Vor 50 Jahre
EINHEITLICHER WASSERTARIF FÜR GANZ SWA?
Windhoek – Vertreter des Windhoeker Stadtrates werden voraussichtlich noch in dieser Woche mit dem für Gemeindefragen zuständigen Exekutivmitglied, Advokat E. van Zijl, zusammentreffen, um ihren Beschluss, den Windhoeker Wasserpreis von 15 auf 23 Cent zu erhöhen, zu erläutern. Obwohl die Erhöhung des Wasserpreises genehmigungspflichtig ist, hat der Windhoeker Stadtrat auf eine Konsultation der zuständigen Stellen verzichtet und von sich aus den Wasserpreis erhöht. Ähnlich war er vor geraumer Zeit in der Frage der Gehaltserhöhungen für die städtischen Angestellten verfahren, die plötzlich bessergestellt waren als die Administrationsbeamten. Der Stadtsekretär von Windhoek erhielt ein höheres Gehalt als der Staatssekretär von Südwestafrika.
MATCHLESS-KUPFERGRUBE
Tsumeb — Die Tsumeb Corporation Ltd. teilt mit, dass die Matchless-Kupfergrube bei Windhoek in der Woche, die am 15. Juni beginnt, die Produktion aufnehmen werde. Obwohl die Kasten, die Mine ins Produktionsstadium zu bringen, noch nicht endgültig feststehen, ist anzunehmen, dass sie etwa 3,7 Millionen Rand betragen werden. Bei voller Produktion wird die Grube monatlich 750 Tonnen Kupferkonzentrat und 2 500 Tonnen Pyritkonzentrat fördern.
DIE KONTROVERSE UM DIE SAMBESI-BRÜCKE
Gaborone — Präsident Sir Seretse Khama, der gegenwärtig die verschiedenen Wahlkreise des Landes besucht, erklärte, es sei viel über den Zweck einer Sambesi-Brücke diskutiert worden, die Botswana mit Sambia verbinden solle. Eine solche Brücke werde weder zur Erleichterung des Ein-dringens von „Freiheitskampfern“ nach dem südlichen Afrika dienen, noch werde sie diese davon abhalten, nach dem Süden zu kommen. Die Brücke habe gar nichts mit den „Freiheits-kampfern“ zu tun. Ihr Zweck sei rein wirtschaftlicher Natur, und die Brücke werde vor allem dazu dienen, die Verbindung mit den übrigen unabhängigen schwarzen Staaten zu fördern. Der Vorsitzende der Nationalen Front. Bathoen Gatseitsewe, ein politischer Gegner Sir Seretses, trat in einem Zeitungsinterview gegen den Bau der Brücke auf. Dagegen plädierte er für eine Eisenbahnlinie durch die Kalahari von Francistown nach Walvis Bay. Bathoens Parteisekretär gab dagegen eine Erklärung heraus, worin es heißt, die Partei unterstütze den Brückenbau. Die von Bathoen vorgeschlagene Eisenbahnlinie sei für Botswana nicht rentabel.
EINE PETITION AN DEN ADMINISTRATOR
Swakopmund — Nachdem der Stadtrat von Swakopmund auf seiner letzten Sitzung versucht hatte, den Schwarzen Peter in der Schwimmbadangelegenheit der Administration zuzuschieben, findet in der Küstenstadt eine Unterschriftensammlung statt. Eine Petition an den Administrator von Südwestafrika, die von möglichst vielen Swakopmundern unterzeichnet werden soll, will für den Bau eines Meerwasser-Schwimmbades, das ursprünglich vorgesehen war, plädieren. Swakopmund sollte, das galt bis vor kurzer Zeit als selbstverständlich, mit erheblicher Regierungshilfe ein Meerwasser-Schwimmbad erhalten. Plötzlich stellten die die überraschten Swakopmunder fest, dass in aller Heimlichkeit ein Süßwasser-Schwimmbad in Auftrag gegeben war. Die Ungereimtheiten und offenen Fragen haben seit der jüngsten Stadtratssitzung in Swakopmund noch zugenommen.
Der Swakopmunder Stadtrat schob der Administration die Verantwortung für die Verwandlung des Meerwasser-Schwimmbades in ein Süßwasserbad zu. Gleichzeitig verteidigte der Stadtrat jedoch die Kehrtwendung vom Seewasser zum Süßwasser und gab keine befriedigenden Gründe an, wie es zu dem Meinungsumschwung gekommen sei.
„RA 2“ SOLL ATLANTIK-ÜBERQUERUNG SCHAFFEN
Casablanca - Die südamerikanische Hafenstadt Safi stand vor kurzem erneut im Interesse der Wissenschaftler in aller Welt. Der norwegische Archäologe Professor Dr. Thor Heyerdahl (55) trat von dort aus mit einem Papyrus-Boot zum zweiten Male eine Fahrt über den Atlantik an, um herauszufinden, ob dieser Seeweg möglicherweise schon längst vor Christoph Kolumbus von den Afrikanern bezwungen wurde. Im vergangenen Jahr scheiterte das waghalsige Unternehmen rund eintausend Kilometer vor der Kleinen Antillen-Insel Barbados.
Die schweren Stürme, denen im Sommer 1969 das den Namen des alt ägyptischen Sonnengottes „Ra“ tragende Papyrus-Boot im Atlantik zum Opfer fiel, haben Thor Heyerdahl nicht entmutigt. Er, der 1947 mit seinem Floß „Kontiki“ bewies, dass Polynesien von Südamerika aus besiedelt worden sein konnte, blieb von dem Gedanken beseelt, mit einem Papyrus-Boot Mittelamerika von Safi aus zu erreichen. Denn nach Heyerdahls Überzeugung gelangten die alten Ägypter und ihre afrikanischen Nachbarn bereits viele Jahrhunderte vor dem sogenannten „Zeitalter der Entdeckungen“ bis zu den Indianern Zentral-Amerikas und Mexikos.
USA WOLLEN ISRAEL HELFEN
Washington — „Wir wünschen, Israel klarzumachen, dass die USA-Politik sich nicht geändert hat, dass es ist in unserem größten Interesse, dass Israel den Krieg überlebt“, sagte der amerikanische Außenminister William Rogers in einem Fernsehinterview. „Wir müssen die Israelis, überzeugen, dass wir jede notwendige Aktion vornehmen, um Israels Unabhängigkeit zu sichern. Aber wir wollen es in einer ausgeglichenen Weise tun, damit die Araber nicht meinen, wir wollten Israel in allem, was es tue, unterstützen. Die Tür für Verhandlungen soll offenbleiben.“ Die Anwesenheit von sowjetischem Militär sei eine ernste Angelegenheit. Moskau sei über den amerikanischen Standpunkt unterrichtet worden. Man nimmt an, dass die Äußerungen Rogers' die Absicht Präsident Nixons bestätigen, Flugzeuge nach Israel zu liefern, doch steht die Anzahl noch nicht fest.
Windhoek – Vertreter des Windhoeker Stadtrates werden voraussichtlich noch in dieser Woche mit dem für Gemeindefragen zuständigen Exekutivmitglied, Advokat E. van Zijl, zusammentreffen, um ihren Beschluss, den Windhoeker Wasserpreis von 15 auf 23 Cent zu erhöhen, zu erläutern. Obwohl die Erhöhung des Wasserpreises genehmigungspflichtig ist, hat der Windhoeker Stadtrat auf eine Konsultation der zuständigen Stellen verzichtet und von sich aus den Wasserpreis erhöht. Ähnlich war er vor geraumer Zeit in der Frage der Gehaltserhöhungen für die städtischen Angestellten verfahren, die plötzlich bessergestellt waren als die Administrationsbeamten. Der Stadtsekretär von Windhoek erhielt ein höheres Gehalt als der Staatssekretär von Südwestafrika.
MATCHLESS-KUPFERGRUBE
Tsumeb — Die Tsumeb Corporation Ltd. teilt mit, dass die Matchless-Kupfergrube bei Windhoek in der Woche, die am 15. Juni beginnt, die Produktion aufnehmen werde. Obwohl die Kasten, die Mine ins Produktionsstadium zu bringen, noch nicht endgültig feststehen, ist anzunehmen, dass sie etwa 3,7 Millionen Rand betragen werden. Bei voller Produktion wird die Grube monatlich 750 Tonnen Kupferkonzentrat und 2 500 Tonnen Pyritkonzentrat fördern.
DIE KONTROVERSE UM DIE SAMBESI-BRÜCKE
Gaborone — Präsident Sir Seretse Khama, der gegenwärtig die verschiedenen Wahlkreise des Landes besucht, erklärte, es sei viel über den Zweck einer Sambesi-Brücke diskutiert worden, die Botswana mit Sambia verbinden solle. Eine solche Brücke werde weder zur Erleichterung des Ein-dringens von „Freiheitskampfern“ nach dem südlichen Afrika dienen, noch werde sie diese davon abhalten, nach dem Süden zu kommen. Die Brücke habe gar nichts mit den „Freiheits-kampfern“ zu tun. Ihr Zweck sei rein wirtschaftlicher Natur, und die Brücke werde vor allem dazu dienen, die Verbindung mit den übrigen unabhängigen schwarzen Staaten zu fördern. Der Vorsitzende der Nationalen Front. Bathoen Gatseitsewe, ein politischer Gegner Sir Seretses, trat in einem Zeitungsinterview gegen den Bau der Brücke auf. Dagegen plädierte er für eine Eisenbahnlinie durch die Kalahari von Francistown nach Walvis Bay. Bathoens Parteisekretär gab dagegen eine Erklärung heraus, worin es heißt, die Partei unterstütze den Brückenbau. Die von Bathoen vorgeschlagene Eisenbahnlinie sei für Botswana nicht rentabel.
EINE PETITION AN DEN ADMINISTRATOR
Swakopmund — Nachdem der Stadtrat von Swakopmund auf seiner letzten Sitzung versucht hatte, den Schwarzen Peter in der Schwimmbadangelegenheit der Administration zuzuschieben, findet in der Küstenstadt eine Unterschriftensammlung statt. Eine Petition an den Administrator von Südwestafrika, die von möglichst vielen Swakopmundern unterzeichnet werden soll, will für den Bau eines Meerwasser-Schwimmbades, das ursprünglich vorgesehen war, plädieren. Swakopmund sollte, das galt bis vor kurzer Zeit als selbstverständlich, mit erheblicher Regierungshilfe ein Meerwasser-Schwimmbad erhalten. Plötzlich stellten die die überraschten Swakopmunder fest, dass in aller Heimlichkeit ein Süßwasser-Schwimmbad in Auftrag gegeben war. Die Ungereimtheiten und offenen Fragen haben seit der jüngsten Stadtratssitzung in Swakopmund noch zugenommen.
Der Swakopmunder Stadtrat schob der Administration die Verantwortung für die Verwandlung des Meerwasser-Schwimmbades in ein Süßwasserbad zu. Gleichzeitig verteidigte der Stadtrat jedoch die Kehrtwendung vom Seewasser zum Süßwasser und gab keine befriedigenden Gründe an, wie es zu dem Meinungsumschwung gekommen sei.
„RA 2“ SOLL ATLANTIK-ÜBERQUERUNG SCHAFFEN
Casablanca - Die südamerikanische Hafenstadt Safi stand vor kurzem erneut im Interesse der Wissenschaftler in aller Welt. Der norwegische Archäologe Professor Dr. Thor Heyerdahl (55) trat von dort aus mit einem Papyrus-Boot zum zweiten Male eine Fahrt über den Atlantik an, um herauszufinden, ob dieser Seeweg möglicherweise schon längst vor Christoph Kolumbus von den Afrikanern bezwungen wurde. Im vergangenen Jahr scheiterte das waghalsige Unternehmen rund eintausend Kilometer vor der Kleinen Antillen-Insel Barbados.
Die schweren Stürme, denen im Sommer 1969 das den Namen des alt ägyptischen Sonnengottes „Ra“ tragende Papyrus-Boot im Atlantik zum Opfer fiel, haben Thor Heyerdahl nicht entmutigt. Er, der 1947 mit seinem Floß „Kontiki“ bewies, dass Polynesien von Südamerika aus besiedelt worden sein konnte, blieb von dem Gedanken beseelt, mit einem Papyrus-Boot Mittelamerika von Safi aus zu erreichen. Denn nach Heyerdahls Überzeugung gelangten die alten Ägypter und ihre afrikanischen Nachbarn bereits viele Jahrhunderte vor dem sogenannten „Zeitalter der Entdeckungen“ bis zu den Indianern Zentral-Amerikas und Mexikos.
USA WOLLEN ISRAEL HELFEN
Washington — „Wir wünschen, Israel klarzumachen, dass die USA-Politik sich nicht geändert hat, dass es ist in unserem größten Interesse, dass Israel den Krieg überlebt“, sagte der amerikanische Außenminister William Rogers in einem Fernsehinterview. „Wir müssen die Israelis, überzeugen, dass wir jede notwendige Aktion vornehmen, um Israels Unabhängigkeit zu sichern. Aber wir wollen es in einer ausgeglichenen Weise tun, damit die Araber nicht meinen, wir wollten Israel in allem, was es tue, unterstützen. Die Tür für Verhandlungen soll offenbleiben.“ Die Anwesenheit von sowjetischem Militär sei eine ernste Angelegenheit. Moskau sei über den amerikanischen Standpunkt unterrichtet worden. Man nimmt an, dass die Äußerungen Rogers' die Absicht Präsident Nixons bestätigen, Flugzeuge nach Israel zu liefern, doch steht die Anzahl noch nicht fest.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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