Schullaufbahn beginnen. Weil sich in armen Haushalten schwer lernen lässt, wenn der Lärm aus der Shebeen nebenan die Konzentration stört oder Kälte und Hitze in der schlecht isolierten Wellblechhütte vom Lernen ablenkt. Weil Kinder im Haushalt helfen oder kleine Geschwister beaufsichtigen müssen, während die Eltern auf Jobsuche sind.
Neben dem familiären Umfeld, ist es auch das geografische Qualitätsgefälle einzelner Schulen, das sich auswirkt. Weil die Ausstattung von Schulen und die Kompetenz von Lehrern in Städten besser ist, als auf dem Lande. Weil Kinder in der Provinz oft lange Fußmärsche zurücklegen müssen um erschöpft am Unterricht teilnehmen zu können. Weil dieser oft im Freien erfolgt, wo es weder Strom, noch fließend Wasser oder Textbücher und Tafeln gibt.
So zu tun, als seien diese Unterschiede alle irrelevant und der Schulerfolg nur eine Frage von Fleiß und Disziplin ist fast unverschämt. Für ihr Gerede erntet die Ministerin dennoch Applaus ihrer Mitarbeiter - entlässt sie jene doch damit aus der Verantwortung, indem sie die Schuld für schlechte Ergebnisse am angeblich mangelnden Einsatz der Schüler festmacht.
Marc Springer
Es grenzt schon an Geschmacklosigkeit wenn jene so tut, als sei das soziale Umfeld von Kindern für deren Schulerfolg unerheblich. Wenn sie behauptet, viele Schüler würden die Arbeitslosigkeit der Eltern und die eigene Mangelernährung als Ausrede für Schulversagen nutzen. Wenn sie empfiehlt, Kinder sollten aus ihrem Hunger die Motivation dafür schöpfen über akademischen Einsatz „aus der Armut auszubrechen“.
Es gibt unzählige Studien die belegen, dass Kinder aus sozial schwachen Familien schlechtere Erfolgschancen in der Schule haben. Weil sie aus einem bildungsfernen Umfeld bereits mit Defiziten die Schullaufbahn beginnen. Weil sich in armen Haushalten schwer lernen lässt, wenn der Lärm aus der Shebeen nebenan die Konzentration stört oder Kälte und Hitze in der schlecht isolierten Wellblechhütte vom Lernen ablenkt. Weil Kinder im Haushalt helfen oder kleine Geschwister beaufsichtigen müssen, während die Eltern auf Jobsuche sind.
Neben dem familiären Umfeld, ist es auch das geografische Qualitätsgefälle einzelner Schulen, das sich auswirkt. Weil die Ausstattung von Schulen und die Kompetenz von Lehrern in Städten besser ist, als auf dem Lande. Weil Kinder in der Provinz oft lange Fußmärsche zurücklegen müssen um erschöpft am Unterricht teilnehmen zu können. Weil dieser oft im Freien erfolgt, wo es weder Strom, noch fließend Wasser oder Textbücher und Tafeln gibt.
So zu tun, als seien diese Unterschiede alle irrelevant und der Schulerfolg nur eine Frage von Fleiß und Disziplin ist fast unverschämt. Für ihr Gerede erntet die Ministerin dennoch Applaus ihrer Mitarbeiter - entlässt sie jene doch damit aus der Verantwortung, indem sie die Schuld für schlechte Ergebnisse am angeblich mangelnden Einsatz der Schüler festmacht.
Marc Springer
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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