Von Hase fordert klares Maß
Die Regierung bietet weder Maßstab noch Richtlinien, wonach sie kommerzielle Farmen enteignen will. Dieses Manko hat der Farmerschaftspräsident Raimar von Hase dem Premier Nahas Angula am Mittwochabend zum Festempfang direkt ins Gesicht gesagt.
Windhoek - Angula ist als Hauptredner und zweithöchster Regierungsvertreter vor dem Namibischen Landwirtschaftsverband, NLU, mit keinem Sterbenswort auf das brennende Thema der Landreform eingegangen. Dafür hat er sich zum 59. NLU-Kongress lediglich beim Thema der Existenzbedingungen der Farmarbeiter aufgehalten, die der Verband schon lange behandelt.
In der gründlichen Übersicht, die Von Hase zur Gesamtlage der Landwirtschaftszweige angeboten hat, nimmt die Landreform einen breiten Raum ein, vor allem vor dem Hintergrund, dass derzeit die ersten Farmen (gegen staatlich verordnete Entschädigung) enteignet werden. "Der Vorgang der Landreform hat sich während des letzten Jahres beschleunigt und die NLU betont dazu ständig die Notwendigkeit, dass wir dazu den Weg der ,verhandelten Landreform' beschreiten." Der Verband trage kontinuierlich durch kreative Ideen, Vorschläge, Dialog, gemeinsame Gespräche u. a. bei. Die NLU selbst habe seit ihrem letzten Kongress ein Modell und Richtlinien - "Score Card" - zur Feststellung geeigneter Ländereien erarbeitet, die dem Staat zur Umverteilung und Neusiedlung angeboten werden sollen.
"Im Rahmen der deklarierten Politik der Transparenz im Öffentlichen Dienst sind wir jedoch überzeugt, dass die Kriterien, wonach die Regierung Farmland zur Enteignung identifiziert, zwingend offen gelegt werden müssen. Jeder Landbesitzer hat das Recht zu erfahren, ob die Regierung seine Farm erwerben will, ob das nun jetzt oder später geschieht", so Von Hase. Der NLU-Präsident nahm dann in seiner Rede die Regierungskritik an den kommerziellen Farmern vorweg, dass sie keine geeigneten Farmen oder nicht genug Land anböten. Für ihre Zurückhaltung nannte er drei Hauptgründe: das Preisangebot der Regierung ist nicht marktgerecht, der staatliche Landankauf ist langwierig und beschwerlich, und ein Verkäufer kann nach dem Gegenangebot der Regierung nicht wieder aus dem Kaufhandel aussteigen. Der dann noch verbliebene Weg über das Landtribunal (staatliche Preisgericht) ist beschwerlich und aufwendig.
Von Hase nennt dann einen ganzen Katalog praktischer Schritte, wie diese Schwierigkeiten einvernehmlich überwunden werden können. Schließlich will der NLU-Präsident von der Regierung wissen, wie sie sich die Zukunft der rund 30000 Farmangestellten und ihren 130000 Abhängigen im Rahmen der Landreform vorstellt.
Dennoch schloss Von Hase seine Rede mit Dank an den Staatspräsidenten und den Premier für "generell gute Landesführung" ab. Sein Dank gilt auch den Botschaften sowie den Sponsoren, die eng mit dem Verband zusammen arbeiten.
Premier Angula behandelte lediglich die Sorge um die Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Farmarbeiter. Die Regierung beauftragte 1995 eine Untersuchungskommission, die 1997 einen Bericht fertig stellte, den das Kabinett erst im Jahr 2000 im Parlament bekannt gab!
Windhoek - Angula ist als Hauptredner und zweithöchster Regierungsvertreter vor dem Namibischen Landwirtschaftsverband, NLU, mit keinem Sterbenswort auf das brennende Thema der Landreform eingegangen. Dafür hat er sich zum 59. NLU-Kongress lediglich beim Thema der Existenzbedingungen der Farmarbeiter aufgehalten, die der Verband schon lange behandelt.
In der gründlichen Übersicht, die Von Hase zur Gesamtlage der Landwirtschaftszweige angeboten hat, nimmt die Landreform einen breiten Raum ein, vor allem vor dem Hintergrund, dass derzeit die ersten Farmen (gegen staatlich verordnete Entschädigung) enteignet werden. "Der Vorgang der Landreform hat sich während des letzten Jahres beschleunigt und die NLU betont dazu ständig die Notwendigkeit, dass wir dazu den Weg der ,verhandelten Landreform' beschreiten." Der Verband trage kontinuierlich durch kreative Ideen, Vorschläge, Dialog, gemeinsame Gespräche u. a. bei. Die NLU selbst habe seit ihrem letzten Kongress ein Modell und Richtlinien - "Score Card" - zur Feststellung geeigneter Ländereien erarbeitet, die dem Staat zur Umverteilung und Neusiedlung angeboten werden sollen.
"Im Rahmen der deklarierten Politik der Transparenz im Öffentlichen Dienst sind wir jedoch überzeugt, dass die Kriterien, wonach die Regierung Farmland zur Enteignung identifiziert, zwingend offen gelegt werden müssen. Jeder Landbesitzer hat das Recht zu erfahren, ob die Regierung seine Farm erwerben will, ob das nun jetzt oder später geschieht", so Von Hase. Der NLU-Präsident nahm dann in seiner Rede die Regierungskritik an den kommerziellen Farmern vorweg, dass sie keine geeigneten Farmen oder nicht genug Land anböten. Für ihre Zurückhaltung nannte er drei Hauptgründe: das Preisangebot der Regierung ist nicht marktgerecht, der staatliche Landankauf ist langwierig und beschwerlich, und ein Verkäufer kann nach dem Gegenangebot der Regierung nicht wieder aus dem Kaufhandel aussteigen. Der dann noch verbliebene Weg über das Landtribunal (staatliche Preisgericht) ist beschwerlich und aufwendig.
Von Hase nennt dann einen ganzen Katalog praktischer Schritte, wie diese Schwierigkeiten einvernehmlich überwunden werden können. Schließlich will der NLU-Präsident von der Regierung wissen, wie sie sich die Zukunft der rund 30000 Farmangestellten und ihren 130000 Abhängigen im Rahmen der Landreform vorstellt.
Dennoch schloss Von Hase seine Rede mit Dank an den Staatspräsidenten und den Premier für "generell gute Landesführung" ab. Sein Dank gilt auch den Botschaften sowie den Sponsoren, die eng mit dem Verband zusammen arbeiten.
Premier Angula behandelte lediglich die Sorge um die Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Farmarbeiter. Die Regierung beauftragte 1995 eine Untersuchungskommission, die 1997 einen Bericht fertig stellte, den das Kabinett erst im Jahr 2000 im Parlament bekannt gab!
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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