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Von Schicksal und Sekunden
Von Schicksal und Sekunden

Von Schicksal und Sekunden

Marc Springer
Es gibt Bruchteile von Sekunden, die das Leben verändern. Wenn der Finger den Abzug betätigt und danach nichts mehr so ist, wie es vorher war. Wenn anschließend über Jahre immer wieder die Abfolge der Ereignisse in Endlosschleife vor dem geistigen Auge vorbeizieht, wenn sich der Angeklagte danach nicht von der Frage befreien kann, ob er falsch gehandelt, ob er sich schuldig gemacht hat.

So muss es den Farmern Karl Eichhoff, Adrian Lang und Kai Rust ergehen, die alle auf mutmaßliche Wilderer geschossen und dabei einen Menschen getötet haben. Die drei Männer vereint, dass sie über Jahre zu Opfern von Viehdieben wurden und sich dieselbe quälende Frage stellen: Ob sie vielleicht voreilig geschossen, oder im Affekt gehandelt haben. Ob sie von Emotionen, eventuell gar Rachegefühlen getrieben wurden.

Dieser Gedanke wird auch Lang weiter beschäftigen, obwohl er in einem Revisionsverfahren von dem Vorwurf der Selbstjustiz befreit und seine wegen fahrlässiger Tötung verhängte Haftstrafe von drei Jahren in eine Geldbuße abgemildert wurde. Die Schuldgefühle werden ebenso bleiben, wie die wiederkehrenden Bilder von den fatalen Sekunden, als für ihn und die Familie des Opfers alles anders wurde.

Egal wie die juristische Bewertung bei Eichhoff und Rust ausfallen wird, ob der von ihnen verursachte Tod eines Menschen als Unfall, fahrlässige Tötung oder Mord eingestuft wird, ist eines sicher: Solange die Wilderei weiter grassiert, solange sich Farmer von Viehdieben in ihrer beruflichen Existenz und persönlichen Sicherheit bedroht fühlen, solange die Polizei tatenlos bleibt, wird diese Festlegung die Justiz erneut beschäftigen.

Marc Springer

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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