Vor 50 Jahren
26. September 1969
AUSLÄNDISCHE ORNITHOLOGEN IN SWA
Mariental - 19 Ornithologen aus dem Ausland besuchten am Wochenende den Hardap-Stausee, um dort das Vogelleben zu studieren und auf dem Film festzuhalten. Die Gruppe besteht aus einer Anzahl Ornithologen aus der Bundesrepublik Deutschland sowie aus einem Australier, zwei Schweden, einem Franzosen, einem Österreicher und einem Engländer. Sie hatten zuvor an dem dritten panafrikanischen Kongress für Ornithologie im Krüger-Nationalpark teilgenommen und befinden sich zur Zeit auf einer Studienreise durch Südwestafrika, wo sie sich bis zum 1. Oktober aufhalten wollen.
Am Dienstag sind sie von Hardap über Maltahöhe und die Farm Nomtsas in die Naukluft gereist. Anschließend besuchen sie Walvis Bay, Swakopmund, die Gästefarm Etemba und den Waterberg.
In einem Gespräch mit der AZ erklärte Prof. Klaus Immelmann von der Universität Braunschweig, die Gäste seien am Hardap-Stausee besonders von den riesigen Wassermengen in einer so ariden Umgebung beeindruckt. Mit Begeisterung habe man die Verschiedenartigkeit des Vogellebens dort kennengelernt. In Europa sind besonders die größeren Vogelarten, darunter auch Raubvögel, schon wesentlich seltener geworden. Am Montag verbrachte die Gruppe etwa drei Stunden auf dem Stausee. Mit Motorbooten besuchten sie sämtliche InseIn, um darauf die Südwester Vogelarten in ihrer natürlichen Umgebung zu fotografieren.
AUCH DIE DEUTSCHE SPRACHE BEHERRSCHEN
Windhoek - „Für mich ist es von größter Bedeutung, dass wir in Südwestafrika auch die deutsche Sprache beherrschen sollten. Das fördert die richtige Gesinnung zwischen den verschiedenen Sprachgruppen“, erklärte Dirk Mudge, MdE, heute Vormittag in seiner Eröffnungsansprache vor dem 26. Jahreskongress des Südwestafrikanischen Lehrerverbandes in Windhoek. Mudge hatte zuvor vor der Abschaffung einer verpflichtenden Mindestnote für die zweite offizielle Sprache im Lehrplan gewarnt. Dadurch wurde man die Pforten zu dem Wissen der Welt schließen. „Wenn wir in dieser Welt bestehen wollen, müssen wir in der Lage sein, der Außenwelt auf gleicher Ebene begegnen zu können.“ Der Redner wies auf die große Bedeutung des Bildungs-Wesens hin. Besonders im Zeitalter der so schnell voranschreitenden Wissenschaft und Technik, werde der Bedarf an ausgebildeten Arbeitskräften stets größer. Es sei die Aufgabe der Lehranstalten, dieses Menschenmaterial heranzubilden. Er gab der Hoffnung Ausdruck, dass die Lehrerschaft Südwestafrikas in der Lage sein werde, dieser Anforderung gerecht zu werden.
ISLAMISCHE KONFERENZ BEENDET
Rabat - Die erste islamische Konferenz endete mit einem Aufruf an die Großmächte, für einen schnellen Abzug der israelischen Truppen aus den während des Blitzkrieges von Israel eroberten arabischen Territorien zu sorgen. Die viertägige Konferenz endete am Donnerstagabend in Rabat. An ihr hatten 25 mohammedanische Länder teilgenommen. Die Deklaration ist von allen Beteiligten einstimmig angenommen worden. Ferner sollen sämtliche Resolutionen der Großmächte und der UNO, in denen Jerusalem nicht seinen ehemaligen Status verliehen bekommt, abgelehnt werden. In Bezug auf den Brand der El-Aksa-Moschee - die Konferenz war auf Grund dieses Brandes zusammengetreten - heißt es in der Erklärung, dass dieser „etwa 600 Millionen Mohammedaner in tiefsten Seelenschmerz gestürzt hat“. Dieses unter israelischer Okkupation eingetretene Ereignis hatte maßgeblich zu einer Verschärfung der Nahost-Situation beigetragen.
NEUE BARRIKADEN IN LONDONDERRY
Londonderry - In Londonderry, der zweitgrößten Stadt Nordirlands, wurden neue Barrikaden errichtet. Die Spannung zwischen Katholiken und Protestanten ist wieder gewachsen. Es mussten Polizei und Militärverstärkungen herangezogen werden, nachdem es erneut zu Kämpfen gekommen war, wobei ein 55-jähriger Mann ums Leben kam. Truppen sperren die Hauptstraßen ab und bewachen besonders den katholischen Vorort Bogside. In ganz Nordirland wurde das Verbot von Demonstrationen und Versammlungen auf öffentlichen Plätzen, das am nächsten Dienstag abgelaufen ist, bis zum 31. Dezember verlängert.
100 JAHRE LANGENSCHEIDT-WÖRTERBÜCHER
Berlin - Seit hundert Jahren gibt der Langenscheidt Verlag (Berlin-München-Zürich), der 1856 in Berlin gegründet wurde, Wörterbücher heraus: rund 50 Millionen Exemplare sind in den Zeitraum von 1869 bis 1969 erschienen. Heute bietet der Verlag Wörterbücher in 28 Sprachen an. Langenscheidts erstes Lexikon-Unternehmen war der „Sachs-Vilatte“, ein französisch-deutsches Dictionaire. Ihm folgten gleichfalls schon 1869 die Vorarbeiten zum großen englisch-deutschen Wörterbuch „Muret-Sanders“, das 32 Jahre später fertiggestellt wurde.
Das Verlagsprogramm gewann an Breitenwirkung durch die Herausgabe der ersten „Notwörterbücher“ von 1883 an als Vorläufer der heutigen Taschenwörterbücher. Seit 1953/ 54 kamen als neue Reihe Schulwörterbücher hinzu, 1959 die Handwörterbücher. 1960 nahm Langenscheidt die Zusammenarbeit mit dem größten Lexikon-Verlag Frankreichs, Larousse in Paris, auf, in diesem Jahr mit dem größten amerikanischen Buchverlag McGraw Hill in New York.
Zum Jubiläum veranstaltet der Verlag unter dem Motto „Die Zukunft ist mehrsprachig“ zwei Preisausschreiben, die sich an die Jugend und an die Lehrer wenden. Teilnahmeberechtigt sind Angehörige der Jahrgänge 1950 bis 1957.
AUSLÄNDISCHE ORNITHOLOGEN IN SWA
Mariental - 19 Ornithologen aus dem Ausland besuchten am Wochenende den Hardap-Stausee, um dort das Vogelleben zu studieren und auf dem Film festzuhalten. Die Gruppe besteht aus einer Anzahl Ornithologen aus der Bundesrepublik Deutschland sowie aus einem Australier, zwei Schweden, einem Franzosen, einem Österreicher und einem Engländer. Sie hatten zuvor an dem dritten panafrikanischen Kongress für Ornithologie im Krüger-Nationalpark teilgenommen und befinden sich zur Zeit auf einer Studienreise durch Südwestafrika, wo sie sich bis zum 1. Oktober aufhalten wollen.
Am Dienstag sind sie von Hardap über Maltahöhe und die Farm Nomtsas in die Naukluft gereist. Anschließend besuchen sie Walvis Bay, Swakopmund, die Gästefarm Etemba und den Waterberg.
In einem Gespräch mit der AZ erklärte Prof. Klaus Immelmann von der Universität Braunschweig, die Gäste seien am Hardap-Stausee besonders von den riesigen Wassermengen in einer so ariden Umgebung beeindruckt. Mit Begeisterung habe man die Verschiedenartigkeit des Vogellebens dort kennengelernt. In Europa sind besonders die größeren Vogelarten, darunter auch Raubvögel, schon wesentlich seltener geworden. Am Montag verbrachte die Gruppe etwa drei Stunden auf dem Stausee. Mit Motorbooten besuchten sie sämtliche InseIn, um darauf die Südwester Vogelarten in ihrer natürlichen Umgebung zu fotografieren.
AUCH DIE DEUTSCHE SPRACHE BEHERRSCHEN
Windhoek - „Für mich ist es von größter Bedeutung, dass wir in Südwestafrika auch die deutsche Sprache beherrschen sollten. Das fördert die richtige Gesinnung zwischen den verschiedenen Sprachgruppen“, erklärte Dirk Mudge, MdE, heute Vormittag in seiner Eröffnungsansprache vor dem 26. Jahreskongress des Südwestafrikanischen Lehrerverbandes in Windhoek. Mudge hatte zuvor vor der Abschaffung einer verpflichtenden Mindestnote für die zweite offizielle Sprache im Lehrplan gewarnt. Dadurch wurde man die Pforten zu dem Wissen der Welt schließen. „Wenn wir in dieser Welt bestehen wollen, müssen wir in der Lage sein, der Außenwelt auf gleicher Ebene begegnen zu können.“ Der Redner wies auf die große Bedeutung des Bildungs-Wesens hin. Besonders im Zeitalter der so schnell voranschreitenden Wissenschaft und Technik, werde der Bedarf an ausgebildeten Arbeitskräften stets größer. Es sei die Aufgabe der Lehranstalten, dieses Menschenmaterial heranzubilden. Er gab der Hoffnung Ausdruck, dass die Lehrerschaft Südwestafrikas in der Lage sein werde, dieser Anforderung gerecht zu werden.
ISLAMISCHE KONFERENZ BEENDET
Rabat - Die erste islamische Konferenz endete mit einem Aufruf an die Großmächte, für einen schnellen Abzug der israelischen Truppen aus den während des Blitzkrieges von Israel eroberten arabischen Territorien zu sorgen. Die viertägige Konferenz endete am Donnerstagabend in Rabat. An ihr hatten 25 mohammedanische Länder teilgenommen. Die Deklaration ist von allen Beteiligten einstimmig angenommen worden. Ferner sollen sämtliche Resolutionen der Großmächte und der UNO, in denen Jerusalem nicht seinen ehemaligen Status verliehen bekommt, abgelehnt werden. In Bezug auf den Brand der El-Aksa-Moschee - die Konferenz war auf Grund dieses Brandes zusammengetreten - heißt es in der Erklärung, dass dieser „etwa 600 Millionen Mohammedaner in tiefsten Seelenschmerz gestürzt hat“. Dieses unter israelischer Okkupation eingetretene Ereignis hatte maßgeblich zu einer Verschärfung der Nahost-Situation beigetragen.
NEUE BARRIKADEN IN LONDONDERRY
Londonderry - In Londonderry, der zweitgrößten Stadt Nordirlands, wurden neue Barrikaden errichtet. Die Spannung zwischen Katholiken und Protestanten ist wieder gewachsen. Es mussten Polizei und Militärverstärkungen herangezogen werden, nachdem es erneut zu Kämpfen gekommen war, wobei ein 55-jähriger Mann ums Leben kam. Truppen sperren die Hauptstraßen ab und bewachen besonders den katholischen Vorort Bogside. In ganz Nordirland wurde das Verbot von Demonstrationen und Versammlungen auf öffentlichen Plätzen, das am nächsten Dienstag abgelaufen ist, bis zum 31. Dezember verlängert.
100 JAHRE LANGENSCHEIDT-WÖRTERBÜCHER
Berlin - Seit hundert Jahren gibt der Langenscheidt Verlag (Berlin-München-Zürich), der 1856 in Berlin gegründet wurde, Wörterbücher heraus: rund 50 Millionen Exemplare sind in den Zeitraum von 1869 bis 1969 erschienen. Heute bietet der Verlag Wörterbücher in 28 Sprachen an. Langenscheidts erstes Lexikon-Unternehmen war der „Sachs-Vilatte“, ein französisch-deutsches Dictionaire. Ihm folgten gleichfalls schon 1869 die Vorarbeiten zum großen englisch-deutschen Wörterbuch „Muret-Sanders“, das 32 Jahre später fertiggestellt wurde.
Das Verlagsprogramm gewann an Breitenwirkung durch die Herausgabe der ersten „Notwörterbücher“ von 1883 an als Vorläufer der heutigen Taschenwörterbücher. Seit 1953/ 54 kamen als neue Reihe Schulwörterbücher hinzu, 1959 die Handwörterbücher. 1960 nahm Langenscheidt die Zusammenarbeit mit dem größten Lexikon-Verlag Frankreichs, Larousse in Paris, auf, in diesem Jahr mit dem größten amerikanischen Buchverlag McGraw Hill in New York.
Zum Jubiläum veranstaltet der Verlag unter dem Motto „Die Zukunft ist mehrsprachig“ zwei Preisausschreiben, die sich an die Jugend und an die Lehrer wenden. Teilnahmeberechtigt sind Angehörige der Jahrgänge 1950 bis 1957.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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