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Vor 50 Jahren
Vor 50 Jahren

Vor 50 Jahren

18. Mai 1970
Wiebke Schmidt
ADMINISTRATOR KÜNDIGT ERHEBLICHE STEUERERLEICHTERUNGEN AN

Windhoek - Im Rahmen seiner heutigen Haushaltsrede hat der Administrator von Südwestafrika, J. G. H. van der Wath, verschiedene Steuererleichterungen und eine Änderung des Steuersystems angekündigt. Zur Vereinfachung des Steuersystems schlägt der Administrator vor, die Supersteuer abzuschaffen. Eine neue Steuertabelle soll an die Stelle der normalen Steuer und Supersteuer treten. Hierdurch soll gleichzeitig die Steuerkumulierung der Einkommensgruppen zwischen Rand 4600 und ungefähr Rand 10000 ausgeglichen werden.

Ferner schlägt der Administrator vor, die Steuerfreigrenzen zu erhöhen. Ein steuerpflichtiger Verheirateter ohne Kinder musste bisher Steuer zahlen, wenn sein Einkommen Rand 1715 überschritt. In Zukunft soll die Steuerfreigrenze bei Rand 2572 liegen.

SÜDAFRIKA VOM IOC AUSGESCHLOSSEN

Amsterdam - Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat am Freitag auf seinem Kongress in Amsterdam die Mitgliedschaft Südafrikas beendet. Mit 35 zu 28 Stimmen bei drei Stimmenthaltungen wurde dieser Beschluss gefasst. Damit wurde zum ersten Male ein Mitglied der weltweiten olympischen Bewegung verbannt. Für die Gegner Südafrikas war das ein großer Triumph:

Der Präsident des südafrikanischen Olympischen Komitees, Adv. Frank Braun, erklärte nach dem Ausschluss Südafrikas eine Organisation, die ihre eigenen Grundsätze dermaßen verleugne, verdiene keinen Kommentar. Die nichtweißen Sportler in Südafrika seien durch diesen Beschluss fünfzig Jahre zurückgeworfen worden. Die vielversprechenden Boxer und Fußballspieler unter den Nichtweißen Südafrikas werden nach den Worten Brauns nun Berufssportler.

Obwohl bisher nichts darüber bekannt wurde, welche Länder für oder gegen Südafrika gestimmt haben, konnte Frank Braun dennoch einige Hinweise geben: „Unsere Freunde sind genauso enttäuscht wie wir. Lance Cross (Neuseeland) und der Marquis von Exeter (Britannien) haben gegen diesen Beschluss heftig opponiert. Der australische Abgeordnete Lewis Luxton hat sein Krankenlager verlassen, um für Südafrika zu stimmen.“



KURZ BERICHTET

Lourenço Marques - Portugiesische Streitkräfte haben im April im Norden Mosambiks 52 Terroristen getötet, 27 Terroristen-Lager zerstört, 16 Kanonen und mehr als 20000 Schuss Munition erbeutet. Drei Portugiesen sind gefallen.

Rio de Janeiro - Brasilien änderte zum dritten Mal in diesem Jahr seinen Währungskurs, was einer dritten Abwertung gleichkommt. Der Dollar steht jetzt auf 4,53 Cruzeiros für Käufer und auf 4,56 Cruzeiros für Verkäufer. Die früheren Kurse standen auf 4,46 und 4,49 Cruzeiros.

Sao Paulo - Die brasilianische Luftwaffe hat 16 „Mirage III“ von Frankreich gekauft und damit ein Angebot des traditionellen amerikanischen Lieferanten übergangen. Die Düsenflugzeuge sollen 1972 abgeliefert werden. Die USA haben soeben beschlossen, Argentinien 16 „Skyhawk“-Überschallflugzeuge zu liefern. 50 „Skyhawks“ und Überschall „F 5“ gehen an Brasilien, Chile und Kolumbien.



ISRAELISCHE LUFTOFFENSIVE

Tel Aviv/Kairo - Die israelische Luftwaffe hat Ras Benas an der Küste des Roten Meeres angegriffen und einen ägyptischen Zerstörer und einen Raketenwerfer versenkt. Ras Benas liegt 450 Kilometer südlich von Kairo nahe der sudanesischen Grenze. Die israelischen Flugzeuge legten im Hin- und Rückflug etwa tausend Kilometer zurück, womit sie den Beweis erbrachten, dass sie heute jedes Ziel in Ägypten erreichen können. Die Strecke entspricht auch der Entfernung Tel Aviv - Bagdad. Außerdem bewies der Angriff, dass das sowjetische Radarnetz um Ägypten noch nicht vollständig ist und noch weite Lücken bestehen. Israelische Flugzeuge sind damit seit Juni 1967 am weitesten in den ägyptischen Luftraum eingedrungen.



BUDDHAS UND HO TSCHI MINHS GEBURTSTAG

Saigon - Die Südvietnamesen und Amerikaner werden ab heute Mittag in Südvietnam einen 24 stündigen Waffenstillstand einschalten, um am 19. Mai Buddhas Geburtstag zu feiern. In Kambodscha wird jedoch weiter gekämpft. Der religiöse Jahrestag fällt mit dem Geburtstag des nordvietnamesischen Kommunistenführers Ho Tschi Minh zusammen; Der Vietkong hat bereits angekündigt, dass ein Waffenstillstand von 24 Stunden eingehalten werden soll, doch wurde keine genaue Zeit angegeben.

Vietkong und Nordvietnamesen unternahmen in Kambodscha eine Gegenoffensive, wobei sie in die drittgrößte Stadt Kambodschas, Kompong Cham, eindringen konnten. 8O Kilometer davon entfernt sind sie in ein Gefecht mit amerikanischen Truppen verwickelt. Nach amerikanischer Auffassung haben ihre Gegner sich neu gruppiert, so dass sie besseren Widerstand leisten können. Trotzdem geht der amerikanische Truppenabzug aus Kambodscha weiter.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-12-24

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