Loading svg Please wait while we translate the article
Vor 50 Jahren
Vor 50 Jahren

Vor 50 Jahren

Wiebke Schmidt
21. Juni 1968

„Radikale Gesetze“ gegen Lords

London (SAPA/AP) - Der britische Ministerpräsident Harold Wilson hat am Donnerstag angekündigt, daß seine Regierung „radikale Gesetze“ einführen werde, um die Macht des Oberhauses einzuschränken. Außerdem, so teilte er dem Unterhaus mit, würden sämtliche Gespräche über die Lordskammer wegen der Ablehnung der Rhodesien-Sanktionen mit sofortiger Wirkung abgebrochen werden. Die Aktion der Peers habe gezeigt, wie die konservative Mehrheit im Oberhaus die Beschlüsse des gewählten Unterhauses verzögern und überstimmen könne.

Bei dem neuen Entwurf solle das erbliche Recht der Blaublütigen, das Gesetz mitzugbestimmen, ausgelöscht werden. Die Regierung werde darauf verzichten, eine Übereinstimmung mit den Konservativen und Liberalen zu suchen. Andererseits erachte Wilson die Forderung einiger linksgerichteter Parlamentarier, das Oberhaus ganz aufzulösen, für nicht opportun.

Wie der Ministerpräsident weiter ausführte, sei die Abstimmung der Adligen undemokratisch und „gegen den Geist unserer Verfassung“ gewesen. Keine Regierung könne je eine solche Handlungsweise tolerieren. Indem Wilson Maßnahmen gegen die Lords wegen Rhodesien ergreift, kann er sich einer großen Mehrheit seiner Partei sicher sein, und auch dessen, daß er damit sein persönliches Ansehen hebt. Andererseits hat sich an der Situation nicht viel geändert. Die Reformen werden beschleunigt durchgeführt, was aber auch ohne Rhodesien immer stärker gefordert worden war.

Bittersüß sind die Kommentare, die in den britischen Zeitungen über Wilson geschrieben worden sind. Das Wort „Revanche“ prangt in den Schlagzeilen dreier großer Tageszeitungen.



21. Juni 1968

Neue Luftbrücke nach Berlin

Berlin (SAPA/Reuter) - Die westdeutsche Regierung hat die Fluggesellschaften der drei Westalliierten, die die Verantwortung für Berlin übernommen haben, umgehend eine von Bonn subventioniert Luftbrücke in die geteilte Stadt einzurichten. Maschinen aus den USA, Britannien und Frankreich sollen mindestens stündlich von Frankfurt aus Berlin anfliegen. Durch die neuen Transit- und Visabestimmungen sind verschiedene Schwierigkeiten in dem für Berlin überwichtigen Überlandverkehr für die Bundesrepublik durch die Zone entstanden.

Am Montag, 24. Juni, sind es zwanzig Jahre her, daß die Zufahrtswege in die Viersektorenstadt an der Spree von der sowjetischen Besatzungsmacht gesperrt wurden. Mit diesem Schlag Stalins im Kalten Krieg gegen den Westen war ein Teil der großen west-östlichen Kontroverse um das Schicksal des besiegten und in Besatzungszonen eingeteilten Deutschlands eingeleitet worden.

Am Donnerstag sprachen die Direktoren der für Deutschland zuständigen Luftfahrgesellschaften Pan American, British European Airways und Air France im Verkehrsministerium in Bonn vor. Die Gesellschaften sollen nach Möglichkeit einen „Round-the-clock-Service“ einrichten. Nach den neuen Ostberliner Repressalien gegen West-Deutschland ist der Eisenbahn- und Lastwagentarif durch die Zone genauso hoch wie der Flugtarif. Die Einrichtung einer Luftbrücke von der Bundesrepublik nach Berlin ist für Bonn zweifellos - neben der wirtschaftlichen Seite - auch ein Politikum.

21. Juni 1968

Die Ärzte sind erfreut

Kapstadt (SAPA) . Dr. Philip Blaiberg macht weiterhin gute Fortschritte, heißt es in einem Bulletin, das am Dienstagabend vom Kapstädter Groote-Schuur-Krankenhaus veröffentlicht wurde. Darin heißt es wörtlich: „Dr. Blaibergs Zustand bessert sich weiterhin. Er zeigt ein großes Interesse für die Vorgänge in seiner Umgebung und ist wesentlich gesprächiger.“ Die behandelnden Ärzte seien „sehr erfreut“ über die Fortschritte ihres Patienten.

Zur Zeit wird Dr. Blaiberg, dem am 2. Januar dieses Jahres das Herz des Farbigen Clive Haupt transplantiert wurde und der vor einigen Tagen sich plötzlich eine Leberinfektion zugezogen hatte, physiotherapeutisch behandelt. Diese Behandlung entspricht in etwa der nachoperativen Massagebehandlung, die Dr. Blaiberg nach seiner Herztransplantation erhielt. Marylen Sternweiler, eine dienstältere Physiotherapeutin, gehört zu den wenigen Personen, die Dr. Blaibergs sterilisiertes Krankenzimmer betreten dürfen. Sie betreibt mit ihm Atem- und Beingymnastik, die seine Rekonvaleszenz fördern sollen. Außerdem erhält Dr. Blaiberg ultraviolette Bestrahlung, Hitzetherapie, Eistherapie, Massage und elektrische Reize.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu hinterlassen

Katima Mulilo: 20° | 36° Rundu: 20° | 37° Eenhana: 22° | 36° Oshakati: 25° | 35° Ruacana: 22° | 36° Tsumeb: 23° | 36° Otjiwarongo: 22° | 35° Omaruru: 23° | 36° Windhoek: 23° | 34° Gobabis: 23° | 35° Henties Bay: 14° | 19° Swakopmund: 14° | 16° Walvis Bay: 13° | 20° Rehoboth: 23° | 35° Mariental: 24° | 38° Keetmanshoop: 24° | 39° Aranos: 28° | 38° Lüderitz: 13° | 25° Ariamsvlei: 23° | 40° Oranjemund: 13° | 21° Luanda: 25° | 26° Gaborone: 22° | 36° Lubumbashi: 17° | 32° Mbabane: 18° | 31° Maseru: 16° | 32° Antananarivo: 17° | 31° Lilongwe: 22° | 33° Maputo: 23° | 31° Windhoek: 23° | 34° Cape Town: 17° | 27° Durban: 20° | 25° Johannesburg: 19° | 31° Dar es Salaam: 26° | 32° Lusaka: 22° | 33° Harare: 21° | 31° #REF! #REF!