Von der Webschule zu gewebter Kunst
"Menschenskinder, immer wenn ich Euch den Rücken zudreh?, fangt Ihr Quatsch an", sagt Alberta !Nauises. Sie strahlt verschmitzt über das ganze Gesicht. In perfektem Deutsch macht sie sich über sich selbst lustig. "Himmel noch mal", stimmt Auguste Gowases ein. Alles lacht über den selbst erteilten Rüffel. Alberta hätte nämlich eigentlich statt neuer langer Wollfäden kürzere Reststücke verweben sollen. Sie hat das früher, vor 18 Jahren, schon nicht gerne getan und wurde deshalb mit ähnlichen Worten von ihrer Ausbilderin Ruth Kolb getadelt.
Die Webstühle, an denen die beiden Weberinnen arbeiten, gehören Woven Arts of Africa. Die Weberei befindet in einer großen, stilvollen Fabrikhalle im Hinterhof der Alten Brauerei mitten in Windhoek. Der reine Frauenbetrieb feierte dieses Jahr 25-jähriges Bestehen, auch wenn er mittlerweile drei Mal umgezogen ist und zwei Mal seinen Namen geändert hat. Alberta !Nauises ist seit 1986 dabei. Wie viele der 13 Mitarbeiterinnen, die hier tätig sind, ist sie dem Kunsthandwerksbetrieb loyal durch dick und dünn gefolgt.
Angefangen hat alles mit der Eröffnung der Webschule Karibib am 13. August 1979. Sie wurde auf Initiative und mit Hilfe der Privatschule Karibib (PSK) eingerichtet und unterhalten. Noch heute ist mit der Webschule der Name von Ruth Kolb eng verbunden. "Ich bin da mehr durch Zufall hineingeschlittert", erzählt sie, "eigentlich sollte die Schule im dreimonatigen Wechsel von einer Webmeisterin aus Deutschland geleitet werden." Nachdem die erste Meisterin das Land wieder verlassen hatte, sollte sie aushilfsweise die Webschule sechs Wochen lang betreuen - 17 Jahre unermüdliche Arbeit sind schließlich daraus geworden. Nach der Schließung der PSK übernahm sie die Webschule eigenverantwortlich. Um sich von den anderen Webereien abzuheben, habe man die Wolle nicht gefärbt und sich auf Naturfarben spezialisiert. Bei Ruth Kolb haben die Weberinnen Alberta und Auguste auch von der Pike auf alle Arbeitsschritte erlernt, die die Herstellung von Teppichen erfordert.
1996 hat sich Ruth Kolb zur Ruhe gesetzt und die Weberei an Monika Henckert verkauft. Diese taufte den Betrieb in "Der Webervogel" um und integrierte ihn in das Henckert Tourist Centre in Karibib. 2001 stand der nächste Umzug an. Mit einem Teil ihres erfahrenen Personals verlegte Monika Henckert den Webervogel nach Windhoek. Ein schwieriges Unterfangen: die riesigen Webstühle, die nicht zerlegt werden konnten, mussten über Rolltreppen in den ersten Stock des Gustav Voigts Centers manövriert werden. Im Juli 2004 schließlich sollte die Weberei der Erweiterung eines Kasinos weichen. Monika Henckert entschloss sich schweren Herzens dazu, die Weberei zu schließen.
Marie-Luise Parkhouse kaufte die Webstühle, fand in der Alten Brauerei einen neuen Standort und eröffnete ihren neuen Webbetrieb im August 2004 unter dem Namen Woven Arts of Africa. Herzstück des Traditionsunternehmens sind nach wie vor die Mitarbeiterinnen, die sie fast alle wieder einstellen konnte. "Ohne diese tollen Frauen ginge hier praktisch nichts", erklärt Marie-Luise Parkhouse. Sie versuche den Betrieb ins Laufen zu bringen und kümmere sich um Designentwürfe sowie Verkauf. Die erfahrenen Weberinnen würden weiterhin die Qualität produzieren, für die schon die Webschule Karibib so bekannt gewesen sei.
Und wie sieht die Zukunft aus? "Das nächste Jahr wird nicht einfach werden", sagt Marie-Luise Parkhouse. Der Betrieb sei bisher aufgrund seiner Designs sehr stark vom Tourismus abhängig gewesen. "Wir produzieren aber inzwischen in unseren wunderschönen Naturfarben abstrakte, elegante Designs und hoffen natürlich, damit neue Käufergruppen anzusprechen."
Die Webstühle, an denen die beiden Weberinnen arbeiten, gehören Woven Arts of Africa. Die Weberei befindet in einer großen, stilvollen Fabrikhalle im Hinterhof der Alten Brauerei mitten in Windhoek. Der reine Frauenbetrieb feierte dieses Jahr 25-jähriges Bestehen, auch wenn er mittlerweile drei Mal umgezogen ist und zwei Mal seinen Namen geändert hat. Alberta !Nauises ist seit 1986 dabei. Wie viele der 13 Mitarbeiterinnen, die hier tätig sind, ist sie dem Kunsthandwerksbetrieb loyal durch dick und dünn gefolgt.
Angefangen hat alles mit der Eröffnung der Webschule Karibib am 13. August 1979. Sie wurde auf Initiative und mit Hilfe der Privatschule Karibib (PSK) eingerichtet und unterhalten. Noch heute ist mit der Webschule der Name von Ruth Kolb eng verbunden. "Ich bin da mehr durch Zufall hineingeschlittert", erzählt sie, "eigentlich sollte die Schule im dreimonatigen Wechsel von einer Webmeisterin aus Deutschland geleitet werden." Nachdem die erste Meisterin das Land wieder verlassen hatte, sollte sie aushilfsweise die Webschule sechs Wochen lang betreuen - 17 Jahre unermüdliche Arbeit sind schließlich daraus geworden. Nach der Schließung der PSK übernahm sie die Webschule eigenverantwortlich. Um sich von den anderen Webereien abzuheben, habe man die Wolle nicht gefärbt und sich auf Naturfarben spezialisiert. Bei Ruth Kolb haben die Weberinnen Alberta und Auguste auch von der Pike auf alle Arbeitsschritte erlernt, die die Herstellung von Teppichen erfordert.
1996 hat sich Ruth Kolb zur Ruhe gesetzt und die Weberei an Monika Henckert verkauft. Diese taufte den Betrieb in "Der Webervogel" um und integrierte ihn in das Henckert Tourist Centre in Karibib. 2001 stand der nächste Umzug an. Mit einem Teil ihres erfahrenen Personals verlegte Monika Henckert den Webervogel nach Windhoek. Ein schwieriges Unterfangen: die riesigen Webstühle, die nicht zerlegt werden konnten, mussten über Rolltreppen in den ersten Stock des Gustav Voigts Centers manövriert werden. Im Juli 2004 schließlich sollte die Weberei der Erweiterung eines Kasinos weichen. Monika Henckert entschloss sich schweren Herzens dazu, die Weberei zu schließen.
Marie-Luise Parkhouse kaufte die Webstühle, fand in der Alten Brauerei einen neuen Standort und eröffnete ihren neuen Webbetrieb im August 2004 unter dem Namen Woven Arts of Africa. Herzstück des Traditionsunternehmens sind nach wie vor die Mitarbeiterinnen, die sie fast alle wieder einstellen konnte. "Ohne diese tollen Frauen ginge hier praktisch nichts", erklärt Marie-Luise Parkhouse. Sie versuche den Betrieb ins Laufen zu bringen und kümmere sich um Designentwürfe sowie Verkauf. Die erfahrenen Weberinnen würden weiterhin die Qualität produzieren, für die schon die Webschule Karibib so bekannt gewesen sei.
Und wie sieht die Zukunft aus? "Das nächste Jahr wird nicht einfach werden", sagt Marie-Luise Parkhouse. Der Betrieb sei bisher aufgrund seiner Designs sehr stark vom Tourismus abhängig gewesen. "Wir produzieren aber inzwischen in unseren wunderschönen Naturfarben abstrakte, elegante Designs und hoffen natürlich, damit neue Käufergruppen anzusprechen."
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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