Von der Furcht vor Enteignung
Dürre, Raubüberfälle, Personalstreiks, Viehkrankheiten, Schädlingsbefall, Wilderei, Verbuschung, Maschinerie- und Ernteausfälle: Landwirtschaft ist kein Müßiggang mit Lagerfeuer-Romantik und Selbstreflexion bei blutrotem Sonnenuntergang, sondern ein Knochenjob.
Zu den Widrigkeiten des Farmalltags hat sich nun eine weitere emotionale Belastung gesellt: Die Furcht vor Enteignung und Landbesetzung. Es ist ein latentes Unbehagen, eine schlummernde Angst, die immer dann wieder erwacht, wenn das Thema Bodenreform wie bei der Landkonferenz die öffentliche Debatte beherrscht.
Kommerzielle Viehzüchter und Ackerbauer haben gelernt, zwischen den Zeilen zu lesen. Sie wissen was es bedeutet, wenn Präsident Hage Geingob ihnen mit Zuckerbrot und Peitsche begegnet. Wenn er ihnen einerseits versichert, eine ersatzlose Enteignung ihres Grundbesitzes werde nicht stattfinden und gleichzeitig davor warnt, dass Frieden und Stabilität gefährdet seien, wenn der Landhunger historisch Benachteiligter nicht befriedigt werde.
Gemeint ist, dass Farmer teilen und abgeben sollen. Dass sie sich entweder jetzt zumindest von etwas ihres Grundbesitzes trennen, oder in Kauf nehmen müssen, ihn später gänzlich zu verlieren. Dass sie das Problem der ungleichen Verteilung von Farmland nicht werden aussitzen können, sondern handeln müssen. Dass der Druck auf sie weiter wachsen wird, dass sie ihr Schicksal nun noch selbst bestimmen können, bevor andere Tatsachen schaffen.
Von einer „alternativen und beschleunigten“ Methode des Landerwerbs ist in der Abschlusserklärung der Landkonferenz die Rede. Farmer, die mit derlei Jargon vertraut sind, wissen, was das heißt. Ihnen ist klar, dass hier eine Drohkulisse aufgebaut wird, dass eine imaginäre Uhr zu ticken begonnen hat. Dass sie endlich weichen und jenen Platz machen sollen, die nicht wahrhaben wollen, dass Landwirtschaft ein Knochenjob ist. Jenen, die glauben, auf eigenem Grund und Boden mit Minimalaufwand reich werden zu können.
Marc Springer
Zu den Widrigkeiten des Farmalltags hat sich nun eine weitere emotionale Belastung gesellt: Die Furcht vor Enteignung und Landbesetzung. Es ist ein latentes Unbehagen, eine schlummernde Angst, die immer dann wieder erwacht, wenn das Thema Bodenreform wie bei der Landkonferenz die öffentliche Debatte beherrscht.
Kommerzielle Viehzüchter und Ackerbauer haben gelernt, zwischen den Zeilen zu lesen. Sie wissen was es bedeutet, wenn Präsident Hage Geingob ihnen mit Zuckerbrot und Peitsche begegnet. Wenn er ihnen einerseits versichert, eine ersatzlose Enteignung ihres Grundbesitzes werde nicht stattfinden und gleichzeitig davor warnt, dass Frieden und Stabilität gefährdet seien, wenn der Landhunger historisch Benachteiligter nicht befriedigt werde.
Gemeint ist, dass Farmer teilen und abgeben sollen. Dass sie sich entweder jetzt zumindest von etwas ihres Grundbesitzes trennen, oder in Kauf nehmen müssen, ihn später gänzlich zu verlieren. Dass sie das Problem der ungleichen Verteilung von Farmland nicht werden aussitzen können, sondern handeln müssen. Dass der Druck auf sie weiter wachsen wird, dass sie ihr Schicksal nun noch selbst bestimmen können, bevor andere Tatsachen schaffen.
Von einer „alternativen und beschleunigten“ Methode des Landerwerbs ist in der Abschlusserklärung der Landkonferenz die Rede. Farmer, die mit derlei Jargon vertraut sind, wissen, was das heißt. Ihnen ist klar, dass hier eine Drohkulisse aufgebaut wird, dass eine imaginäre Uhr zu ticken begonnen hat. Dass sie endlich weichen und jenen Platz machen sollen, die nicht wahrhaben wollen, dass Landwirtschaft ein Knochenjob ist. Jenen, die glauben, auf eigenem Grund und Boden mit Minimalaufwand reich werden zu können.
Marc Springer
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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