Vor 50 Jahren

4. Dezember 1969 DER RISS IM HARDAPDAMM Hardap - Eine Fernsehkamera brachte die Ausmaße des Lochs am Hardapdamm ans Tageslicht. Das Loch ist 14x18 Zoll groß. Durch dieses Loch flossen zum Schluss 1445 Kubikmeter Wasser pro Stunde. Die Arbeiten zur Schließung des Loches im Hardap-damm begannen gestern Nachmittag. Sowohl die Feststellung der Ausmaße des Risses, als auch die Versuche, das Loch zu stopfen, erwiesen sich als äußerst schwierig. Ein Taucher aus Walvis Bay, Dave Oven, hatte in dem gewaltigen Sog am Damm Aufnahmen mit der Fernsehkamera zu machen. Das Loch befindet sich überdies in der beachtlichen Tiefe von 40 Fuß unter der Wasseroberfläche. Der Sog, der durch den Abfluss des Wassers durch die Leckstelle entwickelt wird, beträgt 20 Pfund pro Quadratzoll. Ferner wurden Versuche zur Feststellung der Durchlaufgeschwindigkeit des Wassers durch. den Kanalisationskanal unternommen, der sich in der Mitte des Dammes befindet. Ammoniumsulfat wurde in das Leck geschüttet und die Zeit bis zum Abfluss der Chemikalien aus den Überlaufrohren des Kanalisationskanals gemessen. Erschwert wurden die Arbeiten dadurch, dass die Sicht in Lecktiefe praktisch gleich Null ist. Bei etwa zwanzig Fuß Wassertiefe geht die Sicht völlig zurück. Gestern Nachmittag wurde mit der Schließung des Lecks begonnen. Das Loch soll mit Hilfe von Geröll und Schnellbindezement verschlossen werden. Zurzeit schweigen die Ingenieure über die möglichen Ursachen des Lecks. Fest steht, dass ein solches Leck in einem verhältnismäßig jungen Damm nicht auftreten dürfte. Für die Wasserbauabteilung ist es vom größten Interesse, die Ursachen genau festzustellen, da die Möglichkeit nicht auszuschließen ist, dass in anderen Stellen des Dammes ähnliche Risse entstehen. Der erste Ingenieur der Wasserbauabteilung, C. Triebel, bestätigte heute Vormittag, dass der Ablauf aus den vier Überlaufrohren des Kanalisationskanals heute Vormittag merklich nachgelassen hat. Bitumenproben von der Leckstelle sind heute nach Windhoek gebracht worden. Hier werden sie einer genauen Analyse unterzogen. Die Analyse soll ergeben, wie der Riß in der Bitumenhaut des Hardapdammes entstanden ist, und ob aufgrund der Zusammensetzung des Bitumens an anderen Stellen nach und nach weitere Risse zu befürchten sind. Von dem Untersuchungsergebnis wird es auch abhängen, weIche weiteren Maßnahmen zum Schutz des Hardapdammes getroffen werden müssen. ZU UNRECHT GERÜGT? Windhoek - Der Windhoeker Ratsherr Jack Levinson wurde im Zuge der Debatte über die Neufestsetzung der Grundsteuern vom Ratsvorsitzenden darüber belehrt, sein Antrag auf Beibehaltung der gegenwärtigen Abschätzung bis zum Ende des Haushaltsjahres sei unzulässig, weil er gegen die Gemeindeordnung verstoße. Bei Vorliegen einer neuen Abschätzung müssten diese neuen Werte berücksichtigt werden. Ratsherr Levinson erklärte in einem Gespräch mit der AZ, es würde gegen das Etikett verstoßen haben, wenn er dem Ratsvorsitzenden widersprochen hätte. Er bezog sich jedoch auf Artikel 172, Absatz ID der Gemeindeordnung, wonach der Administrator das Datum des Inkrafttretens der neuen Abschätzung zu jedem beliebigen Zeitpunkt bestimmen könne. Levinson sagte, es hätte im Ermessen des Stadtrats gelegen, den Administrator zu bitten, die neue Abschätzung erst zum Zeitpunkt der Vorlage des neuen Haushaltsplanes in Kraft treten zu lassen. FLUGZEUGKATASTROPHE FORDERT 62 OPFER Caracas - 62 Flugpassagiere und Besatzungsmitglieder kamen gestern ums Leben, als eine Boeing 707 der Air France in das Karibische Meer stürzte. Der Absturz erfolgte kurz nach dem Aufstieg vom Maiquetia-Flughafen in Caracas, etwa fünf Meilen von der venezolanischen Küste entfernt. Das Katastrophengebiet glich einem Flammenmeer, als die Brennstofftanks der Maschine bei dem Aufprall auf die Wasseroberfläche explodierten. Rettungsarbeiter trafen vier Stunden später im Katastrophengebiet ein, konnten jedoch nur vier Leichen und einige Wrackteile bergen. Die bisher größte Flugkatastrophe Venezuelas ereignete sich im März dieses Jahres. Damals kamen bei dem Absturz einer venezolanischen DC-9 insgesamt 154 Personen ums Leben. EINE WEITERE FLUGZEUGENTFÜHRUNG New York - In der Nacht zum Mittwoch zwang ein unbekannter Luftpirat den Piloten einer TWA-Boeing mit 28 Passagieren an Bord zu einer Kursänderung auf Kuba. Die Maschine befand sich auf dem Fluge von San Franzisco nach Philadelphia, als der Unbekannte in die Pilotenkanzel eindrang. Das Flugzeug kehrte inzwischen in die USA zurück.

Vor 50 Jahren

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2025-01-24

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