Von digitaler Brandstiftung
Irgendwann wird es geschehen: Wird jemand zur Waffe greifen und Selbstjustiz üben. Wird ein Mensch sterben, weil ihn Amateure zum Mordverdächtigen erkoren haben.
Es mutet wie ein virtuelles Detektivspiel an, was sich seit dem Mord an den NIMT-Führungskräften Eckhart Mueller und Heimo Hellwig auf sozialen Medien abspielt. Es werden Klarnamen möglicher Täter kolportiert, Fotos vermeintlicher Verdächtiger veröffentlicht und über deren angebliche Motive spekuliert. Es ist ein gruseliges Spektakel, eine morbide Mischung aus Sensationslust, Voyeurismus, Verschwörungstheorien und Vorurteilen, ein Schaulaufen von Selbstdarstellern, die mit abstrusen Theorien über die Beweggründe des Täters um die Aufmerksamkeit der Leser wetteifern.
Dass sich hier unheilvolles ereignet, scheint auch den Beteiligten klar, von denen sich keiner auf eine Quelle der Hypothesen festlegen oder für deren Wahrheitsgehalt bürgen will. „Man hört, dass ...” und „Es heißt, dass ...”, sind Formulierungen, die immer wieder fallen. Die rhetorisch deutlich machen sollen, dass der Ursprung der Information unbekannt ist. Dass der Autor selbst nicht weiß, ob er Fakten oder Fiktion verbreitet.
An diesem Punkt waren wir bereits. Als über ein Horror-Haus in Golgotha fantasiert wurde, in dem Kinder versteckt, gefoltert und ermordet würden. Als sich ein Lynchmob aufmachte, dafür blutige Rache zu nehmen. Als Gerüchte über die versuchte Verschleppung von Schulmädchen in Walvis Bay in der Empfehlung gipfelten, Mütter sollten ihre Töchter durch Hausarrest dem Zugriff der mutmaßlichen Menschenhändler entziehen.
Das hätte uns lehren sollen, was geschehen kann, wenn Mutmaßungen eine Eigendynamik entwickeln, wenn sich Halbwahrheiten und Falschmeldungen verselbstständigen, wenn Vermutungen, Verdächtigungen und Gerüchte durch die ständige Wiederholung zu Tatsachen werden.
Wer die makabre Debatte über die mögliche Identität des NIMT-Attentäters verfolgt, erkennt was wir gelernt haben: Rein gar nichts.
Es mutet wie ein virtuelles Detektivspiel an, was sich seit dem Mord an den NIMT-Führungskräften Eckhart Mueller und Heimo Hellwig auf sozialen Medien abspielt. Es werden Klarnamen möglicher Täter kolportiert, Fotos vermeintlicher Verdächtiger veröffentlicht und über deren angebliche Motive spekuliert. Es ist ein gruseliges Spektakel, eine morbide Mischung aus Sensationslust, Voyeurismus, Verschwörungstheorien und Vorurteilen, ein Schaulaufen von Selbstdarstellern, die mit abstrusen Theorien über die Beweggründe des Täters um die Aufmerksamkeit der Leser wetteifern.
Dass sich hier unheilvolles ereignet, scheint auch den Beteiligten klar, von denen sich keiner auf eine Quelle der Hypothesen festlegen oder für deren Wahrheitsgehalt bürgen will. „Man hört, dass ...” und „Es heißt, dass ...”, sind Formulierungen, die immer wieder fallen. Die rhetorisch deutlich machen sollen, dass der Ursprung der Information unbekannt ist. Dass der Autor selbst nicht weiß, ob er Fakten oder Fiktion verbreitet.
An diesem Punkt waren wir bereits. Als über ein Horror-Haus in Golgotha fantasiert wurde, in dem Kinder versteckt, gefoltert und ermordet würden. Als sich ein Lynchmob aufmachte, dafür blutige Rache zu nehmen. Als Gerüchte über die versuchte Verschleppung von Schulmädchen in Walvis Bay in der Empfehlung gipfelten, Mütter sollten ihre Töchter durch Hausarrest dem Zugriff der mutmaßlichen Menschenhändler entziehen.
Das hätte uns lehren sollen, was geschehen kann, wenn Mutmaßungen eine Eigendynamik entwickeln, wenn sich Halbwahrheiten und Falschmeldungen verselbstständigen, wenn Vermutungen, Verdächtigungen und Gerüchte durch die ständige Wiederholung zu Tatsachen werden.
Wer die makabre Debatte über die mögliche Identität des NIMT-Attentäters verfolgt, erkennt was wir gelernt haben: Rein gar nichts.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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