Von Geiseln der Inkompetenz
Wie Gefangene im eigenen Land. So müssen sich tausende Namibier fühlen, die seit über fünf Monaten ihre abgelaufenen Reisepässe nicht erneuern können, weil das Innenministerium nicht planen kann.
Es müssen tumultartige Szenen sein, die sich seit einiger Zeit in den Dienststellen des Ministeriums abspielen. Wenn Antragstellern bewusst wird, dass es keine Passbücher gibt und sie solange nicht das Land verlassen können, bis Nachschub eintrifft. Wenn sich langsam die Erkenntnis durchsetzt, dass man den bereits bezahlten Flug nicht antreten kann. Dass das Geld für die vorfinanzierte Unterkunft am Bestimmungsort vermutlich weg ist, dass der lang ersehnte Urlaub, der seit Monaten geplante Besuch bei der Familie im Ausland nicht stattfinden wird.
Wie fühlt sich ein Student, der ein Examen in Südafrika nicht ablegen kann, weil sein Pass während der in Namibia verbrachten Semesterferien abgelaufen ist? Was empfinden Menschen, die eine dringend benötigte Operation oder die Teilnahme an der Beerdigung eines verstorbenen Verwandten absagen müssen, weil sie dafür ins Ausland reisen müssten und ihr Pass verfallen ist?
Sie fühlen sich alleingelassen, sind verzweifelt, frustriert und wütend, suchen nach Erklärungen für das Fehlen von Passbüchern, wollen wissen, wann diese endlich eintreffen werden. Was macht das Ministerium? Es schweigt. Keine offizielle Verlautbarung darüber, wie es soweit kommen konnte und wann die Krise beendet sein wird.
Medienvertreter werden mit Hinweis auf vermeintlich vertrauliche Vereinbarungen mit einer ausländischen Firma vertröstet, die angeblich die Passbücher herstellt. Es gibt vage Anspielungen auf eine angeblich defekte Maschine, auf schwer erhältliche Ersatzteile, ohne die eine Fortsetzung der Passproduktion unmöglich sei.
Wie üblich wird die Verantwortung an andere verschoben. Die Beschimpfungen der Leidtragenden müssen die Schalterbeamten ertragen, die am wenigsten Schuld an der Katstrophe trifft.
Marc Springer
Es müssen tumultartige Szenen sein, die sich seit einiger Zeit in den Dienststellen des Ministeriums abspielen. Wenn Antragstellern bewusst wird, dass es keine Passbücher gibt und sie solange nicht das Land verlassen können, bis Nachschub eintrifft. Wenn sich langsam die Erkenntnis durchsetzt, dass man den bereits bezahlten Flug nicht antreten kann. Dass das Geld für die vorfinanzierte Unterkunft am Bestimmungsort vermutlich weg ist, dass der lang ersehnte Urlaub, der seit Monaten geplante Besuch bei der Familie im Ausland nicht stattfinden wird.
Wie fühlt sich ein Student, der ein Examen in Südafrika nicht ablegen kann, weil sein Pass während der in Namibia verbrachten Semesterferien abgelaufen ist? Was empfinden Menschen, die eine dringend benötigte Operation oder die Teilnahme an der Beerdigung eines verstorbenen Verwandten absagen müssen, weil sie dafür ins Ausland reisen müssten und ihr Pass verfallen ist?
Sie fühlen sich alleingelassen, sind verzweifelt, frustriert und wütend, suchen nach Erklärungen für das Fehlen von Passbüchern, wollen wissen, wann diese endlich eintreffen werden. Was macht das Ministerium? Es schweigt. Keine offizielle Verlautbarung darüber, wie es soweit kommen konnte und wann die Krise beendet sein wird.
Medienvertreter werden mit Hinweis auf vermeintlich vertrauliche Vereinbarungen mit einer ausländischen Firma vertröstet, die angeblich die Passbücher herstellt. Es gibt vage Anspielungen auf eine angeblich defekte Maschine, auf schwer erhältliche Ersatzteile, ohne die eine Fortsetzung der Passproduktion unmöglich sei.
Wie üblich wird die Verantwortung an andere verschoben. Die Beschimpfungen der Leidtragenden müssen die Schalterbeamten ertragen, die am wenigsten Schuld an der Katstrophe trifft.
Marc Springer
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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