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Von Wundermenschen und ihren Gläubigen

Eberhard Hofmann
Wirre, sonderbare Zeiten sind das, in denen allzu leicht irrationale Reaktion ausbricht. Deshalb isses gut, dass die Corona-Sprerre nun leidlich gelockert wird, trotz verbleibender Enklaven an der Küste. Und es bleibt eine gute Nachricht, dass das Obergericht den Arbeitgebern in ihrem Disput mit der Regierung Recht gegeben hat. Denn die politischen Entscheidungsträger der Partei, die sich für die Größte aller Zeiten hält, mussten in ihrem Wahn, Arbeitgeber für Wundermenschen und Dukatenscheißer zu halten, wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgebracht werden. Das gilt in gleicher Weise den Gewerkschaften, die über die Jahrzehnte seit der Unabhängigkeit und davor stets davon ausgegangen sind und noch gehen, dass ein Arbeitgeber über unermessliche Reserven verfüge und auch in der Covid-Flaute über Monate munter weiter Löhne zahlen könne. Wo nix is, hat der Kaiser das Recht verloren. Bei leeren Kassen verlieren Arbeitgeber, Arbeitnehmer und Gewerkschafter Einkommen oder gar den Arbeitsplatz.

Diese Folge von Ursache und Wirkung, der kausale Zusammenhang is so bleddy dämn banal, dass manch Leser sich fragt, warum das denn am Wendekreis des Steinbocks vorbuchstabiert werden muss. Dafür bitten wir um Pardon. Aber wie Zähne putzen und Hände waschen musste den Machthabern die einfache Mengenlehre der Wirtschaft stets aufs Neue, am besten täglich, unter die Nase reiben, weil die im kindischen Wunderglauben an unerschöpfliche Reserven der Betriebe und eigenständiger Unternehmen verharren. Das is nich verwunderlich, denn Ovaministeli, Parlamentarier und der gesamte Staatsbetrieb haben in der gesamten Covid-Krise noch keinen lumpigen Cent eingebüßt und auch nich freiwillig abgetreten. Denn der Staat pumpt bei leerer Kasse einfach Geld, was sich ein Privatunternehmen net nich leisten kann. Die wissen, wie man Ovimariva ausgibt, aber nich wie mans verdient.

Aber Schluss mit der Litanei. Das Land hat leidlich bis guten Regen erhalten. Die Dämme haben vorerst genug Wasser. Aber im Nordwesten um Khorixas über Kamanjab bis ins tiefe Kaokoveld herrscht weiter eine Dürre, die die Menschen verhängnisvoll von staatlicher Speisung abhängig macht. Das gehört ins Gesamtbild.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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