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Von Berlin nach Windhoek
Von Berlin nach Windhoek

Von Berlin nach Windhoek

Liebevoll hat Ewald Hohmeier seine Halbedelsteinsammlung in seinem Windhoeker Garten auf einem Felsen drapiert. Rosenquarz und andere Fundstücke aus Namibia zeigt er dort stolz seinen Besuchern.

Auch ein langer, spiralförmiger Bodenanker liegt dort. "Daran wurden früher die Kamele festgemacht", berichtet der 78-Jährige. Auf seinen Fahrten quer durch Namibia, bei denen er die Kriegsgräber aus dem 1.

Weltkrieg pflegt, hat er schon einiges gefunden. Zu seinen besonderen Schmuckstücken zählt ein Stück Schmalspurschiene, die höchstwahrscheinlich von der alten Schmalspurbahn stammt, die 1897 zwischen Swakopmund und Windhoek gebaut wurde. "1892 BVG" steht auf dem rostigen Eisenstück. Daher lässt sich vermuten, dass die Schiene ursprünglich für die Berliner Verkehrsbetriebe hergestellt wurde.

"Wie und wofür sie allerdings nach Namibia kam, lässt sich nur spekulieren", erklärt Walter Rusch, ehemaliger Leiter des Windhoeker Eisenbahnmuseums. Als 1897 jedoch die Rinderpest in Namibia ausbrach und die Versorgung von Windhoek zusammenbrechen zu drohte, musste in Windeseile eine Alternative zum Transport per Ochsenwagen geschaffen werden.

Dort, wo zuvor die Wagen gefahren waren, wurden die Schmalspurschienen verlegt. Gefunden hat Hohmeier das Stück allerdings nicht bei Swakopmund, sondern vor über zwanzig Jahren auf einem Hof in Katutura. Damals war er noch für die Stadtverwaltung tätig.

"Ein ganzer Haufen lag dort aufgeschichtet", erinnert er sich. Der Farmer ließ ihn eine Schiene mitnehmen. Sie erinnert Hohmeier an die unglaublichen Anstrengungen, die die ersten Siedler auf sich nahmen. "Viele waren Idealisten und Abenteurer.

Einige kamen in der Hoffnung auf einen eigenen Hof", erklärt Hohmeier. Ähnlich ging es auch Ewald Hohmeier selbst. 1974 wanderte er aus Deutschland nach Angola aus. Der Traum von der eigenen Farm war jedoch schnell zu Ende.

Mit der Unabhängigkeit Angolas 1975 mussten er und seine neue Familie das Land verlassen und nach Namibia fliehen. Inzwischen fühlt er sich hier heimisch. Den Kontakt zu seinem Geburtsland hat er trotzdem nicht verloren. Denn in seinem Gartenhäuschen wohnen die deutschen Praktikanten von NBC.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-30

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