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Vor 50 Jahren
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Vor 50 Jahren

Wiebke Schmidt
25. August 1969

LEBENSLÄNGLICHE GEFÄNGNISSTRAFEN

Windhoek- Zu lebenslänglicher Zuchthausstrafe wurden fünf der Angeklagten im Terroristenprozess vor dem Windhoeker Obergericht am Freitagnachmittag von Gerichtspräsident F. H. Badenhorst verurteilt. Dem sechsten Angeklagten wurde eine Zuchthausstrafe von 18 Jahren auferlegt. Lebenslängliche Gefängnisstrafe erhielten Messack Victory, Justus Festus Haita, Solomon Festus Haita, Joseph Ipangelua und Galas Shikomba. Jonas Shishileni Shimuefeleni muss 18 Jahre ins Gefängnis.

Zu Beginn der Verkündung des Strafmaßes war der Gerichtssaal vollbesetzt. Die Zuschauerränge liefen bis zum Eingang über. Pünktlich um 14.15 Uhr ertönte die Stimme der Gerichtsordonnanz: „Ruhe im Gericht!“ Gerichtspräsident Badenhorst und seine Beisitzer Chatwind und Visser betraten den Gerichtssaal. Eisiges Schweigen herrschte. Unberührt von dem öffentlichen Interesse standen die sechs Owambos in der Anklagebank. Zum ersten Mal seit Beginn des Verfahrens drängten sich über ein Dutzend Beamte der Sicherheitspolizei auf der Bank vor dem. Anklagestand zusammen. In dem Windhoeker Obergericht herrschte eine merkbare Spannung.

REITTURNIER IN KARIBIB

Karibib - Das 4. Jugend- und Juniorenturnier in Karibib findet in diesem Jahr vom 30. August bis zum 1. September statt. Aus der Anzahl der Nennungen, die in jedem Jahr beträchtlich anwächst, kann man erkennen, dass sich die Veranstaltungen des Vereins der Pferdefreunde, Karibib, weitreichender Beliebtheit erfreuen. Während sich im vorigen Jahr 41 Reiter mit 53 Pferden zur Teilnahme angemeldet hatten, sind es diesmal 57 Reiter mit 78 Pferden und insgesamt 377 Nennungen.

Die Unterbringung der jugendlichen Reiter erfolgt in hiesigen Schulen, die erwachsenen Gäste werden meist privat untergebracht. Für die Verpflegung wird auf dem Reitplatz gesorgt.



LANDWIRTSCHAFTSAUSSTELLUNG IN KEETMANSHOOP

Keetmanshoop - Die Vorbereitungen für die diesjährige Landwirtschaftsausstellung in Keetmanshoop vom 27. bis 29. August laufen auf vollen Touren, und ein neuer Rekord an Meldungen für die verschiedenen Wettbewerbe kennzeichnet das Bild der „großen Schau des Südens“.

Zum ersten Mal wurden mehr Pferde gemeldet, als Ställe vorhanden sind und diese belaufen sich immerhin auf 38. Behelfsställe, die den wertvollen Tieren trotzdem ein vorübergehendes „Zuhause“ bieten müssen, werden in aller Eile angefertigt. Auch die Meldungen in der Abteilung Rinderzucht übertreffen alle bis dahin bestehenden Höchstzahlen.



SÜDAFRIKA LIEFERT SPION LOGINOW AUS

Pretoria/Bonn - Der südafrikanische Verteidigungsminister P.W. Botha dementierte in Pretoria, dass die Auslieferung des sowjetischen Spions Jurij Loginow in irgendeinem Zusammenhang mit einer Verteidigungstransaktion zwischen Südafrika und anderen westlichen Ländern stehe. Auf eine Anfrage hin sagte Minister Botha, Südafrika kaufe dort Waffen, wo sie diese bekommen könne.

Nach Angaben ausländischer Nachrichtenagenturen wurde der Spion Loginow 1967 In Südafrika von der Sicherheitspolizei verhaftet. Brigadegeneral P. J. Venter erklärte am Sonntag in Pretoria, Loginow sei einem nichtkommunistischen Land ausgeliefert worden, das Interesse an ihm gehabt habe. In einer von der deutschen Presseagentur verbreiteten Meldung heißt es, dass die Bundesrepublik Deutschland Loginow gegen zehn westdeutsche Agenten, die in Moskau verhaftet worden waren, ausgetauscht haben soll.



GEHEIMNISUMWITTERTE AFRIKA-SAFARI

Paris - Der französische Finanzminister Valery Giscard d'Estaing ist von einer einwöchigen Afrika-Safari, die ihn nach Angola und Mosambik führte, nach Paris zurückgekehrt. Politische Beobachter bezweifeln, dass es sich bei dem Afrika-Besuch des französischen Finanzministers nur um einen Safari-Ausflug gehandelt habe. Der Finanzminister benutzte ein Düsenflugzeug der Regierurig. In Paris werden weitgehende Spekulationen an diese Afrika-Reise geknüpft. Unter anderem wird behauptet, der französische Finanzminister sei mit seinem südafrikanischen Kollegen Dr. N. Diederichs zusammengetroffen, um über das Goldproblem zu beraten. Eine offizielle Bestätigung war jedoch nicht zu erhalten.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-15

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