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Von der Schönheit des Ganzen

Neun hübsche Frauen haben es mit der großen, brünetten Marelize Robberts mit den auffällig grünen Augen in das Finale der Wahl der Miss Namibia geschafft. Die Jury ruft den Namen der heute 22-Jährigen auf. Fassungslos reflektiert sie: "Haben die meinen Namen gesagt?". Sprachlos und überwältigt geht die nun schönste Frau Namibias orientierungslos auf die Bühne, wo sie gekrönt wird. "Ich konnte das alles nicht begreifen. Das war so eine große Ehre für mich," sagt Marelize Robberts nahezu ein Jahr nach ihrem Gewinn im Rückblick auf den Abend, der ihr Leben für 12 Monate veränderte.Alleine anfangs unter den 25 jungen Frauen zu sein, die am Auswahlverfahren teilnehmen durften, machte sie schon so glücklich, dass sie auf und ab springend durch ihre Wohnung lief. "Es war ein stressiges und herausforderndes, aber unvergessliches Jahr!". Die Balance zwischen der Arbeit und dem Leben zu finden, die Herausforderung, sich Zeit für Familie und Freunde schaffen zu müssen, hat die junge Windhoekerin wachsen lassen. Denn der Tag von Marelize Robberts ist durchgeplant und ausgebucht. Von 8 bis 17 Uhr arbeitet die amtierende Miss Namibia im Finanzwesen. Danach steht Wohltätigkeitsarbeit und eine ausführliche Absprache mit Managerin Conny Maritz auf dem Plan. Auch die junge Frau muss dann einmal entspannen und setzt sich mit ihrer Mitbewohnerin zusammen, reflektiert über den Tag.Aber die junge, große Frau hat sich immer wieder Kraft gesucht. Gefunden habe sie die bei Gott. "Ohne Gott hätte ich das nicht geschafft," sagt Marelize dankbar. "Irgendwann wurde es mal stressig und anstrengend. Ich fühlte mich erschöpft, entkräftet. Da blickte ich auf zu Gott." Er habe ihr die Kraft gegeben, jeden Tag weiterzugehen. "Technisch konnte mir keiner aus meinem Umfeld helfen. Man muss lernen, alleine da durch zu gehen." Ein guter Boden war ihr Elternhaus. Mit sechs älteren Geschwistern hat die Miss Namibia von jedem gelernt, auch, Chancen zu nutzen und sich Herausforderungen zu stellen.
Dass das Amt einer Miss Namibia nicht nur anstrengend, sondern bereichernd ist, hat sie in all den Monaten erfahren. Auch wenn sie als Namibias bekannteste Schönheit viele Privilegien genießen konnte, wie mit der Frau des Präsidenten arbeiten und das Staatshaus von innen sehen zu können, bleibt für Marelize ganz persönlich ihre Teilnahme beim Miss World - Wettbewerb das schönste Erlebnis. Für den zog die geborene Windhoekerin für einen Monat nach Johannesburg. Ein Glück für sie, dass der Wettbewerb von der Ukraine nach Südafrika verlegt wurde: So konnten auch die Eltern ihre jüngste Tochter unterstützen. Selbst wenn die Kommunikation aufgrund der Sprachbarrieren untereinander des Öfteren schlecht war, liebte sie den Austausch mit den 109 anderen Bewerberinnen.
Selbst zu ihrer spanischsprachigen Mitbewohnerin, der Miss Paraguay, verband Marelize eine Freundschaft, auch wenn beide nur mit Zeichensprache miteinander kommunizieren konnten. Für sie war es eine interessante Erfahrung, nicht nur Miss Paraguay, sondern auch alle anderen Bewerberinnen mit den unterschiedlichen Hintergründen, Wurzeln, Kulturen und Sprachen kennenzulernen. Daher sah sie die anderen Bewerberinnen der Miss Namibia - Wahl auch nicht als ihre Konkurrenz: "Es war toll, einander kennen zu lernen. Namibia ist ein so vielfältiges Land. Man lernt viel über alle Sprachen und Kulturen dazu." Zwar bleibt ihr das Reisen in Südafrika, die Safari und die Zusammenarbeit mit lokalen Designern eine eindrucksvolle Erfahrung, doch stand an erster Stelle, bei der Miss World - Wahl ihr Land repräsentieren zu können und dabei zu erkennen: "Hinter all dem Make-Up, den schönen Kleidern und dem funkelnden Schmuck verbergen sich nur ganz normale Menschen."
Denn die hübsche Frau glaubt nicht an die Hollywood-Schönheiten mit ihren strengen Schönheitsregeln. "Es ist doch egal, ob du dick oder dünn, groß oder klein bist, sprödes Haar hast oder eine Wunde im Gesicht. Am Ende ist es doch deine Persönlichkeit, die alles andere überstahlt," sagt die begeistere Miss Namibia appellierend. Allen Mädchen, die sich um ihre Nachfolge bewerben, rät die erfahrene Miss: "Es ist sehr, sehr wichtig, dass man sich selbst treu bleibt. Und viel lächelt. Das ist nur ein Wettbewerb und jeder von euch ist einzigartig." In der Öffentlichkeit nicht übermäßig viel trinken oder rauchen zu dürfen, ist für sie in ihrer Vorbildfunktion selbstverständlich: "Man kann kein Vorbild sein und den Menschen von Grundsätzen erzählen, an die man sich selbst nicht hält." Was sie vor fast einem Jahr im Finale der Miss Namibia - Wahl gewinnen ließ, sei ihre Offenheit, Freundlichkeit und ihre Eloquenz, schätzt Marelize. Besonders stolz und glücklich macht Marelize Robberts aber die Wohltätigkeitsarbeit, für die sie so gelobt wird. Sie weiß, dass man bei vielen Projekten mit Geld vernünftig umgehen muss. So geht Marelize ins Krankenhaus, besucht dort die kranken Menschen, liest Kindern Geschichten vor oder organisiert mit Sponsoren Osterfeste. Schließlich arbeitet sie für unterprivilegierte Frauen und Kinder, für Behinderte und Kranke, die nicht mehr für sich selbst sprechen können. "Ich bin keine Miss Windhoek, ich bin eine Miss Namibia. Wenn wir als eine ganze Gesellschaft zusammenhalten, dann können wir einen besseren Ort aus Namibia machen," appelliert die 22-jährige Miss Namibia, Marelize Robberts, und nickt voller Zuversicht.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-16

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