Vor 50 Jahren
28. April 1969
ENDE DER ÄRA DE GAULLE
Paris - Kurz nach Mitternacht wurde vom Elysée-Palast in Paris folgendes Kommunique bekanntgegeben: „Ich höre auf, meine Funktionen als Präsident der Republik auszuüben. Dieser Entschluss tritt Montagmittag in Kraft“ Präsident de Gaulle erklärte seinen Rücktritt, weil die von ihm geplanten Reformen des Senats und der Provinzverwaltung am Sonntag in einem Referendum abgelehnt wurden. Die Verwerfung der Reformen war an sich kein Grund, dass der Präsident hätte zurücktreten müssen. Aber noch am Freitag hatte de Gaulle in einer Fernsehansprache erklärt, dass er bei einer Ablehnung der Reformen zurücktreten werde. Er hatte gehofft, wenn er sein persönliches Prestige in die Waagschale werfe, die Reformen durchsetzen zu können. Zum erstenmal seit seiner elfjährigen Präsidentschaft versagte ihm jedoch etwas mehr als die Hälfte seiner Wähler die Gefolgschaft.
AUSZEICHNUNG FÜR DR. WEBER
Swakopmund - Die Königliche Wissenschaftliche Akademie, Stockholm, verlieh Dr. A. Weber in Swakopmund die Große Linné-Medaille in Silber. Diese Medaille wurde zum 200-jährigen Geburtstag des großen Naturforschers 1907 gestiftet und wird von Zeit zu Zeit Personen, die sich um die Wissenschaft verdient gemacht haben, verliehen. Sie ist von dem schwedischen Künstler Erik Lindberg entworfen, besteht aus schwerem Silber, und misst 6½ cm im Durchmesser - fürwahr ein wahres Schmuckstück. Auf der einen Seite ist Linné beim Untersuchen von Pflanzen abgebildet. Die Inschrift lautet: „E Tenebris Tantis Tam Clarum Extollere Lumen Qui Primus Potuit“. Darunter ist der Name des Empfängers, A. W. Weber, eingraviert.
Dr. Weber hat sich schon allein durch das Swakopmunder Museum ein Denkmal gesetzt, und sein Interesse an allen Dingen, die mit der Wissenschaft zu tun haben, ist auch über die Grenzen Swakopmunds hinaus bekannt. Er hat sich u. a. auch anläßlich einer Forschungsreise schwedischer Botaniker besonders intensiv um diese gekümmert.
MIGS ÜBER WESTBERLIN
Westberlin - 16 bis 20 sowjetische MiG-Jagdflugzeuge überflogen am Samstag Westberlin in Höhen zwischen 600 und 800 Metern. Die drei westlichen Alliierten protestierten gegen die sowjetischen Verbandsübungen über Westberlin. Die Westmächte begründeten ihren Protest mit Grundsätzen der Flugsicherheit. Die sowjetischen Jagdflugzeuge sollen Verkehrsflugzeugen sehr nahe gekommen sein. Aufgrund der Viermächte-Vereinbarungen dürfen sowjetische Flugzeuge Westberlin überfliegen. Normalerweise halten sie sich dem Westberliner Gebiet jedoch fern.
DER KRIEG IN BIAFRA
Owerri - Der Krieg zwischen Nigeria und Biafra, der jetzt 21 Monate alt ist, scheint sich noch nicht dem Ende zu nähern. Nach dem Fall von Umuahia, der provisorischen Hauptstadt Biafras, haben die Biafraner ihre Kriegsanstrengungen verstärkt. 1500 Mann nigerianischer Truppen wurden bei Owerri in die Flucht geschlagen. Owerri, die fünftgrößte Stadt Biafras, wurde im September vergangenen Jahres von den Nigerianern erobert. Owerri ist jetzt wieder in der Hand der Biafraner. In der Gegend von Umuahia wüten heftige Kämpfe. Durch die Eroberung von Owerri wird einer der Nachschubflugplätze Biafras abgesichert. Die Hungersnot nimmt nach dem Fall von Umuahia größere Ausmaße an. Das Versorgungssystem ist gestört. Flüchtlinge überströmen ländliche Gebiete. Durch die Kriegsereignisse ist jedoch die Landwirtschaft in zahlreichen Gegenden zum Erliegen gekommen.
ENDE DER ÄRA DE GAULLE
Paris - Kurz nach Mitternacht wurde vom Elysée-Palast in Paris folgendes Kommunique bekanntgegeben: „Ich höre auf, meine Funktionen als Präsident der Republik auszuüben. Dieser Entschluss tritt Montagmittag in Kraft“ Präsident de Gaulle erklärte seinen Rücktritt, weil die von ihm geplanten Reformen des Senats und der Provinzverwaltung am Sonntag in einem Referendum abgelehnt wurden. Die Verwerfung der Reformen war an sich kein Grund, dass der Präsident hätte zurücktreten müssen. Aber noch am Freitag hatte de Gaulle in einer Fernsehansprache erklärt, dass er bei einer Ablehnung der Reformen zurücktreten werde. Er hatte gehofft, wenn er sein persönliches Prestige in die Waagschale werfe, die Reformen durchsetzen zu können. Zum erstenmal seit seiner elfjährigen Präsidentschaft versagte ihm jedoch etwas mehr als die Hälfte seiner Wähler die Gefolgschaft.
AUSZEICHNUNG FÜR DR. WEBER
Swakopmund - Die Königliche Wissenschaftliche Akademie, Stockholm, verlieh Dr. A. Weber in Swakopmund die Große Linné-Medaille in Silber. Diese Medaille wurde zum 200-jährigen Geburtstag des großen Naturforschers 1907 gestiftet und wird von Zeit zu Zeit Personen, die sich um die Wissenschaft verdient gemacht haben, verliehen. Sie ist von dem schwedischen Künstler Erik Lindberg entworfen, besteht aus schwerem Silber, und misst 6½ cm im Durchmesser - fürwahr ein wahres Schmuckstück. Auf der einen Seite ist Linné beim Untersuchen von Pflanzen abgebildet. Die Inschrift lautet: „E Tenebris Tantis Tam Clarum Extollere Lumen Qui Primus Potuit“. Darunter ist der Name des Empfängers, A. W. Weber, eingraviert.
Dr. Weber hat sich schon allein durch das Swakopmunder Museum ein Denkmal gesetzt, und sein Interesse an allen Dingen, die mit der Wissenschaft zu tun haben, ist auch über die Grenzen Swakopmunds hinaus bekannt. Er hat sich u. a. auch anläßlich einer Forschungsreise schwedischer Botaniker besonders intensiv um diese gekümmert.
MIGS ÜBER WESTBERLIN
Westberlin - 16 bis 20 sowjetische MiG-Jagdflugzeuge überflogen am Samstag Westberlin in Höhen zwischen 600 und 800 Metern. Die drei westlichen Alliierten protestierten gegen die sowjetischen Verbandsübungen über Westberlin. Die Westmächte begründeten ihren Protest mit Grundsätzen der Flugsicherheit. Die sowjetischen Jagdflugzeuge sollen Verkehrsflugzeugen sehr nahe gekommen sein. Aufgrund der Viermächte-Vereinbarungen dürfen sowjetische Flugzeuge Westberlin überfliegen. Normalerweise halten sie sich dem Westberliner Gebiet jedoch fern.
DER KRIEG IN BIAFRA
Owerri - Der Krieg zwischen Nigeria und Biafra, der jetzt 21 Monate alt ist, scheint sich noch nicht dem Ende zu nähern. Nach dem Fall von Umuahia, der provisorischen Hauptstadt Biafras, haben die Biafraner ihre Kriegsanstrengungen verstärkt. 1500 Mann nigerianischer Truppen wurden bei Owerri in die Flucht geschlagen. Owerri, die fünftgrößte Stadt Biafras, wurde im September vergangenen Jahres von den Nigerianern erobert. Owerri ist jetzt wieder in der Hand der Biafraner. In der Gegend von Umuahia wüten heftige Kämpfe. Durch die Eroberung von Owerri wird einer der Nachschubflugplätze Biafras abgesichert. Die Hungersnot nimmt nach dem Fall von Umuahia größere Ausmaße an. Das Versorgungssystem ist gestört. Flüchtlinge überströmen ländliche Gebiete. Durch die Kriegsereignisse ist jedoch die Landwirtschaft in zahlreichen Gegenden zum Erliegen gekommen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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