Vor 50 Jahren
20. Januar 1970
VERMISSTER WIEDERGEFUNDEN
Windhoek - Der 17-jährige Steven Braine aus Kombat, der seit Sonntag vermisst wurde, ist am Montag wohlbehalten wieder heimgekehrt. Steven hatte am Sonntagnachmittag gegen 15 Uhr sein Elternhaus verlassen, um im Veld Motten und Schmetterlinge zu sammeln. Als er abends noch nicht heimgekehrt war, wurde eine große Suchaktion mit Hilfe der Polizei und des Kommandos von Otavi gestartet. Erst am Montag fand man ihn in den Bergen bei Kombat, wo er sich offenbar verirrt hatte. Obwohl er die Nacht im Freien verbringen musste, war ihm nichts zugestoßen. Als man ihn fand, war er lediglich durstig.
HAGELSTURM
Über das Reservat Aminius zog am Samstagnachmittag ein heftiger Hagelsturm, der schweren Schaden angerichtet hat. Die Dächer der katholischen Missionskirche sowie eines Schillerheims wurden von dem Sturm abgedeckt. Oberst J. Loots, der Chef der Kriminalpolizei in Südwestafrika, teilte der AZ am Montag mit, dass 50 Rinder und 200, Schafe von dem Hagel erschlagen worden seien. Der Schaden wird mit etwa 10000 Rand beziffert.
FLUGZEUGFÜHRER MIGEOTTE OPERIERT
Kapstadt - Der Suidwes-Lugdiens-Pilot Jaques Migeotte (27) wird erst in etwa zwei bis drei Wochen wissen, ob sein Augenlicht behalten wird. Er war am Freitag zur Augenoperation nach Kapstadt gebracht worden, nachdem eine Möwe die Windschutzscheibe seiner zweimotorigen Maschine auf dem Flug von Walvis Bay nach Lüderitzbucht zerschmettert hatte. Ein Glassplitter war ihm dabei ins linke Auge geflogen. Nach einer sicheren Landung auf dem Lüderitzbuchter Flugplatz wurde er sofort in ärztliche Behandlung genommen und anschließend unverzüglich nach Kapstadt gebracht. Ein, Sprecher des Kapstädter Volkshospitals bezeichnete das Befinden Migeottes am Montag als befriedigend.
KURZ BERICHTET
Houston - Nach Aussagen namhafter NASA-Wissenschaftler hatten sich die Quarantänevorschriften für Astronauten, die von einer Reise, zum Mond zurückkehren, als überflüssig erwiesen. Ähnliches gelte für die von der Mondoberfläche zurückgebrachten Werkzeuge. Beobachter meinen, dass die Aussagen der Wissenschaftler erheblich dazu beitragen werden, die Quarantänevorschriften zu mildern, wenn nicht ganz abzuschaffen.
MIT HUBSCHRAUBER IN DEN WAHLKAMPF
Maseru - Premierminister Chief Leabua Jonathan hat in Bloemfontein einen Hubschrauber gechartert, um rascher in den Wahlkampf eingreifen zu können. Die allgemeinen Wahlen finden am 27. Januar statt. Der Premier kam mit dem Hubschrauber die entlegensten Gebiete in den Maluti-Bergen erreichen, wo er auf sieben Versammlungen sprechen wird. Am nächsten Dienstag werden 400000 Personen wahlberechtigt sein. Die regierende Basotho Nationalpartei hat 60 Kandidaten aufgestellt, die größte Oppositionspartei, die Kongresspartei, 59. Die Marematlou Freiheitspartei zieht mit 32 Kandidaten in den Wahlkampf, die Vereinigte Demokratische Partei mit drei und die Kommunistische Partei mit einem Kandidaten. Acht Kandidaten sind unabhängig. Hauptthemen des Wahlkampfes sind die Beziehungen zu Südafrika, die Stellung des Staatsoberhauptes, König Moshoeshoe II, sowie die Öffentlichen Dienste.
U THANT RÜGT AFRIKANISCHE PRESSE
Paris - Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, U Thant, beschuldigte am Montag die öffentliche Presse, die von ihm auf seiner vor kurzem beendeten Afrika-Reise gemachten Äußerungen „verzerrt“ wiedergegeben zu haben. Vor Pariser Pressevertretern erklärte der Generalsekretär, er wisse nicht, wer für die Verfälschung verantwortlich zeichne. Auch seien ihm die Beweggründe eines solches Aktes völlig unverständlich. U Thant verwies dabei besonders auf eine Pressekonferenz in Abidjan, ohne jedoch näher auf sie einzugehen.
Inzwischen hätten die Beamten, die ihn auf seiner Reise begleiteten, die Anordnung erhalten, in naher Zukunft eine vollständige Abschrift der von ihm gemachten Erklärungen zu veröffentlichen. Denn in vielen Fällen hatte die jeweilige Presse eingestanden, dass eine Verzerrung der Berichterstattung vorläge, die es zu korrigieren gelte.
DIE BERLINER MAUER BLEIBT
Berlin - Die uneingeschränkte Anerkennung der DDR durch die Bundesrepublik Deutschland könne zu besseren Beziehungen zwischen den beiden Teilen des geteilten Deutschlands führen. Das erklärte der Staatsratsvorsitzende der DDR, Walter Ulbricht, am Montag auf seiner ersten Pressekonferenz mit westlichen Journalisten seit neun Jahren. Ein Gewaltverzichtsvertrag, wie er von der Bundesregierung vorgeschlagen würde, müsse allerdings warten, bis die Gespräche zwischen Bonn und Moskau abgeschlossen seien. Ulbricht nannte eine ganze Reihe von Forderungen.
Bundespressechef Conrad Ahlers bezeichnete die Pressekonferenz als eine Bestätigung der Bereitschaft Ulbrichts zu Gesprächen mit der Bundesregierung. In dieser Woche noch wolle die Bundesregierung Gespräche über den Gewaltverzicht anregen. Ein entsprechender Vorschlag soll dem DDR-Ministerpräsidenten Willi Stoph schriftlich unterbreitet werden.
VERMISSTER WIEDERGEFUNDEN
Windhoek - Der 17-jährige Steven Braine aus Kombat, der seit Sonntag vermisst wurde, ist am Montag wohlbehalten wieder heimgekehrt. Steven hatte am Sonntagnachmittag gegen 15 Uhr sein Elternhaus verlassen, um im Veld Motten und Schmetterlinge zu sammeln. Als er abends noch nicht heimgekehrt war, wurde eine große Suchaktion mit Hilfe der Polizei und des Kommandos von Otavi gestartet. Erst am Montag fand man ihn in den Bergen bei Kombat, wo er sich offenbar verirrt hatte. Obwohl er die Nacht im Freien verbringen musste, war ihm nichts zugestoßen. Als man ihn fand, war er lediglich durstig.
HAGELSTURM
Über das Reservat Aminius zog am Samstagnachmittag ein heftiger Hagelsturm, der schweren Schaden angerichtet hat. Die Dächer der katholischen Missionskirche sowie eines Schillerheims wurden von dem Sturm abgedeckt. Oberst J. Loots, der Chef der Kriminalpolizei in Südwestafrika, teilte der AZ am Montag mit, dass 50 Rinder und 200, Schafe von dem Hagel erschlagen worden seien. Der Schaden wird mit etwa 10000 Rand beziffert.
FLUGZEUGFÜHRER MIGEOTTE OPERIERT
Kapstadt - Der Suidwes-Lugdiens-Pilot Jaques Migeotte (27) wird erst in etwa zwei bis drei Wochen wissen, ob sein Augenlicht behalten wird. Er war am Freitag zur Augenoperation nach Kapstadt gebracht worden, nachdem eine Möwe die Windschutzscheibe seiner zweimotorigen Maschine auf dem Flug von Walvis Bay nach Lüderitzbucht zerschmettert hatte. Ein Glassplitter war ihm dabei ins linke Auge geflogen. Nach einer sicheren Landung auf dem Lüderitzbuchter Flugplatz wurde er sofort in ärztliche Behandlung genommen und anschließend unverzüglich nach Kapstadt gebracht. Ein, Sprecher des Kapstädter Volkshospitals bezeichnete das Befinden Migeottes am Montag als befriedigend.
KURZ BERICHTET
Houston - Nach Aussagen namhafter NASA-Wissenschaftler hatten sich die Quarantänevorschriften für Astronauten, die von einer Reise, zum Mond zurückkehren, als überflüssig erwiesen. Ähnliches gelte für die von der Mondoberfläche zurückgebrachten Werkzeuge. Beobachter meinen, dass die Aussagen der Wissenschaftler erheblich dazu beitragen werden, die Quarantänevorschriften zu mildern, wenn nicht ganz abzuschaffen.
MIT HUBSCHRAUBER IN DEN WAHLKAMPF
Maseru - Premierminister Chief Leabua Jonathan hat in Bloemfontein einen Hubschrauber gechartert, um rascher in den Wahlkampf eingreifen zu können. Die allgemeinen Wahlen finden am 27. Januar statt. Der Premier kam mit dem Hubschrauber die entlegensten Gebiete in den Maluti-Bergen erreichen, wo er auf sieben Versammlungen sprechen wird. Am nächsten Dienstag werden 400000 Personen wahlberechtigt sein. Die regierende Basotho Nationalpartei hat 60 Kandidaten aufgestellt, die größte Oppositionspartei, die Kongresspartei, 59. Die Marematlou Freiheitspartei zieht mit 32 Kandidaten in den Wahlkampf, die Vereinigte Demokratische Partei mit drei und die Kommunistische Partei mit einem Kandidaten. Acht Kandidaten sind unabhängig. Hauptthemen des Wahlkampfes sind die Beziehungen zu Südafrika, die Stellung des Staatsoberhauptes, König Moshoeshoe II, sowie die Öffentlichen Dienste.
U THANT RÜGT AFRIKANISCHE PRESSE
Paris - Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, U Thant, beschuldigte am Montag die öffentliche Presse, die von ihm auf seiner vor kurzem beendeten Afrika-Reise gemachten Äußerungen „verzerrt“ wiedergegeben zu haben. Vor Pariser Pressevertretern erklärte der Generalsekretär, er wisse nicht, wer für die Verfälschung verantwortlich zeichne. Auch seien ihm die Beweggründe eines solches Aktes völlig unverständlich. U Thant verwies dabei besonders auf eine Pressekonferenz in Abidjan, ohne jedoch näher auf sie einzugehen.
Inzwischen hätten die Beamten, die ihn auf seiner Reise begleiteten, die Anordnung erhalten, in naher Zukunft eine vollständige Abschrift der von ihm gemachten Erklärungen zu veröffentlichen. Denn in vielen Fällen hatte die jeweilige Presse eingestanden, dass eine Verzerrung der Berichterstattung vorläge, die es zu korrigieren gelte.
DIE BERLINER MAUER BLEIBT
Berlin - Die uneingeschränkte Anerkennung der DDR durch die Bundesrepublik Deutschland könne zu besseren Beziehungen zwischen den beiden Teilen des geteilten Deutschlands führen. Das erklärte der Staatsratsvorsitzende der DDR, Walter Ulbricht, am Montag auf seiner ersten Pressekonferenz mit westlichen Journalisten seit neun Jahren. Ein Gewaltverzichtsvertrag, wie er von der Bundesregierung vorgeschlagen würde, müsse allerdings warten, bis die Gespräche zwischen Bonn und Moskau abgeschlossen seien. Ulbricht nannte eine ganze Reihe von Forderungen.
Bundespressechef Conrad Ahlers bezeichnete die Pressekonferenz als eine Bestätigung der Bereitschaft Ulbrichts zu Gesprächen mit der Bundesregierung. In dieser Woche noch wolle die Bundesregierung Gespräche über den Gewaltverzicht anregen. Ein entsprechender Vorschlag soll dem DDR-Ministerpräsidenten Willi Stoph schriftlich unterbreitet werden.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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