Vor 50 Jahren
28. Mai 1968
Paris mahnt zur Weisheit
New York (AZ/SAPA/Reuter) - Der UNO-Rat für Südwestafrika bezeichnet die jüngste Gesetzgebung des südafrikanischen Volksrates über die Gewährung der Selbstbestimmung der Eingeborenenvölker Südwestafrikas als illegal. Er forderte alle Länder auf, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um Südafrika daran zu hindern, die „Zerstückelung Südwestafrikas“ auszuführen. Der Elferrat verlautbarte in New York, daß Südafrika bemüht sei, die Einheit des Landes und der Bevölkerung zu zerstören.
Frankreichs Botschafter bei den Vereinten Nationen, Armand Berard ergriff im Zuge der Süwestafrika-Debatte der Generalversammlung das Wort und verwies auf die Grenzen, die einer Aktion gegen Südafrika durch die Charta der Vereinten Nationen gesetzt seien. Sein Land habe in der Vergangenheit Zweifel über die von der Generalversammlung vorgenommenen Schritte ausgesprochen. Diese Zweifel hätten sich als berechtigt erwiesen. Wenn Frankreich hierauf verweise, so bedeute das nicht, daß es die „Fortdauer einer unerträglichen Situation akzeptiere“.
Frankreich, so erläuterte Berard, sei gegen die Apartheid. Er hoffe jedoch, daß die Generalversammlung während der gegenwärtigen Sitzung das Äußerste tun werde, um schließlich Selbstbestimmung für das Volk von Südwestafrika zu erreichen.
Das Hauptproblem bestehe darin, „praktische Wege zu finden“, um Südafrika zu zwingen, der überwältigenden öffentlichen Meinung in der rechten Weise Rechnung zu tragen. Berard bezweifelte, ob Isolation Südafrikas der richtige Weg sei, der praktische Resultate verspreche. Frankreich glaube nicht, daß eine menschliche Gemeinschaft starrköpfig taub gegenüber den Ansichten der internationalen Gemeinschaft sei.
28. Mai 1968
Warnung vor überhöhten Bodenpreisen
Windhoek (AZ) - Gegen überhöhte Bodenpreise erließ D. F. Mudge, MdE, am Montag in seiner Eröffnungsansprache vor dem Kongreß der südwestafrikanischen Fleischproduzenten eine ernste Mahnung. In großen Teilen der Republik haben die Farmpreise bereits die Rentabilitätsgrenze weit überschritten. In Südwestafrika ist das noch nicht der Fall, doch ist die Tendenz dazu bereits in beunruhigendem Maße vorhanden. Mudge betonte dazu, daß er nicht diejenigen Grundbesitzer meint, die ihre Farmen verkaufen wollen, weil sie sich zur Ruhe setzen, sondern er bezog sich „auf die Farmer der Zukunft“, wie er sie bezeichnete, die Land brauchen, um darauf wirtschaftlich farmen zu können.
In demselben Maße, in dem die Preise der Produkte steigen, kann man auch höhere Preise für Grund und Boden zahlen. Dieser Preis kann stets dem landwirtschaftlichen Produkt angepaßt werden. Eine umgekehrte Anpassung ist allerdings nicht möglich. Die Preise für die sogenannten Odendaal-Farmen dürften keineswegs als Maßstab genommen werden, da es sich hier um eine Ausnahme handelt. Mudge wies darauf hin, daß die Administration es in erster Linie mit unwilligen Verkäufern zu tun hatte. Außerdem mußten Entschädigungen gezahlt werden, die bei einem normalen Farmverkauf überhaupt nicht in Rechnung stehen. Mudge hob hervor, daß die Farmerei nach seiner Auffassung ein Geschäftsunternehmen ist, das wie jedes andere nur dann existieren kann, wenn es Gewinn abwirft. Die durchschnittliche Farm stellt heute in SWA ein Unternehmen von etwa 100 000 Rand dar. Kein Eigentümer eines solchen Geschäfts wird es einem unfähigen Manager überlassen.
28. Mai 1968
Gedenkstätte für englische Pioniere
Kapstadt (SAPA/Reuter). In einer Rundfunkansprache würdigte am Wochenende Premierminister B. J. Vorster die Idee, den früheren englischen Siedlern in der heutigen Republik Südafrika eine nationale Gedenkstätte zu errichten. Vorster erinnerte daran, daß die afrikaanssprechende Gesellschaft ihren Pionieren bei Pretoria ein Monument errichtet habe, das die Aufbauarbeit dieser Siedler würdige. Doch auch die englischsprachige Gemeinschaft könne mit Stolz auf die geleistete Arbeit ihrer Vorfahren zurückblicken. Die Gedenkstätte, die auf dem Gun Fire Hill in Grahamstown errichtet werden soll dieser tatkräftigen Hilfe beim Aufbau eines modernen Staates Rechnung tragen.
Der Premierminister erinnerte daran, daß die frühen Pioniere Südafrikas mit Mut, Können und Energie an die Aufgabe, das Land zu besiedeln und zu kultivieren, herangegangen seien. Die geplante Gedenkstätte in Grahamstown soll in erster Linie den Siedlern des Jahres 1820 gewidmet sein.
Paris mahnt zur Weisheit
New York (AZ/SAPA/Reuter) - Der UNO-Rat für Südwestafrika bezeichnet die jüngste Gesetzgebung des südafrikanischen Volksrates über die Gewährung der Selbstbestimmung der Eingeborenenvölker Südwestafrikas als illegal. Er forderte alle Länder auf, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um Südafrika daran zu hindern, die „Zerstückelung Südwestafrikas“ auszuführen. Der Elferrat verlautbarte in New York, daß Südafrika bemüht sei, die Einheit des Landes und der Bevölkerung zu zerstören.
Frankreichs Botschafter bei den Vereinten Nationen, Armand Berard ergriff im Zuge der Süwestafrika-Debatte der Generalversammlung das Wort und verwies auf die Grenzen, die einer Aktion gegen Südafrika durch die Charta der Vereinten Nationen gesetzt seien. Sein Land habe in der Vergangenheit Zweifel über die von der Generalversammlung vorgenommenen Schritte ausgesprochen. Diese Zweifel hätten sich als berechtigt erwiesen. Wenn Frankreich hierauf verweise, so bedeute das nicht, daß es die „Fortdauer einer unerträglichen Situation akzeptiere“.
Frankreich, so erläuterte Berard, sei gegen die Apartheid. Er hoffe jedoch, daß die Generalversammlung während der gegenwärtigen Sitzung das Äußerste tun werde, um schließlich Selbstbestimmung für das Volk von Südwestafrika zu erreichen.
Das Hauptproblem bestehe darin, „praktische Wege zu finden“, um Südafrika zu zwingen, der überwältigenden öffentlichen Meinung in der rechten Weise Rechnung zu tragen. Berard bezweifelte, ob Isolation Südafrikas der richtige Weg sei, der praktische Resultate verspreche. Frankreich glaube nicht, daß eine menschliche Gemeinschaft starrköpfig taub gegenüber den Ansichten der internationalen Gemeinschaft sei.
28. Mai 1968
Warnung vor überhöhten Bodenpreisen
Windhoek (AZ) - Gegen überhöhte Bodenpreise erließ D. F. Mudge, MdE, am Montag in seiner Eröffnungsansprache vor dem Kongreß der südwestafrikanischen Fleischproduzenten eine ernste Mahnung. In großen Teilen der Republik haben die Farmpreise bereits die Rentabilitätsgrenze weit überschritten. In Südwestafrika ist das noch nicht der Fall, doch ist die Tendenz dazu bereits in beunruhigendem Maße vorhanden. Mudge betonte dazu, daß er nicht diejenigen Grundbesitzer meint, die ihre Farmen verkaufen wollen, weil sie sich zur Ruhe setzen, sondern er bezog sich „auf die Farmer der Zukunft“, wie er sie bezeichnete, die Land brauchen, um darauf wirtschaftlich farmen zu können.
In demselben Maße, in dem die Preise der Produkte steigen, kann man auch höhere Preise für Grund und Boden zahlen. Dieser Preis kann stets dem landwirtschaftlichen Produkt angepaßt werden. Eine umgekehrte Anpassung ist allerdings nicht möglich. Die Preise für die sogenannten Odendaal-Farmen dürften keineswegs als Maßstab genommen werden, da es sich hier um eine Ausnahme handelt. Mudge wies darauf hin, daß die Administration es in erster Linie mit unwilligen Verkäufern zu tun hatte. Außerdem mußten Entschädigungen gezahlt werden, die bei einem normalen Farmverkauf überhaupt nicht in Rechnung stehen. Mudge hob hervor, daß die Farmerei nach seiner Auffassung ein Geschäftsunternehmen ist, das wie jedes andere nur dann existieren kann, wenn es Gewinn abwirft. Die durchschnittliche Farm stellt heute in SWA ein Unternehmen von etwa 100 000 Rand dar. Kein Eigentümer eines solchen Geschäfts wird es einem unfähigen Manager überlassen.
28. Mai 1968
Gedenkstätte für englische Pioniere
Kapstadt (SAPA/Reuter). In einer Rundfunkansprache würdigte am Wochenende Premierminister B. J. Vorster die Idee, den früheren englischen Siedlern in der heutigen Republik Südafrika eine nationale Gedenkstätte zu errichten. Vorster erinnerte daran, daß die afrikaanssprechende Gesellschaft ihren Pionieren bei Pretoria ein Monument errichtet habe, das die Aufbauarbeit dieser Siedler würdige. Doch auch die englischsprachige Gemeinschaft könne mit Stolz auf die geleistete Arbeit ihrer Vorfahren zurückblicken. Die Gedenkstätte, die auf dem Gun Fire Hill in Grahamstown errichtet werden soll dieser tatkräftigen Hilfe beim Aufbau eines modernen Staates Rechnung tragen.
Der Premierminister erinnerte daran, daß die frühen Pioniere Südafrikas mit Mut, Können und Energie an die Aufgabe, das Land zu besiedeln und zu kultivieren, herangegangen seien. Die geplante Gedenkstätte in Grahamstown soll in erster Linie den Siedlern des Jahres 1820 gewidmet sein.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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