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Vor 50 Jahren
Vor 50 Jahren

Vor 50 Jahren

Wiebke Schmidt
13.März 1970

KEIN KOMMISSAR FÜR KARIBIB

Windhoek - Der Administrator von Südwestafrika wurde durch den Stadtsekretär von Karibib davon unterrichtet, dass am 23. Februar 1970, dem Nominierungstag, für die abgelaufenen allgemeinen Gemeindewahlen keine Kandidaten für die Wahl als Ratsmitglieder vorgeschlagen wurden.

Obwohl dieses Ereignis äußerst ungewöhnlich ist und es klar auf der Hand liegt, dass eine derartige Sachlage vom Gesetzgeber nicht berücksichtigt wurde, sind jedoch ausreichende Rechtsmittel vorhanden, dem Zustand abzuhelfen, heißt es in einer Erklärung von Staatssekretär J. J. Klopper.

Nach den Vorschriften der Gemeindeordnung 1963 bestehen mit Wirkung vom 12. März 1970 sieben außergewöhnliche freie Sitze im Stadtrat von Karibib. Es sind auch keine Amtsträger vorhanden.



NIXONS AFRIKAPOLITIK

Washington - In offiziellen Kreisen wird bekannt, dass Präsident Nixon noch von Ende des Monats eine Erklärung über die Politik in Afrika abgeben werde. Bis jetzt sei die Politik der Vorgänger verfolgt worden, doch müsse diese nun im Lichte der Informationen revidiert werden, die Staatssekretär William P. Rogers von seiner Afrikareise mitgebracht habe. Gegenwärtig wird im Staatsdepartement der Bericht an den Präsidenten vorbereitet. Offiziell wird nicht zugegeben, dass in einigen Punkten Staatsdepartement und dem Weißen Haus Meinungsverschiedenheiten bestehen. So ist bekannt, dass das Weiße Haus es lieber gesehen hätte, wenn das Generalkonsulat in Salisbury offengeblieben wäre, um die Interessen der 1200 Amerikaner und zweier amerikanischer Gesellschaften, nämlich der Union Carbide Corporation und der Foote Mineral Co. zu schützen. Beide Gesellschaften besitzen Chromgruben in Rhodesien. Die USA gehören zu den größten Chromverbrauchern, für die bisher Rhodesien der Hauptlieferant war. Infolge der Sanktionen müssen jetzt die USA das teurere und weniger gute Chrom aus der Sowjetunion beziehen. Der Hauptgrund, warum das Staatsdepartement über das Weiße Haus gesiegt hat, liege, wie erklärt wird, darin, dass die USA bemüht seien, den Afrika-Staaten entgegenzukommen.



NUR NOCH SECHS STAATEN VERTRETEN

Salisbury - Der Leiter des deutschen Generalkonsulats Salisbury teilte mit, dass er Instruktionen aus Bonn erhalten habe, die konsularische Tätigkeit sofort einzustellen. Weitere Einzelheiten sind darüber noch nicht bekannt. Mit der Schließung des Konsulats der Bundesrepublik hat sich die Zahl der Konsulate, die ihre Tätigkeit einstellten, innerhalb einer Woche auf sieben erhöht. Vertreten sind jetzt nur noch Südafrika, Portugal, Österreich, Belgien, Griechenland und die Schweiz. Die Schweiz wird ihren endgültigen Beschluss am Montag auf einer Sitzung des Bundesrates fassen. Die Schweiz hatte mitgeteilt, dass sie ihren früheren Entschluss, das Konsulat unter einem Verwalter aufrechtzuerhalten, wieder erwägen wolle.

„HUNDE-INSEL“ ERKLÄRT UNABHÄNGIGKEIT

London -Die etwa 10000 Einwohner der in der Themse gelegenen Dog Island („Hunde-Insel“) am Londoner East-End, die seit dem vergangenen Wochenende rebellieren, haben bereits ihre Unabhängigkeit von der Londoner Stadtverwaltung, der britischen Regierung und der Krone ausgerufen.

Inzwischen ist eine neue „Regierung“ gewählt worden, die sich vorerst aus zwei Premierministern und einem Präsidenten zusammensetzt.

Grund der Unabhängigkeitserklärung ist die Tatsache, dass sich die Einwohner von den Behörden der Stadt London vernachlässigt fühlen. Sie klagen über schlechte Verkehrs- und Schulverhältnisse wie auch über zu hohe Mieten.

Schon am vorletzten Sonntag hatten die Einwohner den Schiffsverkehr auf der Themse lahmgelegt, als sie die beiden Zugbrücken, die die Insel mit dem Festland verbinden, nicht öffneten. Bisher aber hat die Unabhängigkeitsbewegung der Dog Island nur ein schwaches internationales Echo gefunden. Lediglich aus Mexiko traf ein Brief ein, in dem angefragt wurde, ob die neue „Regierung“ beabsichtige, eigene Briefmarken herauszugeben. Der Brief war von der britischen Post anstandslos befördert worden.



KURZ BERICHTET

London - Der Frau des früheren britischen Gouverneurs von Uganda, Lady Crawford, ist die Einreise nach London, wo sie sich einer medizinischen Behandlung unterziehen sollte, verweigert worden. Sir Frederick Crawford, Direktor der Anglo-American Corporation in Rhodesien, weigerte sich, einen Kommentar zu diesem Zwischenfall abzugeben. Sein britischer Pass war ihm 1967 entzogen worden, weil er das Regime Smith unterstützte. Lady Crawford hat sich inzwischen nach der Schweiz begeben.



ANGOLANISCHE FLÜCHTLINGE IN NGAMILAND

Gaborone - Der Flüchtlingshochkommissar der UNO, Dr. Schlatter, besuchte kürzlich die angolanische Flüchtlingssiedlung in Ngamiland in Botswana, zusammen mit einer Vertreterin des britischen Roten Kreuzes und Vertretern der lokalen Behörden. Die Besucher waren sehr beeindruckt. Es wird nun vorgeschlagen werden, die Flüchtlingshilfe für ein weiteres Jahr, bis Juli 1971, zu verlängern. Im Januar des nächsten Jahres wird eine Schule für die Flüchtlingskinder eröffnet werden, und außerdem soll die Fischereiabteilung der Regierung Flüchtlinge in der Fischerei unterrichten, um zusätzliche Nahrung zu erhalten. Ngamiland leidet gegenwärtig unter großer Trockenheit, so dass nur eine geringe Ernte zu erwarten ist. In Ngamiland befinden sich insgesamt 3300 angolanische Flüchtlinge.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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