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Vor 100 Jahren - Erstbesteigung des Königsteins im Brandbergmassiv

Wiebke Schmidt
Am 2. Januar 1918 bestiegen Prof. Ernst August Gries, Reinhard Maack und Georg Schulze erstmalig den höchsten Berg des Brandbergmassivs in Namibia, den Königstein. Der Königstein ist mit 2573m der höchste Berg Namibias. Beim Abstieg entdeckte Reinhard Maack am 4. Januar die „White Lady“, eine der schönsten vorgeschichtlichen Felsmalereien.

Am 1. Januar 2018 startet in dem alten Mienenort Uis, am Rande des Brandbergmassivs, eine kleine Expedition, um am 2. Januar 2018, genau zum 100 jährigen Jubiläum der Erstbesteigung den Gipfel des Königstein zu erreichen. Die Expedition wird vorbereitet und durchgeführt von Dr. Helge Kleifeld (Historiker, Geograph und Politologe). Er wird begleitet von der Archäologin Martina Trognitz und Lukas Gehrig.

Naturgemäß war der Weg zum Hauptgipfel bei der Erstbesteigung nicht bekannt. Im namibischen Sommer können am Brandbergmassiv Temperaturen von 50°C und mehr herrschen. Ob man am Berg Wasser findet (und wo) hängt davon ob, wieviel Regen in der Regenzeit dort gefallen ist. Die Tagebuchaufzeichnungen von Maack über die Brandbergbesteigung machen deutlich, dass die größte Problematik der Erstbesteigung die Wasserversorgung war

1917/1918 stand Deutsch Südwest-Afrika nachdem die Schutztruppe 1915 kapituliert hatte unter der Verwaltung der Südafrikanischen Union. Gries, der auch Mitglied in zahlreichen Studentenverbindungen im Schwarzburgbund war, war als Reserveoffizier wieder in seinem Beruf als Direktor der Kaiserlichen Realschule tätig. Maack war nach seiner Flucht aus dem Kriegsgefangenenlager unter falschem Namen nach Deutsch Südwest-Afrikas zurückgekehrt und arbeitet zeitweise auch als Zeichenlehrer in der Realschule. Reisen durften die Deutschen nur mit besonderer Begründung, z. B. zu wissenschaftlichen Zwecken. Hierfür war eine Genehmigung der Besatzungsverwaltung nötig, denn in Europa tobte noch der Erste Weltkrieg.

Dr. Helge Kleifeld hatte die Idee zur Jubiläumsbrandbergbesteigung. Er hat mehrere Aufsätze und ein Buch über Gries publiziert und den Nachlass von Gries im Deutschen Institut für tropische und subtropische Landwirtschaft erschlossen und verzeichnet. Ihn begleiteten Martina Trognitz (Archäologin) und Lukas Gehrig (Pilot).

Es war sehr schwierig im namibischen Sommer eine Brandbergbesteigung zu organisieren. Alle bereits bestehenden Kontakte halfen nicht. Deutschsprachige Namibier und erfahrene Brandbergbesteiger rieten intensiv von einer Besteigung in dieser Jahreszeit ab. Mehrere angefragte Reiseunternehmen in Namibia sagten eine Organisation vor Ort ab. Selbst die Kontakte, die von Dr. Kleifeld 2009 bei seiner ersten Brandbergbesteigung (damals im namibischen Winter) geknüpft hatte, konnten nicht weiterhelfen. Daran wäre die Jubiläumsbesteigung fast gescheitert. Erst der Kontakt zu Basil Calitz vom Brandberg Rest Camp schaffte schließlich Abhilfe. Von dort aus erfolgte eine reibungslose Organisation.

In einem Brief an den namibischen Präsidenten Hage Geingob wurde angeregt, dass Deutsche zusammen mit Namibiern gemeinsam die Jubiläumsbesteigung durchführen. Auch um ein Zeichen der Versöhnung zu setzen. Leider blieb der Brief unbeantwortet.

Zu Ehren von Professor Ernst August Gries laden der Historiker, Geograph und Politologe Dr. Helge Kleifeld sowie die Archäologin Martina Trognitz und Lukas Gehrig zu einem akademischen Abend ein. Dieser findet am 5. Januar 2018 um 20 Uhr im Brauhaus in Swakopmund statt.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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