Von Ignoranz und Intoleranz
Ausgrenzung, Diskriminierung, Ächtung, Stigmatisierung: Wer in Namibia zu einer sexuellen Minderheit gehört, kennt viele Begriffe für das Gefühl, Außenseiter und gesellschaftlicher Fremdkörper zu sein.
Das hat primär mit patriarchalisch ausgerichteten und stark chauvinistisch geprägten Traditionen zu tun, die Männer und Frauen auf starre Verhaltensregeln festlegen und alles als fremdartig isolieren, das nicht in dieses Schema passt. Für Schwule, Lesben, Bisexuelle oder Transsexuelle bedeutet dies entweder die eigenen Neigungen und damit sich selbst zu verleugnen, oder sich den meist kulturell oder religiös begründeten Vorurteilen von Mitmenschen und allen damit verbundenen Konsequenzen auszusetzen.
Solange die gleichgeschlechtliche Liebe als unmoralisch, sündhaft, unafrikanisch, fehlgeleitet oder abartig gilt, kann das für Betroffene kaum eine freie Entscheidung sein und wird sich der Wunsch nach Selbstentfaltung dem Bedürfnis nach sozialer Anerkennung und Akzeptanz meist unterordnen.
Denn wer hierzulande offen dazu steht anders zu sein, riskiert aufgrund weit verbreiteter Homophobie nicht nur lächerlich gemacht, verspottet und erniedrigt, sondern auch tätlich angegriffen, gezielt ausgeraubt, überfallen, erpresst und drangsaliert zu werden. Den kann kaum die Erkenntnis trösten, dass nicht er sich ändern und anpassen muss, sondern all Jene, für die sexuelle Orientierung ein Charaktermerkmal oder eine Willensentscheidung ist.
Der versteckt sich lieber und macht sich klein, obwohl er doch so viel größer als die ihm feindlich gesonnenen Reaktionäre mit ihrer kleingeistige Furcht vor dem Fremden ist.
Marc Springer
Das hat primär mit patriarchalisch ausgerichteten und stark chauvinistisch geprägten Traditionen zu tun, die Männer und Frauen auf starre Verhaltensregeln festlegen und alles als fremdartig isolieren, das nicht in dieses Schema passt. Für Schwule, Lesben, Bisexuelle oder Transsexuelle bedeutet dies entweder die eigenen Neigungen und damit sich selbst zu verleugnen, oder sich den meist kulturell oder religiös begründeten Vorurteilen von Mitmenschen und allen damit verbundenen Konsequenzen auszusetzen.
Solange die gleichgeschlechtliche Liebe als unmoralisch, sündhaft, unafrikanisch, fehlgeleitet oder abartig gilt, kann das für Betroffene kaum eine freie Entscheidung sein und wird sich der Wunsch nach Selbstentfaltung dem Bedürfnis nach sozialer Anerkennung und Akzeptanz meist unterordnen.
Denn wer hierzulande offen dazu steht anders zu sein, riskiert aufgrund weit verbreiteter Homophobie nicht nur lächerlich gemacht, verspottet und erniedrigt, sondern auch tätlich angegriffen, gezielt ausgeraubt, überfallen, erpresst und drangsaliert zu werden. Den kann kaum die Erkenntnis trösten, dass nicht er sich ändern und anpassen muss, sondern all Jene, für die sexuelle Orientierung ein Charaktermerkmal oder eine Willensentscheidung ist.
Der versteckt sich lieber und macht sich klein, obwohl er doch so viel größer als die ihm feindlich gesonnenen Reaktionäre mit ihrer kleingeistige Furcht vor dem Fremden ist.
Marc Springer
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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